Volltext: Der Naturarzt 1890 (1890)

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Bremen. „Einigkeit macht stark!“ Von der Wahrheit dieses Satzes durch 
drungen, beschlossen die beiden hiesigen Vereine — der „Bremer Verein“ (B.-No. 72) und 
der „Verein in der westlichen Vorstadt“ (B.-No. 38) — ihre Mitglieder und Kräfte zu 
vereinen, um desto besser und kräftiger für die gute Sehe wirken zu können. Zugleich 
geschah diese Vereinigung, um Herrn Dr. med. Thiemann die schwere Last eines Vereins- 
Arztes etwas zu erleichtern. Die ganze Grösse dieser Last wird jeder ermessen können, 
der erfährt, dass Herr Dr. med. Thiemann ausser diesen beiden auch dem Vereine im 
nahen Hastedt als Vereinsarzt vorsteht, und nicht allein jede Versammlung dieser drei 
Vereine regelmässig besuchte, sondern auch alle durch die interessantesten Vorträge zu 
belehren verstand, ohne, wie dies wohl anderswo geschieht, Anspruch auf Honorar zu 
machen. Erwägt man hierzu noch, dass Herr Dr. med. Thiemann eine sehr ausgedehnte 
hiesige und auswärtige Praxis hat, so begreift man, welche Last auf den Schultern unseres 
allverehrten Arztes ruht! Schon vor längerer Zeit versuchte der „Verein in der westlichen 
Vorstadt“ mit dem Vereine „Priessnitz“ (dem dritten hiesigen Vereine — B.-No. 86) Fühlung 
zu gewinnen, dahin gehend, dass den Mitgliedern beider Vereine gestattet würde, die 
gegenseitigen Versammlungen besuchen zu dür en. Auch eine Vereinignng des „Bremer 
Vereins“ mit dem „Priessnitz“ war angestrebt. Zu unserer Betrübnis waren die Bemühun 
gen erfolglos. Indes geben wir uns der Hoffnung hin, dass auch der „Priessnitz“ einst 
in brüderlicher Liebe sich wieder uns zukehren werde. An einem Entgegenkommen un 
sererseits wird es gewiss nicht fehlen. (Es wäre zu wünschen. Es freut mich auch, dass 
Dr. Thiemann endlich solche Genugthuung widerfährt! D. Bed.) 
Leipzig. (B.-N. 122.) Der Verein hielt im Jahre 1889 vom 10. Januar bis 19. 
Dezember 46 Versammlungen ab, in denen 27 Vorträge gehalten wurden, wovon 10 
öffentlich waren. In 19 Vereinsabenden fanden abwechselnd Packungen an der Puppe, 
Vorlesungen, Berichte und Fragebeantwortung statt. Vortragende waren ausser einigen 
Mitgliedern die Herren Schriftsteller Bes sei und Wiesenthal, sowie Herr Direktor 
Mondschein und Herr Naturarzt G. Pickert. Gemeinschaftliche Feier des 90. Geburts 
tages von Vincenz Priessnitz am 5. Oktober in der „Flora“. Beges Vereinsleben. 
Eisenach. (B.-N. 85.) In dem letzten Vereins jähr hat die Naturheilkuude in unserer 
Stadt gute Fortschritte gemacht. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg von 120 auf 150. — 
Vorträge seitens auswärtiger Bedner sind im Laufe des Jahres gehalten worden: 1. von 
Herrn Hindorf-Badebeul über „Bheumatismus“; 2. von Frau Muehe-Berlin über „Unterleibs 
leiden der Frauen“ (Frauenvortrag); 3. von Herrn Dr med. Schreiber-Frankfurt a. M. über 
„Das gesunde und kranke Auge“. Die genannten Vorträge waren äussert zahlreich besucht 
und wurden sehr beifällig aufgenommen. In Ermangelung eines Naturarztes kommt Herr Dr. 
med. Schreiber aus Frankfurt allmonatlich nach Eisenach, woselbst er im Verein Vortrag 
hält und auch naturärztlichen Bat erteilt. — Das diesjährige Stiftungsfest wurde am 
18. Januar gefeiert. Deklamatorische und musikalische Vorträge ernster und heiterer Ab 
wechselten in angenehmer Weise mit einander ab und gestaltete sich der Abend zu einem 
besonders genussreichen. — Das Vereinsinventar ist durch Ansei affung eines Dampfbade 
kastens vermehrt worden. Derselbe wird zu allgemeinem Gebrauch an die Mitglieder 
verliehen. 
Vortragsgruppen. 
Der Verein Breslau hat die Bildung einer schlesischen Vortrags-Gruppe in 
die Hand genommen. 
Wir empfehlen dringend, sich bezüglich Anschlusses an Herrn Lehrer J. Schubert 
m Breslau, Friedrich-Wilhelmstrasse 49, zu wenden. 
Die Bildung einer Vortragsgruppe „Berlin und Umgebung“ ist erfolgt. Die 
Sdbriftführung für dieselbe ist Herrn J. Schmeidel, Berlin, Sebastianstrasse 27/28, übertragen. 
Vortragende und ihre Themata. 
Die in Nr. 12 erfolgte Anmeldung des Herrn Dr. med. Cruewell ist zu streichen. 
Mitteilungen des Bundesvorstandes. 
1. Auf unsere Aufforderung in No. 2, Wahl des Ortes für die dies 
jährige Bundesversammlung betreffend, sind nur von sechs Vereinen 
andere Vorschläge gemacht worden; mithin ist von der Mehrheit unserer 
Ortsvereine die Einladung der Berliner Vereine angenommen.
	        
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