Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

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erholen ! Bon Dock's Seite ist selbstverständlich alles nur menschenmögliche gethan und sicherlich 
auch nicht das Allergeringste versehen worden! Ich selbst habe ihm zugeredet, dem Drängen 
der Frau Sch. nachzugeben und den Patient in das Hospital schaffen zu lassen, wo derselbe 
dem: auch nach ein paar Tagen verstarb! Wen:: es übrigens wahr ist, daß der Haus 
arzt zu Frau Sch. geäußert hat: „Der Schlag hat Ihren Mann aus der Waid getroffen? 
Warum haben Sie ihn aber auch in ein solches Narren haus gehen lassen ?" —so beweist 
dies iinr, wie w e n i g klar der Herr Sanitätsrat über das Leiden des Herrn Sch. sich ge 
wesen ist, denn es liegt doch auf der Hand, daß die reizlose Kost, der stete Aufenthalt in reiner 
frischer Lust, das Herausgerissensein aus einer anstrengenden Geschäftsthätigkeit und eine milde 
Wasserbehandlung das unabwendbare Ende nur hinausschieben mußten! — Eine 
Bemerkung in Ihrem Artikel veranlaßt mich übrigens, Ihnen beiliegend eine Zeichnung von 
dem Augenspiegelbilde, wie es sich dem untersuchenden Arzte bei morbus Br. dar 
bietet, einzusenden! Antwort: Meinen schönsten Dank für Ihre ergänzenden Mitteilungen 
zum Finale in voriger Nummer wie nicht minder für die mich sehr interessirende Abbildung 
des Augenspiegelbildes bei m. br., wovon freilich Prof. Dr. F. Niemeyer in seiner Patho 
logie n i ch t s erwähnt! 
Herr Dr. Winchenbach auf Schloß Marbach. Sie schreiben: Der Schluß Ihres „Finale" 
in Nr. 11 veranlaßt mich zu der Notiz, daß wie in jedem Lehrbuch über Nierenleiden zu 
lesen, schon im Beginne des Nord. Bright. leichte wechselnde Anschwellungen der 
Augenlider auftreten, auch bei weiterem Verlauf durch den Augenspiegel Abweichungen 
im Bilde des Angenhintergrundes sichtbar werden. Antw. Prof. N i e m e y e r führt in seiner 
Pathologie bloß an, daß eines der charakteristischen Symptome des Nord. Br. der Hydrops 
sei, und gewöhnlich Gesicht oder die Füße zuerst anschwellen. Nun sage ich aber Seite 
171, daß der Mainzer Arzt dem Herrn Sch. an den Augen, nicht im Gesichte an 
gesehen haben will, daß sein Patient an den Nieren leide, auch wurde mir nicht mitgeteilt, daß 
er ihn vorher mit dem Augenspiegel untersucht habe, weshalb ich über die Geschicklichkeit dieses 
Herrn mich baß verwunderte. Nun möchte ich Sie aber darauf aufmerksam machen, daß schon 
1881 eure Schrift von Dr. Peczely in Pest erschienen ist, bet. Anleitung zum Studium der 
Diagnose aus den Augen, mit Abbild, gr. 8°,^85 S., 1 Heft, 2. Aufl., auf welche die 
„Homöopathische M o n a t s b l ä t t e r" in Nr. 11 aufmerksam machen und 7 Beweise 
für den Wert dieser ärztlichen Entdeckung von Seiten eines Hrn. Meyer beifügen mit der An 
merkung : „Mögen die homöopathischen Ärzte sich den n e u e n Vorsprung (?), den sie vor 
ihren Gegnern durch Anwendung der Diagnose aus den Äugen bekommen, nicht 
entgehen lassen!!" Dazu möchte ich nun bemerken, daß diese Diagnose aus den Augen wohl 
für alle Ärzte ohne Unterschied wichtig und interessant sein muß und nicht bloß für Homöo 
pathen und darum habe ich mir auch 1 Ex. bestellt und werde später mitteilen, was an der 
Sache ist und o b und w i e sie für uns zu verwerten! 
Frau R. Kr., O b e r ö st e r r e i ch. Sie schreiben: Ich habe 7 Jahre v e g e t a r i a n i s ch 
gelebt und kann diese Diät jedem aufs beste, besonders bei Nervenleiden empfehlen ! 
Lese Ihr Blatt mit großem Interesse, da ich eine alte Schülerin von P r i e ß n i tz bin und 
seit 35 Jahren mit bestem Erfolg Wasserkur treibe; wie gerne möchte ich Sie kennen lernen 
und sprechen können, ich würde Ihnen dann manche interessante Mitteilung über den sel. 
Prießnitz machen können, da er mir die Ehre erzeigte, mich seine beste Schickerm zu nennen. 
Antw.: Wird mir sehr angenehm sein, wenn wir uns einmal auf dem G r ä f e n b e r g begegnen, 
wo ich nicht das letztemal gewesen zu sein hoffe; ich werde dann Ihren Mitteckungen über unsern 
sel. P r i e ß n i tz mit Interesse lauschen. 
Ab. H., Berlin. Sie schreiben: Solchen dreisten Behauptungen, wie die in Nr. 10 von 
Kühne „aus der Beschaffenheit des Gesichtes und Halses die Art und den Grad der Krankheit 
mit untrüglicher S i ch e r h e i t diagnostiziren zu wollen" sollten Sie mit aller Energie 
entgegentreten, denn sie diskreditiren Ihr Blatt, liefern den Gegnern billiges Angriffs 
material tu die Hände und schaden Ihrer guten Sache bei jedem Gebildeten! — Antw.: Gef. 
abwarten, der Raum der Nr. 10 gestattete mir nicht mehr die Aufnahme meines heutigen 
Nachtrages, mit dem Sie wohl zufrieden sein werden! Als vor 60 Jahren das Evangelium 
vom Wasser als Heilmittel vom Gräfenberg in die weite Welt erscholl und daß ein 
Bauer Namens Prießnitz der Entdecker sei, da schüttelten so Arzte wie Publikum 
ungläubig den Kopf und heute? Kann nun nicht in dem Leipziger Laien ein diagno 
stisches Genie verborgen liegen? Also abwarten, bis derselbe sich über seine neue Unter- 
suchungsart ausgesprochen!
	        
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