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Kapellen beizusetzen. Die Müngterkirche blieb Mitgliedern des
bayerischen Herrſcherhauſes ? sowie den Bischöfen Heinrich vm
Chiemsee und Ruger von Fünſkirchen vorbehalten, welch lettere
im Chor des Gotteshauſes ihre letzte Ruhestätte fanden. Vom
Hause Wittelsbach wurden neun Mitglieder in der Abtei-
kirche beigesett: 1896 Herzog Johann, ein Söhnchen des Herzogs
Friedrich I. v. Bayern, 1416 die Prinzen Albert und Friedrich,
Kinder des Herzogs Heinrich des Reichen, ferner die Herzogin
Magdalene Visconti, Gattin des Herzogs Friedrich 1.2%, und ihre
beiden Föchter Margarethe und Magdalena, ſodann im Jahre
14417 der in Burghauſen in der Gefangenschaft seines Vetters
verstorbene Herzog Ludwig der Gebartete von Bayern-Ingolſtadt
und im gleichen Jahre noch die Gattin Heinrichs des Reichen,
Margarethe von Öſterreich, und ſchließlich im Jahre 1502 die.
Herzoginwitwe Hedwig, die polniſche Königstochter. Unter den
Adelsgeſchlechtern treten uns bekannte Namen entgegen,
ſo die Törring, die Grans, die Hallerbrucker, die Überacker,
die Herren von Seibersdorf, von Klammſtein, von Goldeck und
Schaumberg, um nur einige davon anzuführen. Freilich ohne
Beeinträchtigung der Kloſterruhe ging eine ſolche Beſtattung
kaum vor ſich und je vornehmer der Verſtorbene war, deſto
größer war auch die Begleitung, die dann noch die Gaſtfreund-
schaft des Kloſters in Anspruch nahm. Mit der ſtrengen, welt-
abgeschiedenen Besſchaulichkeit, die den Stiftern des Ciſtercienser-
ordens vor Augen ſchwebte, war es dann im Kloſter vorbei!
Die „grauen Mönche“ trugen allerdings ſselbſt dazu bei, daß
sie ſich schließlich immer mehr mit den Angelegenheiten der
Außenwelt zu befaſſen hatten. Gleich den Bettelorden ſuchten auch
ſie seit dem 13. Jahrhundert durch reiche Se elſorgetärß
tigkeit, Predigten und Ablaßverleihungen, Reliquienku lt unn
25) Die Wittelsbacher Begräbnisstätte war vor dem Kreuzaltar in
der Mitte der Kirche „ante altare s. crucis" (MG. Neecr. Il, 260).
Hier befand sich ein Hochgrab, das Tachler in ſeinen Annalen (Olm.
1912, 357) abbildet und genau beschreibt. Es wird noch im Jahre 1800
von P. Blasius Hauntinger in seinem Tagebuch erwähnt (vgl.
Ciſt. Chronik 30 [1918], 3), so daß die gewöhnlich vertretene Ansicht,
es ſei bereits im 18. Jahrhundert eingeebnet worden, nicht haltbar iſt.
#26) Die Meinung des Kalenders f. kath. Chriſten auf das Jahr
1857, S. 125, daß sie nicht in Raitenhaslach, sondern in Seligenthal
beigeſetztt wurde, iſt irrig; vgl. Cg m 1823, 3. ~ Auch die Behauptung
von A. Asboeck, Bghſ. Geſch.Bl. 23 (1935), 7, der 1375 verſtorbene
Herzog Stephan II. mit der Hafte ſsei in Raitenhaslach begraben,
läßt ſich nicht beweiſeen : u L.