Volltext: Heimatkunde 3. Heft (3. Heft / 1911)

— 62 — 
mit den Pfannenflickern, die am Kaffeehause Brand legen, dann das Aus» 
rücken der Feuerwehr und andere. 
3. 
Genug Gebiete gibt es, wie wir aus dem Vorausgehenden ersehen haben, 
auf denen sich jeder einzelne aus dem Volke an der Erforschung der Heimat 
beteiligen kann. Zum Schlüsse sei noch auf einige Punkte hingewiesen. Fund« 
gegenstände oder Dinge, die im Haus« keinen rechten Platz mehr haben oder 
zu wenig geschätzt werden, gebe man dem Museum und nicht etwa einem 
Händler. Diese Gegenstände sind die toten Zeugen des einstigen Schaffens. 
Im Museum werden sie in Verbindung gebracht mit der Kultur und Ge« 
schichte ihrer Zeit, sie werden hier gleichsam wieder lebendig und sprechen 
vom Leben und Arbeiten vergangener Jahrhunderte. Die Worte, die König 
Mox II. über die Pforte des bayerischen Nationalmuseums in München 
schreiben ließ „Meinem Volk zu Ehr und Vorbild", könnte man über jedem 
Museum anbringen. Zur Ehre und zum Vorbilde für unser Volk werden dort 
die Denkwürdigkeiten der Vorzeit aufbewahrt. Wenn wir ein solches Museum 
betreten, so mutet es uns an, als kämen wir in ein altes Bürgerbaus, wo 
pielälvoll die Andenken an die Vorfahren aufbewahrt werden. Wenn wir 
daran mitarbeiten, so arbeiten wir für die Allgemeinheit. Jeder soll aber 
auch für sich selbst tätig sein durch Anlegen eines Stammbaumes seiner 
Familie und durch Abfassen einer Hautchronik. „Beiner Väter soll sich freuen, 
wer sich fühlt der Väter wert." Dr. Franz Berger. 
7. Ansichten auS dem Bezirke Ried. 
1. Ried im Jahre 17S0. 
Franz Xaver Fuchs hat gegen Ausgang des 18. Jahrhunderts das 
Markldild von Ried in zwei nicht wesentlich von einander verschiedenen Auf« 
nahmen festgehalten. Die eine wurde als Heimatkarte Nr. 8 veröffentlicht 
(nach dem Stiche von Franz Josef Gleich in Aug«bürg). Die zweite Auf« 
nähme vom Jahre 1790 hat der Benediktiner?. Coloman Fellner von 
Lambach in Kupfer gestochen. Die Zünfte von Ried haben sie für ihre Ge- 
sellenbriefe anfertigen lassen. Innerhalb eineS schmucken RokokorahmenS ist 
im oberen Teile der Markt Ried, „wie solcher von Mittag gegen Mitternacht 
anzusehen", angebracht. Dieses Bild wird belebt durch die beiden in die 
Wolken hereinragenden Wappenschilder — daS österreichische und daS Rieder 
Wappen. Der untere Raum ist für daS Zeugnisformular verwendet: „Wir 
Zechmeister deS ehrsamen Handwerkes der . . ." Die Originalkupferplatte ist 
noch im Stadtarchive vorhanden. Von ihr wurden jetzt mehrere Abzüge her« 
gestellt. Wer sich htefür interessiert, kann einen solchen Abzug von der Heimat- 
künde um K 1 60 beziehen (Dr. Franz Berger, Ried, Promenade 3). 
2.Pram im Jahre 1777. 
Von Franz Xaver Fuchs ist ferner noch eine Zeichnung von Pram 
erhalten, die auS einem besonderen Anlasse im Jahre 1777 hergestellt wurde.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.