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Aus Mangel an Nachrichten ist es nicht möglich, dem
allmählichen Aufstieg der Meglinger nachzugehen. So
bald sie deutlicher ins Licht der Geschichte treten, sehen
wir sie bereits auf ihrem Höhepunkt. Als Inhaber
gräflicher Gewalt und der Erbvogteien Uber die Klöster
Au und Gars, als reichbegüterte Großgrundherrschaft,
als Lehensherren und Gebieter zahlreicher Dienstmannen
und reisiger Ritter hatten sie in der Gegend eine ein
flußreiche und beherrschende Stellung inne.
Eine kritische Untersuchung über die Familie fehlt.
In der meist veralteten Literatur finden sich manche Irr
tümer und unbegründete Annahmen. Was nun kritische
Forschung aus den Quellen, darunter auch solchen, die
bisher unbekannt waren und hier zum erstenmal ver
wertet werden, gewinnen kann, wird in einem kurzen
geschichtlichen Ueberblick geboten.
I.
Die Lurg Megling und ihre Herren.
Kinne, Lage und geschichtliche Erwähnungen der lüiirg.
Die Geschichte der Burg Megling liegt weit in der
Vergangenheit. Vergessen sind die Namen derer, die
einst darauf gehaust haben. Vergessen ist beim Volke
sogar der Name der Burg, der durch die Bezeichnung
„Stampflschlößl" verdrängt wurde. Auch die heutigen
Karten wissen von der Burgstätte Megling nichts mehr.
Die Topographische Karte (1:25000) vom Jahre 1911
bringt nur den Namen Stampfl. Dadurch wird die
Lage der Burg verdunkelt und es erklärt sich, daß diese
in der neueren Literatur manchmal unrichtig oder ungenau
bestimmt wird.
So wird unsere Dgnastenburg in I. Dürneggers „Neubeuern
am Inn"i (S. 51) verwechselt mit dem unbedeutenden Eöelsitz
Mögling bei Trostberg, obwohl zwischen beiden lein geschichtlicher
Zusammenhang besteht. Der im Traöitionsbuch des Klosters
Baumburg (MB III, 10) auftretende homo nobilis nomine Chounrat
i) Törwang 1922, im Selbstverlag des Verfassers.