Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 46 1917 (Nr. 46 1917)

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Medaille (anläßlich des süddalmatinischen Aufstandes 1881 
erworben), hat leider den Heldentod von dreien seiner 
tapferen Söhne zu betrauern. Außerdem wurde der 
jüngste bereits zweimal verwundet. Von den vier 
Töchtern, die der Familie angehören, ist eine schon ver¬ 
ehelicht. 
Die Söhne, nach ihrem Alter geordnet, heißen: 
1. Stephan Pürmeir, Vormeister im k. u. k. Feld- 
artillerie-Reg. Nr. 40, kämpfte schon gegen Rußland und 
Italien, 30 Jahre alt, im Felde. 
2. Karl Pürmeir, k. k. Tiroler Kaisersch.-Reg. 2, nach 
schwerer Verwundung am 20. Oktober 1914 in Przemysl ver¬ 
schieden, 25 Jahre alt. 
3. Franz Pürmeir, k. u. k. Drag.-Reg. 4, Besitzer des 
Berdienstkreuzes und der Bronzenen Tapferkeitsmedaille, in¬ 
folge der in Rußland erlittenen Strapazen am 13. Februar 1917 
in Salzburg im 27. Lebensjahre einem Lungenleiden erlege)!. 
4. Anton Pürmeir, bei einer k. u. k. 15 em-Haubitzbatterie, 
erlitt aus dem italienischen Kriegsschauplätze am 26. August 1915 
den Heldentod. Er war 23 Jahre alt 
fürchteten wir überhaupt nicht abzufahren, als sich end¬ 
lich um y2l Uhr mittags der Zug in Bewegung setzte. 
(Fortsetzung folgt.) 
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Gin schlagfertiger Gesandter. 
Kaiser Karl V. schickte dem Sultan Soliman einen 
Gesandten. Bei seiner Audienz vermißte er einen Stuhl 
für sich. Er mutmaßte gleich, daß dies absichtlich ge¬ 
schehen sei. Sogleich warf er seinen Mantel zur Erde, 
setzte sich darauf und hielt dann seinen Vortrag. Nach 
beendeter Audienz stand er auf, empfahl sich, ließ aber 
seinen Mantel zurück. Soliman, der dies gewahr ward, 
erinnerte ihn daran. Der Gesandte wandte sich um und 
sagte schlagfertig: „Die Gesandten des Kaisers, meines 
Herrn, sind nicht gewohnt, ihre Sitze mit sich zu tragen." 
wir um 10 Uhr nachts zum Bahnhof, hätten aber bald 
zurück müssen, weil wie so oft auch diesmal für den 
Transport keine Wagen waren. Wir waren im ganzen 
99 Offiziere und Aerzte. Da aber der transportführende 
Praporschik Urlaub nach Moskau hatte, gelang es ihm, 
Viehwagen aufzutreiben und wir wurden um 11 Uhr 
verladen und richteten uns häuslich ein für lange Fahrt. 
Wenn ich Dir sage wir fuhren im Viehwagen, so mußt 
Du das nicht so schrecklich nehmen. Die Wagen waren 
für den Mannschaftstransport eingerichtet und man 
fährt so immer noch bequemer als in unseren Wagen 
III. Klasse, die für lange Fahrt ja auch nicht ein¬ 
gerichtet sind. Unsere Wagen hatten also in der Mitte 
einen kleinen runden Blechofen, der bald mit unseren 
unvermeidlichen Tschainiks besetzt war. In punkto Tee¬ 
trinkens sind wir ja fast Russen geworden; während der 
ganzen Zeit in Galizien und Rußland habe ich aus 
gesundheitlichen Rücksichten nie einen Tropfen unge¬ 
kochten Wassers getrunken, dafür ungeheure Mengen 
Tschai. An den beiden Endseiten des Waggons waren 
hölzerne Liegepritschen in zwei Etagen angebracht, die 
wir gleich mit den vorsorglich mitgebrachten Matratzen 
belegten. Als Kopfpolster diente der Rucksack mit Wäsche 
und ein kleiner Polster darüber. Das große Gepäck kam 
unter die unterste Pritsche, das kleine mit Geschirr und 
Brot rc. auf die Pritsche, und von uns aus konnte es 
losgehen. Es ging aber noch lange nicht los und so 
entkleideten wir uns denn, wickelten uns in unsere Pelze 
und Decken, schliefen bald tief und fest, wenn auch eng 
gedrängt, denn in unserem Wagen fuhren 1 Oberst, 
1 Major, 2Hauptleute, 3 Oberleutnants, 6 Leutnants, 
6 Fähnriche, 2kranke Mann und Diener. Morgens 
standen wir noch auf dem alten Fleck und schon be¬ 
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Von F. St. (Nicht, r. verb.) 
