Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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jetzt kommt diese Erkenntnis etwas spät. — Jedenfalls sollten der Schriftleitung 
nickt Vorwürfe gemacht werden, wenn dieselbe ihre Pflicht thut lind auf Dinge 
im eigenen Lager aufmerksam macht, die geeignet sind, unsere ganze Methode 
in den Augen Fernstehender zu diskreditieren. 
—^ Büeherschau. §^— 
— Therapeutisches Taschenbuch für physiatrische Aerzte. Mit be 
sonderer Berücksichtigung der Prophylaxe. Von Dr. med. Presch, prakt. Arzt in 
Hannover. Leipzig 1899. Verlag von H. Hartung & Sohn. (G. M. Herzog.) Wie 
lür den allopathischen Arzt der Medizinalkalender ein unentbehrlicher Begleiter ist, so 
wird das vorliegende Buch sehr bald dem Arzt wie dem Laienpraktiker ein unent 
behrlicher Freund und Berater werden. Der in unserer Bewegung bestens bekannte 
Verfasser bietet zunächst eine kurzgefasste Behandlung der einzelnen Krankheiten, 
sodann bespricht er die Methodik der Hydrotherapie und giebt schliesslich allgemeinere 
Ratschläge, die um so wertvoller sind, als sie vom Praktiker geschrieben und erprobt 
wurden. Für den Arzt, der sich unserer Methode zuwenden will, ist das vorliegende Buch 
in der That ein Schatzkästlein und auch der bereits erfahrene Prakliker wird es mit 
Befriedigung — nicht aus der Hand legen, sondern vielmehr zu sich stecken. 
Briefkasten. 
E. Bartsch-Berlin. 
Anfrage 13. E. in S., Postbote. Wie behandelt man wundgelaufene Füsse, 
wenn Blasen entstanden, die schon verhärtet sind, auf naturgemässem Wege? 
Antwort zur Anfrage 13. Anscheinend hat sich an den Füssen sogenannte harte 
Haut gebildet. Sie müssen diese, soweit sie für Sie unbequem und störend auf 
Ihren Märschen ist, durch heisse 29—32° R. Fussbäder mit etwas Soda vermischt 
loslösen. Haben Sie sich Blasen gelaufen, so öffnen Sie dieselben mit einer kurz vorher 
mehrmals durch eine Spiritusflamme zur Desinfektion gezogenen Nadel und lassen das 
Wasser ab ohne die Haut zu entfernen (nicht Wollfäden durchziehen), nehmen dann 
ein warmes Seifenfussbad. Tragen Sie auf Ihren Märschen sehr reine, wenn Sie 
wollen etwas eingefettete Fusslappen oder wollene mit der glatten Seite nach dem 
Fuss gekehrte Strümpfe, keine baumwollene. Oft kühle Fussbäder nehmen. 
Anfrage 14. W. P. in E. Wie heilt man Ringflechte? Mein Söhnchen hat sich 
durch das Spielen mit jungen Katzen eine solche an der Hand zugezogen. 
Antwort zur Anfrage 14. Wenn die junge Katze, an der Ringflechte schuld ist, 
schaffen Sie dieselbe ab. Ob dies der Fall, kann nicht beurteilt werden. Baden Sie- 
das Kind täglich in 26° R. Wasser und schlagen es dreimal wöchentlich unabgetrocknet 
nach dem Bade in ein Laken und Wolldecke ein und lassen es eine Stunde nach 
dunsten. Die Hand schlagen Sie nachts in eine 18° feuchte mit Wollstoff bedeckte 
Handpackung oder geben öfter Handdampfbäder oder ein heisses 29° Handseifenbad 
mit nachfolgender kalter Begiessung der Hand. 
Anfrage 15. Was ist gegen beginnende Mundfäule zu thun, die sich durch 
Gelbwerden des Zahnfleisches bemerklich macht? 
Antwort zur Anfrage 15. Die eigentliche Grundursache lässt sich aus der Ent 
fernung nicht beurteilen. Lassen Sie vor allem Ihren Urin auf Zucker untersuchen 
und Ihre Zähne bei einem Zahnarzt, da auch durch schlechte Zähne die Mundfäule 
hervorgerufen werden kann. Nehmen sie täglich 10—12 Mundbäder von je */ 4 Liter 
23° R. Wasser mit einem Theelöffel voll reinen Citronensaftes. Oder bereiten Sie 
sich eine Abkochung schwarzer Heidelbeeren (1 Liter auf 1 Liter Wasser zu 1 / 2 Liter 
eingekocht), durch ein Haarsieb geschlagen und setzen von diesem Saft auf x / 4 Liter 
Wasser 3 Esslöffel voll zu, ebenfalls zu Mundbädern und reinigen den Mund und 
Zähne durch Citrone von anhaftender Färbung der Heidelbeeren. Ausserdem Be 
handlung des ganzen Körpers durch Bäder. Vor allem Reinlichkeit, vor und nach 
jedem Essen den Mund ausspülen, auch abends vor dem Schlafengehen. Diät: Vege 
tarische Kost, Vermeidung aller salzigen, essigsauren Speisen und alkoholischen Ge 
tränke. (Citronensaft erlaubt). Nicht rauchen. 
Anfrage 16. P. N. in Ch. Kopfschuppenkrankheit. 
Antwort zur Anfrage 16. Lesen Sie Spohr, „Behandlung der Haare“. 
Verantw. Redakteur: Reinh. Gerling in Berlin. 
Kommissions-Verlag und Druck von Wilhelm Möller, Berlin S., Prinzenstrasse 95.
	        
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