Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

Briefwechsel von und mit Äilen. 
Ab. R. irr Bukarest. Sie verlangen auch noch Quitturrg über per Post ein- 
gesandtes Abonnement; wozu haben Sie denn einen Postschein? Der bürste Ihnen doch 
genügen! Und für dort beträgt dasselbe, wie für die Schweiz 6 fr. 50, weil das Porto 
höher ist, was Sie für das nächstemal beachten wollen! Einige senden das Abonnement 
in frankirten Briefen ohne Schein, und es kommt auch an und wird gewissenhaft notirt, 
ja ein Paar haben dasselbe zu verschiedenen Zeiten zweimal eingesandt, was ihnen dann 
ebenfalls angezeigt und aufs nächste Jahr gutgeschrieben wurde. 
Ab. Z. in W i e n. Sie machen mich auf die abermalige Erklärung des A. Rtklt 
in Trieft in Nr. 3 der Chemnitzer Zeitschrift aufmerksam und fügen wörtlich bei: „A. Rikli 
beschwert sich wieder über den „N.-A. M , doch für uns ist die vegetar. Frage abge 
schlossen und keine Frage mehr und wenn wir auch jederzeit gern bereit sind, 
mit Jemand darüber zu diskutiren, der sich belehren lassen will, so hat doch eine 
Diskussion mit einem Abgefallenen, der alle Argumente kennt und dessen Zweck kein 
anderer sein kann, als auch Andere in ihrer Ueberzeugung wankend zu machen, 
keinen Sinn! Die Art und Weise, wie A. Rikli seinen Abfall m o t i v i r t, hat 
mir äusserst missfallen; da gefällt mir der Verfasser des „Weg zum Paradies“ 
— Herr Zimmermann, besser, denn er ist zwar auch abgefallen, hat aber das Prinzip 
nicht verleugnet oder in Zweifel gezogen!“ — Antw. Ich wollte diese neueste Provo 
kation von A. R. unbeachtet lassen, denn sein Jammerruf, daß ich ihu u u t c r einem 
Verbrecher behandle, ist mehr wie albern, riecht nach Alkohol und Schweinebraten; 
mag R. doch erst Herrn Ringer im „Chem. Blatt" widerlegen, wenn er kann ! Nun Sie 
aber diesen Unkenruf auä) absurd finden, will ich R. durch Abdruck Ihrer Ansicht diesmal 
noch einer Antwort würdigen, künftig aber nicht mehr! 
I. Kr., Pfarrerstochter in Kr. 1. Wie man sich von Hühneraugen befreien kann, wenn 
marr das im „Vereinsblatt" empfohlene abendliche heiße Fußbad mit darauf folgender 
Einpackung 2 Wochen lang ohne Erfolg probirt? 2. Wodurch kann man das Knirschen 
mit den Zähnen und Aufeinanderbeißen derselben während des Schlafes verhin 
dern und abgewöhnen, was denselben sicher uachtheilig sein muß? 3. Sie wünschen in 
einer Nummer weniger Artikel und früheren Schluß derselben. Antw, ad 1. Das 
heiße Fußbad und die feuchte Packung über Nacht vertreiben die Hühneraugen allein 
nicht und hat der Einsender dieses Receptes die Leser des „Vereinsblattts" damit 
in April geschickt; man muß jeden Morgen noch nack) Abnahme der Packung die harte 
Oberhaut mit scharfem Messer abtragen oder auck, wer das nicht gut ausführen kann, 
mit ein paar Tropfen c o u c e n t r. Essigsäure betupfen und ja keine enge Schuhbe 
kleidung mehr tragen — darin besteht das ganze Geheimniß und habe ich auf diese 
Weise schon Hunderte kurirt! ad 2.: Wenn's ein Kind ist, weckt man es 
einige Nächte während des Knirschens und giebt ihm ein paar Ohrfeigen, dann läßt es 
diese Untugend wohl bleiben, bei Ihnen geht das aber per so nicht, darum rathe ich Ihnen, 
jeden Abend zwischen die Zähne ein Stück Kautschuck zu nehmen, etwa wie der Aufsatz 
an den Milchflaschen kleiner Kinder und dann ein Taschentuch um den Kopf zu binden, 
daß Sie den Mund nicht gut öffnen können; auch ist rathsam, vor Schlafengehen ein Fuß 
bad ca. 16" R. 15 Minuten lang zu nehmen und nach demselben sich noch mit kühlerem 
Wasser das Gesicht und den Nacken zu lvaschen! ad 3.: Daran sind viele Abonnenten und 
Einsender von Artikeln schuld, welche nicht warten können, bis ein angefangener Artikel 
vollständig erschienen ist, sondern den ihrigen je eher je lieber abgedruckt sehen wollen! 
Ab. in Breslau. In Baltzer's Schriften heiße es, daß das Schrotbrod den 
Hauptbestandtheil der täglichen Nahrung ausmachen solle! Sie nebst Frau haben sich dar 
nach gerichtet, müssen aber bekennen, daß sie davon nur sehr wenig essen dürfen, wenn sie 
sich den Magert nicht ruiniren wollen, zur Zeit ungefähr 50 Gramm; nun bitten Sie 
um gefl. Antwort, ob das Schrotbrod überhaupt s ch w e r zu verdauen und ob es gerathen 
sei, fiel) davon zu sättigen, ferner ob dasselbe mit Hefe gebacken werden dürfe? 
Antw. Nur niä)t zu ängstlich bei Befolgung gegebener Vorschriften; ich wüßte aber nicht, 
wo Herr Baltzer gerathet: hätte, fast nur vor: Schrotbrod zu leben, sondern er meint nur 
im Vergleich mit anderen Speisen solle man sich vorzüglich an Schrotbrod halten; also Früh 
stück — Obst oder Milch u n t> Schrotbrod, ebenso Abends; Mittags — Gemüse, Hülsen 
früchte, Mehlspeisen mit Compoten und Schrotbrod dazu! Richtiges Weizenschrotbrod ist 
!eick)ter zu verdauen und gesünder, als jedes andere-Brod und Semmeln und mit ein wenig 
Hefe gebacken, schadet cs gar nichts, namentlich im Sommer, weil in heißen Tagen ohne die 
selbe der Schrotmehlteig sich schlecht backen läßt und das Gebäcke dann leichter verdirbt! 
An Verschiedene. Jetzt beginne unter Putkammer eine neue Aera der „Neuorto- 
grafr", ob ich nicht wieder im „N.-A." Einiges darin zum Besten geben wolle? Antw. Gott 
bewahre, habe keine Lust mehr dazu, bis vom Parlament der „Ortögrafizwang" dekretirt wird!
	        
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