Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

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Jur VekleiSnngsfrage. 
Nachwort der Redaction über die Jäger'fche Normatkleidung. 
In voriger Nummer wurde einer für die Jäger'fche Normalkleidung nicht 
begeisterten Stimme die Spalten geöffnet und da daraufhin ein paar „Wollene" 
sich gerührt haben, jedoch nicht genügend, so ersuche ich hiermit noch mehr 
Jäger und Jägerinnen mir ihre mit purer Wollkleidung ge 
machten Erfahrungen gef. mittheilen zu wollen, um dieselben dann übersichtlich 
den Lesern vorführen zu können. Da nach Angabe im ..Deutschen Familien 
blatt" Professor Jäger bereits gegen 40,000 Seelen zu seinen Anhängern 
und Verehrern zählen zu dürfen glaubt, so ist seine Wollkleidung bereits eine 
kleine „Großmacht" geworden, mit der man glimpflich umgehen muß und 
die man nicht blos theoretisch abfertigen darf, also erlaube ich mir die freund 
liche Bitte nm Einsendung von rein objektiv en Erfa hru n gsmit - 
theilungen. 
Ich für meinen Theil habe dieses Frühjahr von Stuttgart durch die Güte 
eines dortigen Freundes einen Theil der patentirten Jäger'schen Normalkleid 
ung zur Besichtigung hier gehabt, und habe mich daraufhin aber nicht ent 
schließen können, mir einen complettcn „Wollanzug" kommen zu lassen, um 
damit 1 Jahr lang richtige Probe zu machen, weil ich befürchte, hier der ein 
zige „Ganzwollene" zu sein, dem die liebe Straßenjugenv jubelnd nachlaufen 
würde, wie sie es in Berlin mit den Chinesen und Japanesen gemacht hat, 
was mir natürlich nicht convenirt, daher kann ich momentan meine eigene Haut 
noch nicht zu dieser Probe benützen. G. W. 
Wichtiger Schluß ;ur Behandlung der Diphtherie. 
'Schreiben von Dr. Carl Munde an die Redaction. 
Motto: Amicus Priessnitz, amicus Hausse, 
etiam amicus Munde, s e d m a g i s amica veritas! 
Von Herrn Dr. Carl Munde habe ich ein Schreiben erhalten, als Ent 
gegnung auf den Artikel in vor. Nummer, dem ich zum bessern Verständniß 
Einiges vorausgehen lassen muß. Im Jahre 1869 hatte ich die Ehre, unsern 
Nestor hier persönlich kennen zu lernen, als er nach seiner Rückkehr aus 
Amerika in seine sächsische Heimath zum Besuche kam. Als ich dann 1871 die 
Redaction des „N.-A." von Th. Hahn übernahm, verfehlte ich darum nicht, 
aus Artigkeit demselben auch 1 Exemplar zuzuschicken, welches er aber refüsirte 
mit dem Bemerken: Er würde wohl darauf abonniren, da aber mein Vor 
gänger ihn gelegentlich der Recension seines Buches „Hydrotherapie" ganz un- 
glimpstich, um nicht zu sagen, „gemein" behandelt habe, so danke er dafür! Ob 
gleich ich nun nicht begreifen konnte, was der Hahn'sche „N.-A." mit dem meinigen 
zu schaffen, fügte ich mich rcsiguirt in mein Schicksal, grollte ihm aber keines 
wegs, sondern schrieb 1876 Dr. Munde doch wieder, als seine Brochüre 
„Zimmerluft, Ventilation und Heizung" erschienen war und bat 
ihn, mir zu gestatten, daß ich daraus einen belehrenden Artikel für den „N.-A." 
bearbeiten und die betr. Holzschnitte mit aufnehmen dürfe; dies wurde seiner 
seits gerne bewilligt und so brachte ich in Nr. 1 von 1877 denselben unter 
dem Titel: „Nothwendige Verbesserung unserer verdorbenen Zimmer 
luft, namentlich im Winter" — und von dieser Zeit an aceeptirte Dr. M unde 
1 Exempl. des „N.-A." von mir. Im vorigen Jahrgang habe ich nun von 
Nr. 1—7 einen langen Artikel über Diphtherie gebracht, aus dem das
	        
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