Volltext: Der Inn-Salzachgau 43. Heft 1937 (43. Heft / 1937)

  
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Bücherbeſprechungen. 
Heinz Haushofer: Wir Bayern. Berlin 1935, Edwin Runge 
; Verlag. 176 S., 83 Karten und Zeichnungen. Leinen Mk. 4.50. 
kart. Mk. 3.40. 
Im Verlage Edwin Runge in Berlin gibt A. Hillen Ziegfeld 
eine Schriſtenreihe „D e ut ſche 8 V ol k“ heraus. In beinahe zwei 
Dutzend Bändchen mit je etwa 150-200 Druckseiten, mit trefflichen 
Karten und Bildſskizzen wird immer ein Volksſtamm oder ein 
Vollsschlag möglichſt vielſeitig geschildert. Die ganze Volksordnung 
konnte zwar nicht nach einem einheitlichen Gesichtspunkte durch- 
geführt werden. So dürfen wir mit dem Verfaſſer des Bayern- 
bandes nicht rechten, wenn er immer wieder auf Österreich überz= 
greift. Der bajuwariſche Stamm wird in der ganzen Reihe auf 
vier Bände verteilt: Ba y ern, Österreicher, Wiener 
und Deutſche im Donauraum e. Da Oberöſterreich, Salz- 
burg und Tirol bajuvariſche Kernlande ſind, kann in Darſtellung 
und Karte bei den Bayern vieles auf Österreich Bezügliche behandelt 
werden. Natürlich muß auch der Band über den Ödterreicher 
iuuer wieder auf Altbayern sowie auf Wien sein Augenmerk 
richten. . ; 
Der Bayern-Band zeichnet sich dadurch aus, daß er eine überaus 
reiche Literatur verwendet und vieles in der Form von Zitaten 
bringt. Zeittafel und Literaturhinweiſe geben dem Büchlein einen 
guten Abschluß. Zur Behandlung kommt vorerſt der N a m e Bayern. 
hier bleibt vielleicht der Verfaſſer seinen aufgestellten Thesen 
  
insoferne nicht ganz treu, als er immer wieder von Bayern in 
Österreich, Tirol, Kärnten uſw. spricht + eine Schreibweiſe, die 
zumal in Öſterreich nicht ganz verſtanden wird, da sie Landes- und 
Stammesbezeichnungen vermengt. | ß 
Eine ausführliche Würdigung erfährt die bayeriſche G e ſ ch i ch - 
t e. Wir werden dabei von der Urzeit über die Keltenz- und Römer- 
zeit zur bajuvariſchen Landnahme geführt. In geradezu vorbild- 
licher Weise ſchildert H. Haushofer in diesen Abschnitten. wichtige 
landwirtſchaftsg e ſchichtl iche Fr a g e n. So kommen Step- 
penheide und Hartlandſchaft, Birkenberge und Waldfeldbau, sowie 
ſchließlich auch die Hochäckerfrage eingehender zur Sprache. 
Wie ein roter Faden zieht überhaupt durch das ganze Bänd- 
chen der Leitgedanke, daß Bayern nicht nur vom Anfange an 
ein ausgesprochenes Ba u er nla n d war, Tondern auch weiterhin 
in der Folge ein solches bis zum heutigen Tage geblieben iſt. Dabei 
wird der wehrhaften Grundeinſtellung dieses Bauernvolkes immer 
wieder gedacht. Nach dem geſchichtlichen Überblicke kommen die 
Siedlung en zur Sprache. Wir lesen vieles von den Bauern- 
_ haus- und Siedlungsformen, weiterhin werden wir mit den Fern- 
_ verkehrsſtraßen bekannt und hören von den Römerſtädten insbe- 
  
sonders aber von den Wiittelsbacherſtädten, die eine besondere 
YVerkehrslage auszeichnet. München erfährt für ſich eine Würdi= 
sus o u aus! 
und Gesicht) ſchildert, dann von der bayeriſchen Volkssprache, von 
Tracht und Hausrat, von Musik sowie von Begabung und Leiſtung 
 
	        
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