Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

13 
Seite 37 im 3. Kapitel steht wörtlich: 
,,H ahnemann trachtete nicht darnach, mit seiner grossen Entdeckung die 
Ursachen zu bekämpfen, sondern hielt sich an die Krankheiten selbst; so gelang 
es ihm nicht, die Krankheiten zu beseitigen, sondern nur die Symptome derselben! 
Gott (?) hat es nach 6000 Jahren (?) gefallen, mich (?!!) in der Verbindung 
der Aehnlichen mit elektrischen Prinzipien das Mittel zur Zerstörung der 
Krankheits Ursachen, zur Erreichung vollständiger Heilungen finden (?) zu 
lassen! Das allgemeine Gesetz der Aehnlichen hat mich bei meinen Forschungen 
geleitet; aber hätte ich mit den Aehnlichen nicht des elect rische Princip 
verbinden können, würde ich nicht die medicinische Macht erlangt haben, 
welche die Welt in Verwunder u n g gesetzt hat! (? ?) (Gut gebrüllt, fra diavolo!) 
Ob dieser Graf Mattei wirklich lebt oder aber ein Paar pfiffige Kerle damit auf 
die Leichtgläubigkeit desjenigen Theiles des Publikums speculiren, welcher Neigung 
für Homöopathie hat, gerade wie hinter dem Dr. Airy ein Paar geriebene 
A ll o p afth e n stecken , die sub Firma: „Na t u rh e i l v e r f a h r e n" unsre An 
hänger in ihr Netz locken wollen? Ich weiß es nicht, aber das will ich noch mit 
theilen, daß dieser Tage in hiesigen Blättern zu lesen war: Herr Geh. Rath 
Dr. Fiedler, der Leibarzt des Königs von Sachsen, hat nach Italien geschrieben 
und um Aufschluß über diesen Grafen und Wunderdoktor gebeten und die Ant 
wort erhalten: „nirgends sind die g e s ch i l d e r t e u H e i l e r f o l g e ge 
sehen worden, das g a n z e G e s ch r e i darüber ist— eitel Schwindel! 
Auch in hiesigen Apotheken sind die Mattei'schen electro-homöopath. Heilmittel 
zu bekommen nebst dem Stuttgarter Buche darüber, sogar in der K. Hofapo 
theke, woraus man ersehen kaun, welch' rührige Gaunerbande hinter dieser 
modernen leiblichen Ablaßkrämerei a la Tetzel steckt! Ein tüchtiger Eingangs 
zoll sollte die Dummen davor schützen, daurit nicht wieder Geld für neuen Schwindel 
nach Italien geht! — Heiliger Bismarck, hier liegt Geld auf der Straße, greife 
doch zu! — 
5. Felix Kles, Dr. med., diätetische Kure n. Nebst Erörterungen über 
Arzneibehandlung, Schrothfiche Kur und diätetische Heilkunst. 8. 124 S. Dresden 
(o h n e Jahreszahl — also gedruckt indiese m Jahr!) Selbstverlag. Preis 2 Mark. 
Bon verschiedenen Seiten bin ich aufgefordert worden, diese Schrift eingehend 
zu besprechen, da der Verfasser mit einer großen Dosis Arroganz darin sich als 
alleinigen unfehlbaren H e i l g o t t hinstelle uub über alle andern 
Heilmethoden den Stab breche, während er als ehemaliger Mediziner sein jetziges 
Verfahren doch nicht selbst erfunden habe, sondern damit blos den Fuhrmann 
„Vater Schroth" nachäffe, dieses Gebühren aber durch den verführerischen 
Namen „diätetische Heilkunst" zu verdecke n suche! Ich habe diese Besprechung 
bisher unterlassen, weil ich den Mann als unsern Verbündeten gegen die zur 
Zeit noch allmächtige Staatsheilkunde und ihre sanctionirten Irrthümer 
betrachte und ihn nun wegen seinerJrrthüm er oder Schwindelei nicht 
blosstellen, wegen seiner H e i l a r r o g a n z, die Niemand sonst neben sich duldet, 
nicht als Gegner behandeln wollte; doch wurde ich neuerdings dnrch mehre Per 
sonen, die bei ihm reingefallen" sind, wiederholt dazu aufgefordert und so sei 
es denn: ich scheue wahrlich keinen h y d r o - d i a t e t i s ch e u Gang mit dem 
gelernten Mediziner, der b e s s e r r e d e n und schrei b e n, als k u r i r e n kann! 
Das Schriftchen — dessen Nachdruck und Übersetzung auf der Rückseite des 
Titels strengstens verboten wird — ist in 2 Abschnitte eingetheilt, deren erster 
„diätetische Heilkunst. Arzn e i b eh a nd lu ng, Fieber, Schroth'sche 
Ku r und diätetisches Heilverfahren" betitelt ist. Verfasser sagt darin: 
Wie es für den lebenden Organismus n u r eine Gesundheit giebt, so kann es 
auch nur e i n e Heilkunst als denjenigen Weg geben, auf dem der Mensch aus dem
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.