Volltext: Der Spaßvogel 1932 (1932)

Erste Hilfe bei Anglücksfällen. 
doOo0oo00000000000000000.. 
Atemnot. Beschwerliches, krampfhaftes 
Atmen mit Unterstuͤtzung der Halsmuskeln. 
Ruhlgstellung und Hochlagerung des Ober— 
körpers, beengende Kleider lodern, frische 
Lufst zufächeln. Starken Kaffee, Tee, 
Kognat. Brust mi Terpentinöl einreiben. 
ZSeufleig auf Waden. Heiße Hand- und 
Fußbäder mit Zusatz von Salz und Asche 
je eine Hand voll). Arzt rufen! 
Atmung (ünstliche). Sie ist die Nach— 
ahmung der natürlichen und bezweckt die 
Ausdehnung und, Zusammenziehung des 
Brustkorbes, um frische Luft in die Lunge 
eindringen zu lassen. Man legt den Ver— 
unglückken flach auf den Rücken mit etwas 
erhöhter Brufl, indem, man ihm ein Kis— 
sen, einen zusammengelegten Mantel oder 
dergleichen unterschiebt. Hierauf fatzt man 
beide Ärme am Ellenbogen, hebt sie sanft 
in die Höhe über den Kopf nach rückwärts 
und halt sie so zwei Sekunden lang fest 
Nachahmung der Einatmung). Sodann 
ziehe man die Arme den gleichen Weg vor 
und drüdt sie zwei Sekunden lang an den 
Brustkorb (Nachahmung der Ausatmung). 
Blitzschlag. Meist treten die Erschei⸗ 
nungen wie bei, Scheintoten auf. Künst⸗ 
liche Atmung. Wenn Erfolg, erhöht (aber 
chmerzlos) lagern. Soweit möglich Wasser, 
Limonade, Tee oder Kaffee einflößen. Et— 
waige Verbrennungen behandle man wie 
spaͤter angegeben. Arzt beiziehen! 
Blutungen. 1. Aus inneren Or⸗ 
ganen, Magen- und Lungenblutungen): 
Mit erhöhtem, und entblößtem Oberkör— 
per (nur bei eintretender Ohnmacht waag-— 
cecht) ruhig lagern. Kalte Umschläge auf 
Brust (Magen). Vorsichtig kaltes Wasser 
oder Eisstüdchen schlucken lassen. Unbedingt 
für geistige und körperliche Ruhe sorgen. 
Arzt, — Nasenbluten: 326. Minu— 
ten die Nase nahe dem Knochen stark zu—⸗ 
halten, Hochhalten der Arme und Einat— 
mung kalter Luft, kaltes Wasser schnupfen. 
2. Aus Wundeng, In allen, Fällen soll 
das Berühren der Wunde mit den Fingern 
vermieden werden. — Kleinere Schnitt⸗, 
Riß-,und Quetschwunden: Baden 
n heißem Seifenwasser nur, wenn die 
Wunde stark verschmutzt ist. Verbandgaze 
auch Mullberband mit ehigsaurer Ton— 
erdelösung, 1:3, getränkt) auflegen und 
nit Hestpflaster festkleben. — Grßere 
tärft blutende (Schnitt- Stich— 
und Schuß- Wunden: Freilegen der 
Wunde, nicht, durch Entkleidung, sondern 
borsichtiges Aufschneiden der behindernden 
Kleider. Anlegen eines Notverbandes bis 
zum Eintreffen des Arztes. Vermeidung 
„on AÄbschnürungen. Mit dem Wigeln 
don Verbandsbinden ist an den vom Her— 
zen, entfernten Ende anzufangen. — 
Bei Querwunden Füße anziehen, bei 
daͤngswunden gestredt lassen. Bei Brust— 
vunden Hochlagerung, sonst Lage mit stark 
interstütztem Kreuz. Bei Schlagaderver⸗ 
ehung gegen das Herz zu abknebeln. Der 
Lerband ist nach zwei Stunden für einige 
Sekunden zu lösen, darf aber nur etwa 
bier Stunden überhaupt bleiben. 
Brandwunden. (Rötung, Blasen⸗ und 
Schorfbildung.) Bei brennenden Kleidern 
einhüllen in Dechen usw. und am Boden 
palzen. Retter bei Hausbränden Kleider 
daßmachen! — Kleinere Verhren— 
rungen: Wundstellen mit Oel übergie— 
zen, Abschließen der Wunden von Luft 
Auflegen roher Kartoffeln). — Schwoe⸗ 
ere Brandwunden: Anklebende 
—J 
blößen der Wundstellen also äußerste Vor— 
icht. Die, Haut nicht entfernen und in 
keiner Weise zu reinigen versuchen. Schmerz⸗ 
inderung durch Hochlagerung und Trocken— 
derband (Grandbinde) oder Bestäuben mit 
Mehli und darüber, gewöhnlichen Wund— 
verband. Watte, mit Brandsalbe dick be— 
trichen, und Verband anlegen. Arzt!“ 
VErfrieren. Vorkommen besonders bei 
hewegler kalter Luft nach Ueberanstren— 
Jung und nach Genuß starker Spirituosen. 
gWlau⸗, später Weißfärbung der Haut. 
— Erstarrung. Aeußerste Vorsicht wegen 
Bruchgefahr erstarrter Glieder! Dem Kör— 
per allmaͤhlich Wärme zuführen (auftauen).
	        
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