Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 3 1915 (Nr. 3 1915)

A Hann nix öafiip. 
Aus dem Unterelsaß wird 
„Straßburger Post" folgende r 
liche Geschichte erzählt: Spazi 
da kürzlich ein Feldgrauer d 
die Anlagen am Hagenauer B< 
hofplatz, den Arm in der Bi 
das Eiserne Kreuz auf der B 
Eigentlich geht er nicht spazie 
Schorsch oder 
oder Dingshei 
beinahe ins Q 
heißt oder w 
Höerlentnant Josef Leeb in Wien mit seinen vier strammen Mnöen 
Herr Leeb ist eine in katholischen Kreisen Wiens bekannte Persönlichkeit.' 
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Sotdatenaörichtnng: Kadetten schießen vom Aayrrad. 
große Siege ankündigen, sowohl in Frankreich wie 
in Rußland. Unsere Soldaten, die von Natur neu¬ 
gierig sind, und sich um Gefahren nicht kümmern, 
beginnen dann diese Lügenpapiere zu suchen. Einen 
Augenblick später sind aber schon die deutschen Artilleri¬ 
sten benachrichtigt und es regnet Granaten auf unsere 
Schützengräben!" 
Oie Ndoskals. 
Die Moskals sterben gar so schwer. . . 
Sie sind ein Schwarm, fast ohne Zahl: 
Vom Kaukasus und vom Ural, 
Aus Polenland, vom Meeresstrand, 
Aus Asiens wüstem Steppenland 
Marschieren sie, ein großes Heer, 
Eintönig dumpf unb unheilsschwer.... 
Marschieren, aller Freude bar, 
Denn mächtig ist der große Zar! 
Der Zar befiehlt: Marschier’, mein Sohn! 
Von Wolga, Weichsel, Dnjestr, Don 
Wälzt breiter Lavastrom sich her.... 
Die Moskals sterben gar so schwer! 
Die Moskals sterben gar so schwer. . . 
Hat keinen Sang und hat kein Lied, 
Wenn er zum Mus gen Kampfe zieht — 
Marschiert nur müde, krumm und stumm 
Und stirbt und stirbt. . . warum? . . . warum? 
Hat nie ein freundlich Licht gefeh'u 
Und stirbt unb stirbt. . . für wen? ... für wen? 
Man zählt ihn nicht, man wägt ihn nicht, 
Kein Helbensang von ihm einst spricht; 
Vergessen, baß ein Mensch er war. . . 
So will's ber Zar! Befiehlt's ber Zar! 
Gefallen ... tot! Wo? .. . Wartn? . . . Unb wer? 
Die Moskals sterben gar so schwer. . . 
Die Moskals sterben gar so schwer. . . 
In festgefrvrnem Heibelanb 
Verscharrt in hartem, kaltem Sanb; 
Unb wo ber eine starb unb litt, 
Marschiert in mübein, bnmpfem Tritt 
Km österreichischer Aetdgeistkicher in Mniform. 
Ein großes Heer bem Kampfe zu 
Unb stört bes einen Toten Ruh'. 
Kein Sonnenlicht, kein Siegessang, 
Nur rnübe Menschen, stumpf unb bang, 
*) Moskal ist der in Galizien Übliche Ausdruck für 
Russen. 
die 
Pas aMerüymte Hnadenöikd in der Karmettten- 
kirche in Döbling, 
welches nach Schönbrunn übertragen wurde, als Se. Majestät 
der Kaiser die feierliche Huldigung an das Herz Jesu betete. 
Gequält, wie eine Opferschar. 
Sieh' hin! Sie fallen, großer Zar, 
Für bich allein! Wer bist bu. . . wer?! 
Die Moskals sterben gar so schwer. . . 
Innsbruck, Jänner 1915 Kurt Robitschek, 
k. u. k. Inf.-Reg. 88, 
Reservespital Oberrealschule. 
der 
nied- 
Spazierte 
durch 
Bahn- 
der Binde, 
auf der Brust, 
nicht spazieren, 
Herrenmäßiges ist trotz 
verwundeten Arm und dem 
Kreuz nicht seine Sache, 
wartet nur auf jemanden und 
derweil langsam auf und ab, 
nicht wie ein Ritter vom Ei- 
nur wie ein braver 
Schang von Xweiler 
Ich könnte es ihm 
Gesicht sagen, wie er 
woher er stammt, ob- 
ich ihn noch nie gesehen 
; doch er sieht bei aller Un- 
d gar nicht „letz" aus. Ein 
braver Bürebue. Ich 
mich zu ihm und sehe, 
auch sein Kriegerkleid Not 
hat: ein Kugelloch im 
Hosenbein, ebensolche Löcher an der breit abstehenden Rock¬ 
tasche zieren es. Das ist mein Mann. Was er getan, wofür 
er das Eisene Kreuz bekommen habe, möchte ich wissen. Getan? 
