Volltext: Der Inn-Isengau 24. Heft 1928 (24. Heft / 1928)

Zjchtlimen für die Orts- und 
Kfarrgefchjchtsforfchung. 
Von Expositus Josef Weber.* 
I. 
Arbrr Uufggstrn und Wrge drr Vrtsgeschichtsforschung. 
Der Ortsgeschichtsforschung kommt gegenwärtig eine 
erhöhte Bedeutung zu, vornehmlich aus drei Gründen. 
Auf der einen Seite kann die allgemeine Geschichts- 
wissenschaft ihrer Mitwirkung schon lange nicht mehr 
entbehren. Durch ihre Richtung auf das Kulturhistorische 
ist sie in immer lebhaftere Beziehung zur Lokalgeschichte 
getreten. Der Kulturhistoriker ist zu Hunderten von Ein 
zelheiten immer auf örtliche Quellen angewiesen und 
bedarf der territorialen und lokalen Einzelforschungen, 
um zu allgemein gültigen Ergebnissen und deren Aus 
nahmen zu gelangen. Auf der anderen Seite erwachsen 
der Ortsgeschichtsforschung neue Aufgaben aus der mächtig 
erstarkten Heimatbewegung, in der die Freude an 
der Heimatgeschichte einen Kernpunkt darstellt. Dazu 
kommt der Ruf nach der Heimatschule, der seit 
Jahren erklingt und in den neueren Lehrplänen auch 
Berücksichtigung gefunden hat. In den neuen baye 
rischen Lehrordnungen vom 15. Dezember 1926 für die 
Volksschulen und vom 7. Februar 1921 für die Volks- 
fortbildungsschulen wurde der Heimatgeschichte und Heimat 
kunde eine grundlegende Aufgabe zuerkannt. Aber der 
Durchführung stellen sich gerade auf geschichtlichem Ge 
biete große Schwierigkeiten entgegen. Denn für länd 
liche Orte fehlt es vielfach an heimatgeschichtlicher Li 
teratur, die Stoff für den Unterricht bieten könnte. Auf 
gabe der Ortsgeschichtsforschung ist es, diesen Stoff zu 
erarbeiten. 
*) Vortrag, gehalten in MUhldorf am 2. August 1927 auf der 
Heimattagung des Vereins zur Erforschung der Geschichte des Erz 
bistums Mtinchen-Freising. — Der Vortrag berücksichtigte nur die 
Verhältnisse in den ländlichen Orten des altbagerischen Gebietes.
	        
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