Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Ergo, selon moi, hat Herr Koch gerade am entschiedensten bewiesen, was 
er nicht beweisen wollte, nämlich die gänzliche Unhaltbarkeit seiner Voraus 
setzung, daß der Cholerabazill unter ganz besondern noch un 
bekannten Umständen den Magen Yassire und im Darm den 
Choleraprozeß hervorrufe, also die Ursache der Cholera 
sei. und die nnzwcifelhaste Gewißheit, daß dieser „Kommabazill" als 
solcher, d. h. in seiner verkrümmten Gestalt nur das Produkt der 
Cholera sein könne! 
Damit wäre dann dem ganzen Baktcrienschwindel eben der tätliche Stoß 
versetzt, welchen die Herren Bakterienanhänger ihrem Lieblingskinde so gern 
ersparen möchten! q. e. d. 
Auch sonst ist noch etwas Gutesbei der Koch scheu Cholerabazillenforschung 
zu Tage getreten und das dürfen wir Vegetarier uns auf keinen Fall ent 
gehen lassen. Denn wir feiern dabei einen nicht ganz kleinen Sieg und 
Triumph! 
„Es hat sich nämlich," so heißt es in dem 6. Bericht von Herrn Koch 
vom 2. Februar (nach der „Köln.Ztg." Nr. 77, 2. Blatt Montag den 17. März) 
„ferner noch ergeben, daß ihr (derKommabazillen) Wachstum nur in alkalisch 
reagirenden Nährsubstanzen regelrecht erfolgt. Schon eine sehr geringe Menge 
freier Säure, welche das Wachstum anderer Bakterien noch nicht merklich 
beeinflußt, hält stein der Entwicklung auffallend zurück." Ei, ei, wem von uns 
Vegetariern fiele dabei nicht ein, daß der Verdauungssaft vegetarisch lebender 
Menschen sauer, der der Fleischesser alkalisch reagirt! Daß man 
1866 den kolossalen Choleraausbruch in der preußischen Armee der fast aus 
schließlichen Ernährung durch frisches Fleisch bei tage- und wochenlangem 
Mangel an Brot und Gemüse zuschrieb, daß die „MekkaPilger", 
deren Karavanen so oft die Cholera entsproß, sich hauptsächlich von mitgenom 
menen getrockneten Fleischvorrätcn ernähren rc. ? So könnte denn der 
Kommabazill vielleicht demnächst zudem „Punktum, streu'Sand 
drum" sür den ganzen traurigen Bakterienschwindel werden! 
O Cholerabazill, du unwillkommner Gast, 
Dem, der Dich töten will, bist Du verächtlich fast! 
Schon drohen Obst und Brot Dir, Jämmerling, den Tod! 
Wo wären Deine Schrecken? Pst! sie werden sich verstecken 
In medizinschen Zwangsgesetzen! Dann freilich mit Entsetzen 
Hört mail auch Dich frohlocken gleich Jmpfungs-Mikrokokken! 
Der alte Skeptiker. 
MM" Druckfehler! S. 67, Zeile 18 v. oben in vor. Nr. soll es heißen: Heu- 
bazill statt Haubazill. 
Zum Preisausschreiben 
des Vereins für volksverständliche Gesundheitspflege üt Berlin für eine 
Schrift: „welche das Wesen, die Ursachen, Erkennungszeichen, sowie 
die Heilung irnd Verhütung der Diphtheritis in populär verständ 
lichster Weise beschreibt". 
Vom Herausgeber. 
In Nr. 1 vom vorigen Jahr wurde im Inseratenteil zur Abfassung einer 
Preisschrift über obiges Thema aufgefordert und 500 Mark sür die beste 
Arbeit ausgesetzt. Daraufhin sind verschiedene Manuskripte eingelaufen, wovon 
dann 2 (von den Herren Spohr, Oberstlieutenant z. D. und Dr. med. G.