Volltext: Der Naturarzt 1894. (1894)

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überlasse ich dem Leser. Jedenfalls scheinen auch diese Argumente 
so wichtig zu sein, dass sie selbst überzeugten Vegetariern zu denken 
geben dürften. Soviel gilt mir auf Grund langjähriger Beob 
achtungen für sicher, dass das Brot und überhaupt die stärkemehl 
haltigen Nahrungsmittel, namentlich für Leute mit wenig Muskelarbeit, 
keineswegs so leicht verdaulich sind, wie oft behauptet wird, dass da 
gegen die Früchte viel mehr in die tägliche Ernährung aufgenommen 
und als wirkliche Nahrungsmittel betrachtet werden sollten. 
Was man auch esse, eine grosse Hauptsache bleibt die Massig 
keit. Wollten alle, Anhänger der Fleisch- und gemischten Kost sowohl 
als auch die Pflanzenesser, das Wort des alten Weisen „Mass zu halten 
ist gut“ immer beherzigen, dann würden viele Leiden von selbst ver 
schwinden. 
(Anm. der Red.: Wer sich für diese neuen Lehren interessiert, welche wir — ohne 
doch selbst Stellung damit zu nehmen — unseren Lesern glaubten mitteilen zu sollen, 
der sei auf die Schriften Dr. Emmet Deusmore hingewiesen: 
1. Wie die Natur heilt. Inbegriff eines neuen Systems der Hygieine und der Lehre 
von der natürlichen Nahrung des Menschen. 532 Seiten. Preis 4 Mk. 2. Die Nahrung 
des Paradieses. 25 Seiten. Preis 40 Pf. 3. Schrotbrot nnd Entzündung. 15 Seiten. 
Preis 40 Pf. 4. Obst als Nahrung. 23 Seiten. Preis 50 Pf. 5. Kurze Darstellung 
des Systems der stärkemehllosen Kost. 45 Seiten. Preis 80 Pf. Sämtlich mit Erlaubnis 
des Verfassers ins Deutsche übertragen von H. B. Fischer. Verlag von Max Spohr 
in Leipzig.) 
Aus dem XXIV. Jahresbericht des sächsischen Landesmedizinal- 
Kollegiums. 
. . . Hinterziehungen bei den Erstimpfungen wurden von vier Be 
zirken, bei den Wiederimpfungen von. fünf Bezirken überhaupt nicht ge 
meldet. Auch in den wenigen Bezirken, wo solche noch öfter Vorkommen,, 
übersteigt nur dreimal die relative Ziffer von 6 Prozent bei den Erst 
impfungen, und zwar sind dies die Bezirke Zwickau, Dresden-Land und 
Zittau. Hingegen bleibt die Zahl der vorläufig zurückgestellten Erst 
impflinge in Sachsen fortdauernd sehr hoch (18,18 Prozent). Was die Impf 
schädigungen anlangt, so sind ausser den stärkeren Bandentzündungen mit 
gutartigem Verlaute, Welche, wie früher, ziemlich oft verzeichnet werden,, 
noch einige Eälle von. Verschwärung der Impfpusteln nnd von Eiterung des. 
Unterhautzellgewebes, sowie von Wanderrose vorgekommen. (!) 
Die Anzahl der Personen, welche sich gewerbsmässig mit der Aus 
übung der Heilkunde am Menschen beschäftigen, ist im Gebiete der Kreis 
hauptmannschaft Bautzen die gleiche geblieben wie im Vorjahre. In der 
Kreishauptmannschaft Zwickau hat sie wieder um zwölf zugenommen. Die 
beiden anderen Begierungsbezirke (Dresden und Leipzig) zeigen dagegen 
einen Bückgang im Personale der Kurpfuscher, namentlich gilt dies vom 
Gebiete der Dresdener Kreishauptmannschaft (1891: 177; 1892: 128). Im 
ganzen Lande beträgt die Abnahme seit dem Vorjahre 38 Personen. Nur 
ganz vereinzelt werden Kurpfuscher in den Medizinalbezirken Dippoldis 
walde, Oschatz und Oelsnitz genannt, auch im Grossenhainer Bezirke halten 
sich nur zwei Pfuscher auf, im Bezirke Leipzig-Land nur drei. Nach der 
Stadt Oschatz war ein Pfuscher gezogen, blieb aber nur anderthalb Monat. 
Am meisten floriert, wie schon im vorjährigen Bericht hervorgehoben wurde, 
die Hydropathie und die sogenannte Naturheilmethode. Deren Vertreter 
unter den Pfuschern sind seit dem Vorjahr wieder um 20, von 126 auf 146 
gestiegen. Magnetismus und Eletrizität haben in der Stadt Dresden nnd im 
Chemnitzer Bezirke die meisten Anhänger; im ganzen Lande werden 43 auf- 
gefuhrt. Zahlreiche Pfuscher im Verhältnisse zu den dort wohnenden 
Aerzten giebt es in den Medizinalbezirken Löbau und Kamenz, Freibergj
	        
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