Ja — nix hat er gemacht, sagt der Schorsch. Mein enttäuschtes 
und verblüfftes Gesicht dauert ihn anscheinend, aber ehrlich 
und ein wenig verlegen beteuert er: „Sicher, ich hab nix weiter, 
gar nix Besonderes gemacht." Ja, aber wie denn sein Frack und 
sein Arm sich die Wunden geholt? Ei ja — daher muß es halt 
sein. Er wird ein bißchen rot, er bezweifelt anscheinend, das 
Ehrenzeichen verdient zu haben, und erzählt: „Wir hatten 
einen Sturmangriff versucht, mußten aber wieder in unsere 
Gräben zurück, in denen wir schon tagelang zugebracht hatten. 
Wie wir mit Müh und Not und auch mit Verlusten wieder drin 
sind, auf einmal ruft es vor uns um Hilfe. Liegt da einer ver¬ 
wundet noch draußen und kann nicht weiter. Nun haben halt 
die wütigen Franzosen g'rad' wie besessen geschossen, wie sie's 
immer am Abend machen, und es wollte g'rad' nicht gern einer 
jetzt aus dem Graben heraus. Da hab ich gedacht: ja warum denn 
den armen Mann draußen liegen lassen? Es müßt'ihm ja un¬ 
bedingt das Leben kosten, und bin raus. Ich hab' das Stöhnen 
gar nicht hören können", setzt er wie zur Entschuldigung, daß 
er seine Tat erzählt, hinzu: „Da war's ein Hauptmann von uns, 
und ich hab ihn ein paar hundert Meter weit zum Verbandplatz 
geschleppt. Die Franzosenkugeln waren zum Glück dumme 
Kaiwe, sonst wären wir nicht dahin gekommen Das Blut lief 
mir aber doch aus dem Aermel, der Arm hatte seine Sach, und 
so haben sie mich auch dort behalten. Und jetzt hier im Hagen¬ 
auer Lazarett, übereinmal kommt so ein Briefchen, und das 
Kreuz drin." Und sein unschuldiges Gesicht beteuert: Ich kann 
nix dafür! 
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Unsere Küche ?ur Kriegs^eit. 
Einige empfehlenswerte Suppenrezepte. 
Hirsesuppe. Die geschälte Hirse soll am Abenb 
vor bem Gebrauche in kaltem Wasser eingeweicht wer¬ 
ben, ba sie so ergiebiger wirb. Am nächsten Tage stellt 
man sie mit bemselben Wasser ans Feuer und gießt 
während des Kochens langsam bie Milch hinzu, wobei 
ber gleiche Maßstab wie beim Reis zu beobachten ist. 
Da sich bie Hirse jeboch leicht anlegt, muß sie häufig gut 
umgerührt werben, auch erforbert sie eine etwas reich¬ 
lichere Zuckerzugabe. 
Salatsuppe. Mau bünstet ben Salat mit Zwiebel, 
gelben Rüben unb Petersilie in etwas Fett unb streicht 
bas Ganze burch ein Sieb. Der erhaltene Brei wirb 
mit einer leichten Einbrenn verrührt unb nach Bebarf 
mit Wasser aufgegossen, bas man jeboch gut verkochen 
lassen 
Gefallene Oberösterreicher: 
Leutnant Dr. Wruno Kansmann 
Mitglied und ehemaliger Senior der kath. Studentenverbindung 
„Carolina", Graz, aus Et. Martin im Mühlkreis, fand den 
Heldentod bei einem Sturmangriff in Galizien, nachdem er für 
die goldene Tapferkeitsmedaille vorgeschlagen war. Er war schon 
früher in Galizien verwundet worden, meldete sich, kaum not¬ 
dürftig hergestellt, freiwillig wieder zur Front. Der Tod des 
edlen, jungen Mannes, der zu großen Hoffnungen berechtigte, 
wird allgemein bedauert. 
Herausgeber der kathol. Preßverein. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — Akad Buchdruckerei des kathol. Preßvereines in Linz (verantw. Leiter K. Commenda).
	        
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