Volltext: Heimatkunde 2. Heft (2. Heft)

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Nr. 1—8, Unterhöglham Nr. 1—6, Penesedt 5 und 6 dem Kimplinger 
Schulsprengel einverleibt. 
Fleischmann wurde am 4. August 1879 pensioniert, starb aber schon 
am 18. Mai 1880. 
Ktmpling. _ Theod. Berger. 
13. Mitteilungen. 
1. Auf dem Kimplinger Heimatabende vom 8. Dezember d. I. sprach 
Franz Wiesinger, Weinberger in Höglham, unter anderen auch den Gedanken 
au«, daß eine Bemerkung (über Brandschadenversicherung) im Artikel „Inn¬ 
viertler und Landler als Nachbarn" leicht zu Mißverständnissen Anlaß geben 
könne und daß man die Erklärung aufnehmen möge, daß diese Vorwürfe, 
welche die Innviertler den Landlern und umgekehrt einst zu machen pflegten, 
»urchauS nicht ,mmer auf Wahrheit beruhen müssen, sondern vielfach ihre 
Irsache in der gegenseitigen Befehdung haben, die leicht über daS Ziel hinaus- 
chießt und dem Nachbar Unwahres an den Kopf wirft. Dieser Anregung 
ei hiemit Genüge getan. 
2. Wie sich vielleicht noch manche unserer Leser erinnern werden, wurden 
in ihrer Jugendzeit von den Großeltern allerhand Anekdoten über die 
Franzosenkriege erzählt, so bezeichnende Züge über daS Elend» düS die 
Franzosen über Oberösterreich gebracht haben, über die Flucht unserer Vor¬ 
eltern, über ihre Verstecke (unter der Stiege, unterhalb des Kellers, im 
Rücken eines Kastens usw.), über die Verpflegung ftanzösischer Soldaten, die 
hie und da in dankbarer Erinnerung selbst von Frankreich aus mit unseren 
Leuten brieflich im Verkehr blieben, über komische Szenen und Situationen. 
Was man noch weiß, möge man entweder an die „Innviertler Heimatkunde" 
in Ried einsenden oder auch dem Pfarrer oder Lehrer mitteilen, damit diese 
Erinnerungen gesammelt werden. 
14. Die Sage vom heiligen Bründl bei St. Radegund. 
Im schönen Salzachtale, 20 Minuten von der Ortschaft Werfenau, 
Gemeinde St. Radegund, entfernt, steht in stiller Waldeinsamkeit eine Kapelle 
auS Holz und ein silberklares Wässerlein entquillt hier dem grünen Moor¬ 
boden. E« ist „daS hl. Bründl." Durch die Heilkraft seines WasserS 
fanden, wie einige Vottvtäfelchen bezeugen, viele Gesundung von ihren Leiden 
und auch heute pilgern Hilfesuchende noch gerne zu dieser Marienkapelle. 
Die Sage meldet über die Entstehung folgende-: 
Der christliche Glaube hatte in der Gegend schon ziemliche Verbreitung 
gefunden. Besonders waren demselben mehrere Rittergeschlechter von hier 
und Umgebung zugetan. Da brach aber eine grausame Christenverfolgung 
auS. Viele fielen ab, nur die Ritter blieben dem heiligen Glauben tteu. 
Eine Burg nach der anderen wurde von den Feinden erobert, geplündert und 
in Brand gesteckt. Nur die letzte derselben, welche sich dort erhob, wo jetzt 
die Kapelle zum „hl. Bründl" steht, konnte nicht überwältigt werden. Da 
Innviertler Heimatkunde 11.
	        
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