Volltext: Der Naturarzt 1884 (1884)

Der llaturarl 
für 
naturgemäße Behandlung des menschlichen Körpers 
in gesunden und kranken Lagen. 
Herausgeber und Redakteur: Gustav Wolbold in Oberlößnitz bei Dresden 
1884 
X- 5. 
Monatlich erscheint eine Nummer L 1 Bo^en; ferner vom Februar an 
aller2 Monate eine litt. Beilag e L^Bogen; somit jährlich 15 Bogen. 
Preis für ganz Deutschland 5 M.; für Österreich 3 fl. Pap.: für die 
Schweiz, Holland, Frankreich, Italien rc. 6 fr. 50 C. Zu beziehen: 
direkt vom Herausgeber mit Franco-Zusendung per Post bei 
Franco-Einsendung des Betrages, sowie durch die Postanstalten. 
Eiuzelne Nummern 40 Pf. 
Inserate: Die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. 
Dreiund 
zwanzigster 
Jahrgang. 
Mai. 
Anhakt: Votivtafel: Weber, „Tier- und Menschenfreund". 
1. Abschiedsworte an Dr. Haupt in betreff der Bakterienlehre. Vom alten Skeptiker. 
2. Zum k. Preisausschreiben für die beste Diphtheriebehandlung. (Schluß.) 
3. Vermischtes: Vegetar. Vereinstag in Berlin. 
Briefwechsel. — Inserate. — Mit Extra-Beilage: Meyers Führer. 
Votivtasel. 
Wie weit hat es denn eine mit dem hohen Namen der Wissenschaft sich deckende, 
kein menschliches (besser: tierisches) Erbarmen kennende Wissens sucht gebracht? Ein 
vom „Zoophilist" reproduzirtes Schreiben aus Paris sagt es, indem es auf die Krankheit 
des Grafen Chambord und die Widersprüche in den Aussprüchen der Doktoren 
hinweist, wonach der erste Arzt erklärte, daß der Graf an Magenkrebs leidender nächste, 
es sei kein Magenkrebs, sondern eine Geschwulst; dann wieder sagten die Arzte, es sei 
keine Geschwulst, sondern ein Eitergeschwür und dann bekannten sie offen: sie wützlen nicht, 
was es sei! Hier ist ein Prinz von königlichem Blute, heißt es weiter, von einer Krank- 
heil befallen und die ersten und höchsten Priester der Wissenschaft sind nicht nur un 
fähig, ihn zu kuriren, sondern selbst außer Stande, zu sagen, was für 
eine Bewandtnis es eigentlich mit seiner Krankheit habe! Was war nun der 
Nutzen aller dieser Vivisektionen von Tieren und Experimenten, wenn sie durch alles das 
Nichts gelernt haben? Wäre je die geringste Beschränkung auf diese Vivisektionen 
und Experimente gelegt worden, so konnten wir gewiß sein, daß die Doktoren gesagt haben 
würden, daß die Wissenschaft dadurch einen Stoß erlitten habe, daß sie verhindert 
gewesen sei, Entdeckungen zu machen und daß dieses ihre Unwissenheit entschuldigen 
müsse! Aber nein! Seit mehr als 2000 Jahren hat die Vivisektion u n g e st ö r t und 
uneingeschränkt floriren dürfen und Frankreich, Italien und Deutschland sind die 
Pflanzstätten der Vivisektion; für die Männer dieser schrecklichen Priesterschaft giebt 
es kein Gesetz! Sie machen selbst das Gesetz und ihren Wünschen fügen sich 
Prinzen, Könige, Kaiser und Parlamente und fördern sie! Sie haben bloß etwas zu 
wollen und es wird ihnen gewährt; sie haben die ganze Tierwelt vor sich, welche sie quälen 
und zerstückeln dürfen, und mit den M e n s ch e n l e i b e r n in den Hospitälern können sie 
thun und lassen, was sie wollen!!! 
Aus E. v. Webers „der Tier - und Menschenfreund" 1883, Nr, 12.
	        
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