Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

218 
35 o R., mit nachfolgender, auch den Kopf bespülender 27— 25° Uebergießung aus einer 
Netzkanne finde ich am empfehlenswertesten. Emil Lange, Zwickau. 
A. L. Lomnitz. Sie leiden seit ungefähr 6 Wochen an Lungenspitzen-, bez. Lungen 
katarrh, haben fast immer hustenveranlassenden Kitzel im Kehlkopf, öfteren Druck und Schmerz 
hinter den Schlüsselbeinen, bald hier, bald dort Schmerzen in der Brust, besonders hinter 
den Schulterblättern. Sie haben sich bis jetzt nach der Naturheilmethode selbst behandelt, 
nahmen nächtlich schottischen Umschlag, Leibumschlag, Fuß- und Wadenpackung, früh Ganz 
abreibung, am Tage Gurgeln und Massage des Halses vor. Sie versuchten es auch mit der 
Schwitzkur, indem Sie Salzfußbad nahmen und heißes Zuckerwasser tranken, worauf viel 
Schweiß eintrat. Trotz alledem ist es nicht besser geworden. Was Sie nun thun sollen? 
1. Sich auf mindestens 3 Monate beurlauben lassen, denn Ihr Lehrerberuf bringt 
Ihnen viel Schulstaub, Ärger und Arbeit, alles große Feinde Ihrer Lungen. 
2. Schlafen bei geöffneten Fenstern und Einatmung reinster Luft. 
3. Atemgymnastik (Siehe Siegerin „die Naturheilkunde in ihren Anwendungs 
formen"). Gewöhnen Sie sich insbesondere an tiefes Ausatmen, volles Einatmen, und 
ziehen Sie dabei die Schultern nicht in die Höhe. 
4. Ziemlich reizlose aber fettreiche Nahrung, nur Mittags Fleisch, oft Milchspeisen- 
Täglich bei den Hauptmahlzeiten etwas gekochtes Obst. 
5. Täglich eine Ganzabwaschung 24°, resp. Begießung mit Brause 22°, mit kräftiger 
Trockenreibung, ausgeführt von zweiter Person. Wöchentlich 2 Sitzbäder Nachmittag 24°, 
12 Minuten, mit sanfter Begießung der Brust und des Rückens. Täglich kräftige Fuß- 
abreibung Nachmittag von 14°, ausgeführt durch Bedienung. Wöchentlich 2 Beinabgießungen 
Nachmittag durch die Brause 20 bis 18°, mit kräftigster Trockenreibung. Wöchentlich 3—4 
mal in der Nacht Vrustpack, verbunden mit Fuß- und Wadenpack. Gurgeln täglich 3 mal 
20° und 7* Liter. 
6. Keine Überanstrengung, langsames Gehen, oft ruhen. Keine Gemüts- noch andere 
Reizung. In 4 Wochen müssen Sie, da Ihre Krankheit eine ordentliche Kur erfordert, 
weitere Nachricht geben. 
G. R. 17. Sie sind in Folge von Jugendverirrungen schwer nervenkrank geworden, 
und haben später alles Mögliche gethan, (gut essen und trinken, die Nacht zum Tage 
machen u. s. w.) um die Nerven zu verschlechtern. Sie haben Müdigkeit in den Beinen, 
Kribbeln in den Füßen, öftere Pollutionen. Das Körpergewicht hat sich bedeutend vermindert, 
die untern Extremitäten sind besonders des Abends kühl u. s. w. Sie studieren jetzt viel und 
verbessern sich dadurch Ihr Nervenleben ebenfalls nicht. 
1. Versuchen Sie auf alle die Symptome recht wenig zu achten, denn Ihrem Briefe 
nach sind Sie ein Grübler, der sich oft selbst das Leben schwer zu machen sucht. 
2. Machen Sie nicht zu große Fußtouren, derartige Kranke glauben, ihre Gesundheit 
erlaufen zu können; auch Sie machten oft Tagestouren. 
3. Suchen Sie anständige, heitere Gesellschaft und vermeiden Sie ängstlich die 
Reizung der Phantasie. 
4. Genießen Sie gute Luft, Tag und Nacht (stets geöffnete Fenster, auch in Ihren 
Amtsstunden). 
5. Wöchentlich 2 Vollbäder, 270, 5 Minuten, mit Abgießung 25*, sanft abtrocknen. 
An den andern Wochentagen Abwaschung 24°. Sanft abtrocknen. 
Wöchentlich einmal (nachmittags) Krukendampfbad, 10 Minuten Schweiß. Nachher 
Abwaschung 25°. Wöchentlich 2 mal Sitzbad 25°, durch Zugießen nach und nach auf 23°, 
8 Minuten, nachmittags. Wöchentlich 2 mal nächtlich Bauchkompreffe (20°) und Wadenpack» 
6. Nahrung ziemlich reizlos. Am Abend kein Obst. 
Edmund Schneckenberg, Reitzenhain. 
Redaktionsbrieskasten. 
L. L., Helbersdorf. Ihre Anfrage beantworten wir aus mehreren Gründen nicht. 
Wenn der „Bilz" nicht eine völlige Verbesstrung demnächst erfährt, können wir das Buch 
nicht empfehlen. Es schadet teilweise mehr, als es nützt. Das vorzügliche Büchel Siegerl- 
Canitz scheint man darüber ganz zu vergessen! 
P. B. Breslau. Als beste Bezugsquelle aller naturheilkundlichen Sachen kenne ich. 
aus eigener Erfahrung die Firma unseres Vorstandsmitgliedes: Carl Braun, Berlin 8. 
Kottbuserdamm 5. Lassen Sie sich doch Preisverzeichnis schicken. 
Verantrv. Redakteur: Johannes Reinelt (Philo vom Walde) in Neisse. 
Druck und Verlag von Wilhelm Iß leib (Gustav Schuhr), Berlin SW. 49, Wilhelmstraße 124. 
1 Jnlerakn-Betlage«
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.