VII. 
Alle fünf Söhne im Felde - drei gefallen, einer ver¬ 
wundet. 
Die Besitzers-Ehegatten vom Kastnergnte in Wald- 
häufer Nr. 5, Pfarre Helfenberg, Gemeinderat und 
Ortsschulausschuß Michael Pürmeir und Maria geb. 
Kästner, haben alle ihre Söhne, fünf an der Zahl, zur 
Verteidigung des Vaterlandes hergeben müssen. Der 
geachtete Vater, selbst Veteran, Besitzer der Kriegs- 
t Anton Pürmeir. 
f Karl Pürmeir. 
t Franz Pürmeir. 
6. Markus Pürmeir, k. k. Schütz-Neg. 2, Besitzer der 
kleinen Silbernen Tapferkeitsmedaille, einmal in Italien und 
einmal in Rußland verwundet, im Felde, steht im 23. Lebens¬ 
jahre. 
Nr. 46 vom 18. November 1917 
Johann Kamer 
Bauerssohn am Ratschenbergergute 
in Holzwinden Nr. 17, Pf. Steyregg - 
bei einem t. u. f. IR. 
Diente seit 1911, zog'zweimal 
nach Rußland und erlitt nach 
^monatlicher Felddienst¬ 
leistung am 20. Juni 1917 
bei Porta Lepozze im 28. Le¬ 
bensjahre den Heldentod. 
Michael Hcharmüller 
Hausbesttzerssohn in Steyregg Nr 67 
Lst.-Jnfanrerist ineinem f. u. 1. IR 
Gefallen am 12. Sept. 1917 
in den Kämpfen am Monte 
San Gabriele fürs Vater¬ 
land, 18 Jahre alt. 
Wrnno Lang 
aus Haslach 
Kanonier einer k. u. k Tr.-Art.-Abt. 
t am 27. August 1917 im 
20. Lebensjahre im Spitale 
Nudulici, Stadt Ploesti, Ru¬ 
mänien, und dort auch be¬ 
graben. 
Johann Kerlchöaumer 
langjähriger Geschäitsdiener der 
Firma Alex. R'xners Witwe in Lmz 
Infanterist in einem f. k. SchR. 
Zum zweitenmal im Felde 
stehend, fand er an der Süd¬ 
front infolge einer Verwun¬ 
dung am 2. Oktober 1917 
den Heldentod fürs Vater¬ 
land. 
Karl Ararrzmair 
,Tischler in St. Peter bei Linz 
bei einem f. f. KSchR. 
Am 22. August 1917 opferte 
er, von einer Granate ge¬ 
troffen, bei Porta Lepozze 
im 22. Lebensjahre sein 
junges Leben dem Vater¬ 
lande. 
Josef Wöhrer 
Postoff,ziant 
Zugsführer in einem f. it. f. JR. 
Gefallen am 11. Sept. 1917 
in den Kämpfen am Monte 
San Gabriele im 26. Le¬ 
bensjahre fürs Vaterland. 
Kranz Käufer 
von Marwach Nr. 13, Pfarre Ried 
bei Mauth., Waffenfabrikarbeiter 
in Steyr 
Infanterist im k. k. Landw.-Jnf.- 
Reg. Nr. 2, 2. Komp. 
Gefallen am 24. Okt. 1914 
im Kampfe gegen Rußland 
auf den Magierahöhen bei 
Zrotowice in Galizien im 
28. Lebensjahre und dort¬ 
selbst begraben. 
Michael Mrauer 
Bindermeisterssohn von Rieddorf" 
Nr. 24, beth. Steinarbeiter im 
Wienergraben. Pf. Ried b. M. 
