Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

profuser Transpiration, die starken Naclitscli weiss e verzehren sie 
drei Betten sind im Zimmer hintereinander aufgestellt, mit denen Tag und Nacht 
gewechselt werden muss, da nach mehren Stunden dieselben ganz durchnässt sind 
und diese Methode als die zweckmässigste und die Patientin am wenigsten störende 
und ihr angenehmste sich herausstellte; sie geniesst nur geschabtes rohes Fleisch 
oder Schinken in Form von kleinen Floss eben, etwas Portwein und Milch! 
Man muß aus Vorstehendem wohl annehmen, daß Patientin bei jedes 
maligem Wechsel des Bettes keine belebende Abwaschung, vielleicht 
nicht einmal ein frisches Hemd (höchstens ein gewärnites) bekommt und so der 
Hautnervenerschlaffung in keiner Weise begegnet wird! Nun weiß aber doch 
Jedermann, wie wohl Einem im heißen Sommer, wenn man bei 25° R. im 
Schatten sogar sitzend schwitzt, ein kühles Bad oder Abwaschung thut und 
hintenach ein frisches leinenes Hemd und kann sich nun denken, um wie viel 
mehr nicht erst einem Kranken in der Fieberhitze eine solche Kühlung ange 
nehm sein muß, die sicherlich bei der hohen Kranken vorhanden ist, denn sonst 
bekäme sie ja kein Chinin! Man muß die belebende Wirkung der scuchtkalten 
Abreibung, kühlen Waschungen, Halbbädcr mit Brausen bei den Patienten 
selbst mit angesehen, von ihnen vernommen haben, welches Labsal dieselben 
ihnen immer sind, wenn sic in solchen Zuständen auch das Leben blos noch 
einige Zeit zu fristen helfen können! Auch die einschläfern sollenden Medizi 
nergifte : Morphium und C h l o r a l machen sie bald entbehrlich, indem bei 
ihrer Anwendung eine Beruhigung des Nervensystcnis resp. des Gehirns ein 
tritt, aber ganz anderer Art, als nach jener allopathischen Vergiftung! 
Und was soll man erst zu der unmenschlichen Ernährung, der 
Raubthierkost, dem rohe» Fleische, sagen? (Siche Votivtafel!) Essen 
wohl die kaiserlichen Leibärzte selbst solches Fleisch und bekommt es ihnen so 
gut, daß sie es weiter zu empfehlen, resp. zu verordnen sich verpflichtet halten, 
oder ist cs blos so eine medizinische Schrulle von ihnen, weil sie nichts besseres 
wissen und ein Reizmittel mehr darin erblicken? — 
Und wie sieht cs wohl mit der Lüftung des k. Krankenzimmers aus, 
sind die Petersburger Leibärzte in diesem Punkte vernünftiger, als die Berliner, 
welche vor zwei Jahren dem Kaiser Wilhelm den Aufenthalt auf der Altane 
nicht erlauben wollten? (si N.-A. 1878, Nr. 6.) 
Briefwechsel von und mit Allen. 
Ab. G. in S t u t t g a r t. 1. Sie wünschen, das; ich auch einmal über das Schlagwort 
„Frühlingsfur" etwas vorbringen möge; 2. in welchem Buche man etwas über Cornaro 
lesen könne, welcher soviel in Büchern gelegentlich angeführt werde als Beispiel, daß man 
s e l b st im M a n n e s a l t e r , ohne etwas zu riskircn , zum ganzen Vegeta 
rianer werden und nur gewinnen könne; 3. wo man nachlesen könne, wie man ein 
kleines Gütchen ,.o h n e M i st v o m V i c h" düngen kann und was man dann für verschiedene 
Früchte in verschiedenem Boden als Düngemittel brauche? Antwort: ad 1. verweise Sie auf 
die Fortsetzung des Haupt 'schen Artikels, worin Sie Ihren Wunsch erfüllt sehen werden; 
ad 2. Cornaro war feilt Vegetarianer, sondern hat seine Erfahrungen über die 
Wirkung einer sehr mäszigeil Lebensweise am eigenen Körper in einem Schriftchen nieder 
gelegt, wovon Di'. C. M it n b c eine gute Uebersetzung geliefert hat (Gotha 1840 bei Gläser); 
ad 3. lassen Sie sich eine der Schriften von Albert Röder, dem verstorbenen Besitzer des 
Rittergutes Lichtenberg bei Berlin kommen, welcher darin seine vielfachen praktischen 
Erfahrungen in der Bewirthschaftnng des Bodens ohne thierischen Dünger nie 
dergelegt hat; auch ln B a l tz e r 's Vereinsblatt finden Sie kurze Berichte darüber. 
Ab. Sch. in Stuttgart. Sie bitten um Angabe einiger gediegener vegetaria- 
n i s ch e r N a t u r h e i l a n st a l t e n in der Schweiz, welche streng nach H a h n 'scher 
Methode geleitet sind und l a n d s ch a f t l i ch e R e i z e bieten. Antwort: In der Schweiz 
außer den 2 Anstalten aus der Waid — ist mir keine sonst bekannt! 
Ab. in Oesterreich. Sie schreiben wörtlich: „Meine Ueberzeugung von der
	        
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