Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Mühlau bei Burgstädt i. S. (B.-N. 259). Der hiesige Verein verdankt einem 
Vortrage Herrn Hinke’s über: „Medizin nnd Natürheil künde“ nicht allein seine festen^ 
Grundlage, sondern auch ein merkbares Wachstum der Mitgliederzahl. Die Naturheil- 
kunde wird sich auch hier demnächst mehr ausbreiten. Besonderen Dank sagen wir den> 
Bundesvorstände für die uns übersandten Schriften zur Belehrung. Vorsitzender ist zur 
Zeit Herr Heinrich Kühn. 
Mittweida i. S. (B.-N. 63). Dem „Mittweidaer Wochenblatte“ entnehmen wir 
die Mitteilung, dass am 6. September Herr Dr. med. Max Böhm einen 1 l f 2 stündigen 
fesselnden Vortrag hielt über: „Die Schutzpockenimpfung“. Das genannte Blatt bringt 
einen 2 Spalten langen Auszug. Das sei ihm besonders gedankt! Was mag wohl dazit 
Herr Dr. med. Herrmann-Mittweida gesagt haben, der neulich in blutiger Zeitungsfehde* 
mit dem dortigen Naturarzt Seifert und dem Naturheil vereine stand? Dr. Böhm war 
sicher die geeignetste Person für den Ort und das Thema. D. Bed. 
Wurzen in 8. (B.-N. 16). Im verflossenen Jahre hat die Naturheilkunde bei' 
uns grosse Fortschritte gemacht. Die Mitglieder/ahl stieg von 100 auf 200. In 5 öffent 
lichen Vorträgen sprachen: Herr Hering-Leipzig über: , Die Aufgaben der Naturheil ver 
eine“; Herr Ketzler-Glauchau über: ,,Veifälschung der Nahm gsmittol“; Herr Scheffler- 
Eilenburg über: „Bewegung und Buhe in ihrer Bedeutung für die Gesundheitspflege“;. 
Herr Baumgart-Leipzig über: ,Magenleiden“ und Frau Klara Muche-Berlin über: „Was- 
ist Naturheilkraft?“ Alle Vorträge, besonders der KetzleFsche, wurden mit vielem Bei 
falle aufgenommen. In der Person des früheren Lehrers, Herrn Goldammer, welcher bei 
Herrn Sanitätsrat Dr. Meyner einen Kursus durchgemacht hat, besitzen wir nun auch 
unseren Naturarzt, der bei mehreren Krankenkassen vollberechtigt zugelassen ist. 
Forst i. L. (B.-N. ). Auf ein Jahr fröhlichen Gedeihens können wir zurück 
blicken. Zehn überzeugungstreue Männer begannen das Werk und nun hat sich diese* 
Zahl schon verzehnfacht. Dies ist vor allem der Aufopferung des Vorstandes und der 
freudigen Hingabe der Mitglieder zu verdanken; d nn aber trugen nicht wenig die öffent 
lichen Vorträge zum Wachstum und Emporblühen des Vereines bei. Es sprachen hier:: 
Herr Lehrer Siegert, Frau Klara Muche, Herr Hindorf, Herr Griebel, und können wir mit 
Freude sagen, jedesmal mit durchschlagendem Erfolge. — In den Vereinssitzungen, welche* 
stets zahlreich besucht waren, wurde mit grosser Büstigkeit gearbeitet. Berufene hielten 
kurze Vorträge zur Belehrung, oder es fanden Vorlesungen aus guten einschlägigen Schriften 
statt. Ebenso wurde auch die praktische Seite berücksichtigt, indem zu wiederholten 
M^len die Anwendungsformen der Naturheilkunde vorgeführt wurden. Gute Schriften' 
wurden vom Vor stände beschafft und kreisten fleissig unter den Mitgliedern. — In 
Kürze wird auch eine Dampfbadeanstalt hiesigen Ortes von einem Mitglieds unseres Ver 
eins errichtet werden. — Möge unserem Vereine ein weiteres Wachsen, Blühen und Ge 
deihen beschieden sein! 
Frankfurt a. M. (B.-N. 65). Der hiesige Verein hielt am 26. August seine ordentliche- 
Hauptversammlung ab. Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Gollhard, begrüsste die 
Erschienenen namens des Vorstandes, worauf der Geschäftsleiter ur.d I. Schriftführer,. 
Herr Koch, den Jahresbericht erstattete. Demselben entnehmen wir, dass im vei flossenen. 
Vereinsjahre, dem fünften des Vereins, der Verein einen bedeutenden Aufschwung ge 
nommen hat, der dem lebhaften agitatorischen Wirken seines Vereinsamtes, den grossen 
Anstrengungen des Vorstandes und hauptsächlich der opferwilligen Unterstützung seines 
Ehrenpräsidenten zu danken ist. Die Mitgliederzahl hat um 228 zugenommen, der Verein 
zählt jetzt 451 Mitglieder. Leider musste eine grössere Anzahl Mitglieder wegen Wegzug, 
und Sterbefall gestrichen werden. Das Winterprogramm wurde fti 12 000 Exemplaren ver 
breitet, ausserdem wurden noch 3000 Bundes-Flugblätter verteilt. Veranstaltet wurden- 
22 Vorträge von 11 Bednern und 6 Vorlesungen. Der Besuch der Vorträge war ein sehr 
guter. Die Presse zeigte sich bedeutend zugänglicher, sie brachte über fast sämtliche 
Vorträge längere Berichte. Die Bücherei wurde ebenfalls stark benutzt und durch eine 
grössere Anzahl neuer Schriften vermehrt. Der Kassenabschluss zeigt, dass Kriegführen*. 
Geld, sehr viel Geld kostet, er ist kein günstiger; doch spricht alles dafür, dass auch 
hierin im neuen Vereins jähre eine Wendung zum Bessern eintritt, und die mit so grossen. 
Opfern in den 5 Jahren gesäete Saat aufgehen und reiche Frucht tragen wird. Bei der 
zum Schluss stattfindenden Neuwahl wurden die ausscheidenden Vorstands- und Ausschuss 
mitglieder wieder bezw. die vorgeschlagenen Herren neu gewählt. Für das Vereinsjahr 
1890/91 ist I. Vorsitzender Herrn. Oppenheim, Stellvertreter desselben B. Gollhard, Ge 
schäftsleiter und I. Schriftführer Joh. Koch, Sömmeringstr. 9 (gleichzeitig Adresse für sämt 
liche Zuschriften an den Verein). In der am 2. September stattgefundenen ausserordent 
lichen Hauptversammlung wurde die vom Vorstande vorgeschlagene Erhöhung des Beitrags 
von Mk. 2.— auf Mk. 4.—, sowie die beantragten redaktionellen Aenderungen der 
Satzungen angenommen. Die Vortragsperiode beginnt am 23. September mit einem Vor 
trage über: „Pfarrer Kneipp und das Naturheilverfahren.“