Korporal im k. k. Landsturm-Gen- 
darmerie-Reg., 2. Vaon. 8. Komp. 
Erlitt am 8. Dezember 1916 
im Kampfe gegen Rußland 
im 36. Lebensjahre den Hel¬ 
dentod und ist zu Dorna- 
watra begraben. 
Johann Lang 
Schuhmacher aus Höflein bei 
Ottensheim 
beim k. k. SchR. Nr. 2. 
f am 6. August 1917 im Re¬ 
servespital zu Leitmeritz als 
Austauschinvalider im 37.Le¬ 
bensjahre fürs Vaterland. 
Leopold Ganser 
Bauernknecht in Walding 
bei einem k. u. k. IR. 
Gefallen am 29. Juni 1917 
durch einen Kopfschuß bei 
Porta Lepozze, Sette Co- 
muni (Italien), im Alter von 
31 Jahren und in Caldiera 
(Südtirol) beerdigt. 
Alois Mhringer 
gew. Brauhausschmied in Ottens¬ 
heim 
Infanterist in einem k. u. k. IR. 
Erlctg am 4. Sept. 1917 im 
60. Lebensjahre in einem 
Feldspitale 6 den Kriegs¬ 
strapazen. Er wurde zu 
Campo Rosato, Bez. Asiago, 
begraben. 
Akois IM 
led. Maurer in Ottensheim 
bei einem k. k. LstJR. 
Geboren 1892 zu Ottens¬ 
heim, fand er am 20. August 
1917 im Kampfe gegen 
Italiens durch eine'Mine den 
Heldentod^fürsVaterland. 
Johann Lehner 
Bauerssohn vom Stöllnergute in 
Mresenberg, Pf. Kefermarkt 
Kanonier im k. it. k. Feldhaubitzen- 
Regmt. Nr. 3. 
Ist 28 Monate im Felde ge¬ 
standen und am 11. August 
1917 im 24. Lebensjahre 
daheim im Elternhause ge¬ 
storben. 
Leopold Mayr 
Bauerssohn vom Bachnergute zu 
Unterriedl Pf. St. Stephan a W. 
beim k. u.k. IR. Nr. 14. 
Erlitt am 7. Oktober 1915 
im Kampfe gegen die Russen 
im 24. Lebensjahre den Hel¬ 
dentod. Er liegt in Chortupky 
begraben. 
Johann Wtederkeitner 
leb. Müllerssohn von der Buch¬ 
mühle in Klammletten Nr. 6, 
Pf. Alberndorf . 
bei einem k. k. LstM. 
Fand im 40. Lebensjahre in 
der elften Jsonzoschlacht am 
1. September 1917 den 
Heldentod fürs Vaterland 
und ist in Aisovizza bei Görz 
beerdigt worden. 
Johann Mayr 
Bauerssohn vom Bachnergute zu 
Unterriedl, Pf. St. Stephan«. W. 
beim k. k. SchR. Nr. 2 
ausgezeichnet mit der großen Sil¬ 
bernen Tapferkeitsmedatlle. 
Fand am 4. Juni 1917 durch 
einen Kopfschuß im 27. Le¬ 
bensjahre den Heldentod 
fürs Vaterland. 
Johann Jorninger 
betehel: Bauer am Watzingergute 
zu Oberweitcrsdorf Nr. 9, Pfarre 
Alberndorf 
zugeteilt der Wacheabteilung im 
Konvikte zu Freistndt. 
Geboren am 20. Dezember 
1880 zu Neumarkt i. M., 
starb er am 12. August 1917 
im Dienste des Vaterlandes. 
August Schöffl 
Ziehsohn der Familie Schwarz in 
Wachsreity Nr. 1, Pf. Ried bei 
Mauthausen 
Infanterist in einem k. u. k. IR. 
Fand am 19. Juni 1917 im 
Kampfe gegen Italien bei 
Porta Lepozze im 20. Le¬ 
bensjahre den Heldentod 
fürs Vaterland. 
Diese beiden sind Brüder. 
Herausgeber: der Mh. Preßverein. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. Mad. Buchdruckerei des Mh. Preßvereines in Linz (verantw. Leiter K. Commenda)
	        
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