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Wunsche: Möge es Herrn Sperling in Berlin gelingen, den Standpunkt einzu
nehmen, den er auszufüllen so befähigt ist — ein Rathgeber und Helfer zu sein für Ge
sunde und Kranke und möge eine sorgenlose Zukunft sein treues Wirken lohnen!
M i t t w e i d a in Sachsen, im März 1880.
Der Verein für Natnrheilknnde.
Zwei der ältesten Wasserheilanstalten Deutschlands sind gegen
wärtig dem Verkaufe ausgesetzt:
a) die Schweizermühle im Bielagrunde, 2 1 [ 2 Stunden vom Städtchen
Königstein in Sachsen, die vor einigen Jahren in B^itz einer Aktien
gesellschaft übergegangen ist (welche aber niemals eme Dividende ge
zahlt hat) und wesentlich vergrößert wurde;
b) die Anstalt in Thalkirchen, 1 Stunde von München entfernt, welche
vonI. Bleite gegründet und vom späteren Besitzer H errmann eben
falls vergrößert wurde. Preis M. 180 000.
Briefwechsel von und mit Allen.
Ab. in M e l t s ch. Sie bewundern meine große Geduld mit Grieben in den 9 Jahren
und hätten sich diesen Mann mit dem „mildenHerzen" schon viel früher vom Halse
geschafft! Antw. Das ist leicht gesagt, aber bei der Eigenheit eines Theils des Publikums,
um sich 20 Pf. Geldporto zu sparen, lieber beim Buchhändler zu bestellen, und m i r
dadurch den V e r l u st von 2 M. 50 Pf. für doppelte Vermittlung zuzumuthen,
wollte ich es nicht riskiren, diesen s ch ä b i gen Theil vor den Kopf zu stoßen und brachte
ihm daher das jährliche Opfer von M. 500, wie meine Vorgänger gethan ! Und noch
ist uicht die Hälfte der im vor. Jahr durch den Buchhandel bezogenen Exemplare bis jetzt
Lei mir direkt bestellt worden!! So flau und lau unterstützt diese Sorte Anhänger der
guten Sache, wie sie sich nennen, die älteste physiatrische Zeitschrift Deutschlands!!
Auch eine schöne Erfahrung! —
Ab. in R ö m e r st a d t. Sie schreiben : Auch ich erlaube mir Ihnen für die so wackere
Haltung Ihres Blattes sowie für Ihr mannhaftes Eintreten für die Sache der leidenden
Menschheit meine vollste Anerkennung auszudrücken, insbesondere freut es mich, daß Sie
dasselbe nicht zur buch händlerischen Spekulation degradiren! Wann wird
wohl Ihre Besprechung der G e s ch l e ch t s k r a n k h e i t e n als Separatabdruck erscheinen?
Auch ich werde auf mehre Exemplare subscribiren. Antw. Bez. Buchhändler-Spekulation
hat es gute Wege, der Gentleman in Berlin hat ja blos die Versendung gegen hohe Prozente
besorgt; über die Beschreibung der Geschlechtskrankheiten werde ich mich hermachen, sobald
ich Muße dazu finde, aber momentan beschäftigen mich hiesige und auswärtige Patienten
und die Herausgabe des „N.-A." mehr als vollauf, so daß ich noch manche halbe Nacht
(gegen 1000 Briefe jährlich!) zum Schaden meines Organismus zu Hilfe nehmen muß!
AL. in Stuttgart. Danke schönstens für die Zusendung der Prof. Dr. Jägerischen
Belehrung über die N o r m a l k l e i d u n g ; werde in nächster Nummer davon Gebrauch
machen!
Ab. in Hannover. Danke für Einsendung Ihrer Brochüre und auf Anfrage: Wie wird
dem chronischen meisten Fluß der Frauen und Mädchen am wirksamsten entgegen ge
arbeitet? — Folgendes: Durch strengste Beobachtung der bekannten Gesundheitsregeln
in Bezug auf Luftgenuß, nicht zu reizende, üppige uud reichliche Ernährung, Hautpflege
durch Waschungen und Bäder, tägliche Muskelübung und Mäßigkeit im Geschlechtsgenuß
(bei Frauen) und Verhütung von unnatürlichem (On. . . .) bei Mädchen.
Ab. in N i s k y. Sie schreiben : Kann Ihnen mit Freuden melden, daß meine Frau,
die unser jüngstes 4 Monate altes Mädchen ausschließlich selbst ernährt, dabei
blühend und rund wird und das Kind prächtig dabei gedeiht. Zum Glück haben wir
hier keinen Arzt, der den Schwiegereltern das Stillen der Mütter als ein
höchst gefährliches, Auszehrung erzeugendes Gebühren darstellt! —
Ueber Weihnachten hatte unser ältestes Mädchen einen Anfall von Diphtherie, der
jedoch mit feuchten Einpackungen, Halbbädern und fortgesetzten Halsumschlägen glücklich ab
geschlagen wurde, der tückische Pilz hatte sich nur auf der linken Mandel in Bohnengröße
verbreitet; das Kind sprach aber wegen Lähmung des Gaumensegels noch wochenlang nach
her durch die Nase. Antw. Es freut mich, daß Sie Ihre Frau dahin gebracht haben,