Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Brockhaus' 
Con versations - L exikon 
Mit Abbildungen und Karten. 
Preis ä Heft 50 Pf. 
HomSWtMe Moimtsbliitler. S'ÄTÄÄ 
künde. Jährl. 12 Nummern. Für die Redaktion verantwortlich: A. Zöppritz in Stutt 
gart. Abonnementspreis Mk. 2.20 inet. Postzuschlag. 
Inhalt von Nr. 1 und 2: 
Zum neuen Jahr; Die Verhandlungen der Petitions-Kommission über die Jmpsfrage; 
Das Grahambrot; Etwas über Vegetarismus; v. Grauvoglsche Körperkvnstitutivn 
und Jägersches Wollregime, und verschiedene Artikel betr. Wirkung homöopathischer Mittel. 
Der Artikel: „Das Grahambrot" lautet: „Weizenschrotbrot, Vegetarierbrot, 
wird als diätetisches Mittel noch zu wenig beachtet. Abgesehen von dem Wohlgeschmack, 
den ein gutes Grahambrot auch für den Gesunden zu einem angenehmen Nahrungsmittel 
macht, ist dasselbe für Kranke, die an Magenkatarrh, Säurebildung, Verdauungsstörungen, 
hartnäckiger Verstopfung leiden, ein Heilmittel ersten Ranges und wäre vielleicht schon viel 
verbreiteter unter dem Publikum, wenn nicht die Herstellung eines guten Grahambrotes 
einige Schwierigkeiten böte. Es muß zu dem Schrotmehl ein durchaus reifer Weizen bester 
Qualität verwendet werden, und ist ein Salzzusatz zu dem Brotteige ganz überflüssig; das 
Schrotmehl wird mit reinem Wasser angesetzt, tüchtig geknetet und in kleine Laibe ge 
formt, weil große nicht so gut durchbacken. Ob das Schrotbrot auch bei chronischen Durch 
fällen zu empfehlen ist, wie dies von Vegetariern geschieht, ist uns in den Fällen sehr 
zweifelhaft, wenrl der Durchsall nicht aus Säurebildung beruht. Man muß nicht aus den 
Augen lassen, daß die Kleie des Schrotbrotes den Darm etwas reizt und daß dadurch ein nach 
teiliger Einfluß auf eine kranke Darmschleimhaut ausgeübt werden kann. Es sind uns 
Fälle bekannt, wo nach längerem Genuß von Schrotbrot Durchfälle eintraten, die arznei 
licher Behandlung erst wichen, als mit dem Schrotbrot ausgesetzt wurde. 
Mehrfach haben wir auch schon von Ma st darmkrebs gehört, welcher nach längerem 
Genuß von Grahambrot eingetreten ist. Der Naturarzt Hahn ist jetzt nach 30jtthrigem 
Genuß von Grahambrot an diesem verzweifelten Übel krank!" 
Nachdem ich diesen Passus gelesen, schrieb ich sofort an Kollege Hahn auf 
der Waid und teilte ihm diese merkwürdige Erklärung seines jetzigen Krankheits 
zustandes mit, worauf er an die Redaktion nachstehende Berichtigung für 
Nr. 2 abgehen ließ: 
„Nicht der Genuß des Grahambrotes seit 24 Jahren, sondern eine heillose Impf- 
vergiftung in frühester Jugend und eine darauffolgende 23 Jahre lang dauernde allöo- 
pathische Medizinvergiftung erzeugten die krebsige Sttfteentmischung bei mir! 
Die Krebsgeschwülste waren schon lange begründet und in Bildung begriffen, ehe 
ich nur Grahambrot zu essen begann! Durch den Genuß desselben seit 1858 erwarb 
und sicherte ich mir dann noch 2 4 arbeitsreiche Lebensjahre! Dies zur 
Steuer gegen Irrtümer, Hypothesen und Unwahrheiten! 
Obere Waid, den 3. Januar 1883. p. Th. Hahn. 
JEDER BAND GEB. IN LEINWAND 9 M., HALBFRANZ 
Die Herstellung dieser neuen 13. und erstmals i l l u st r i r t e n Auflage vom Brock - 
haus 'schen Konversations-Lexikon schreitet rüstig vorwärts und wird nächstens der 4. Band 
fertig, über dessen Inhalt wir dann speziell berichten werden.