Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1832 (1832)

( 25 ) 
iht 
we- 
mU 
% 
To* 
£M>eteoro-£ogi?cfie fßeoßac/itungen im £iu£i J832' 
Meteori¬ 
sche Be¬ 
obachtun¬ 
. 1 
0 
Zeit und Dauer. 
Beschaffenheit. 
IV itte- 
rung. 
Bemerkungen, 
gen. j 
^2 
16 
Ca 
iS 
cö 
N 
C 
5 
3 
3 
Morgen- 
rÖthen. 
Äbend- 
rpthen. 
Gewitter. 
U .- 
— Sturm* 
i .4 jvon 35 ijis, 3| ulu'- 
*8 .von 3§ bis4 Uhr* 
Ä5 — — ~ — 
3 von 8i bis 9 Uhr* 
I 9 
n g bis 8| Uhr. 
v. 5 bis 5| Abend, 
v* 5| b. 6J Abend, 
v. TiÜ*7'biT|Mitt. 
von 2 Uhr 3' bis 
2 U* 37' Mittag. 
von 4 Uhr 43' bis 
bis 5| Abends. 
Unten hochroth, oben blafs. 
Dunkelrolh mit blassen Streifen. 
Mil hochrothen Wolkenstreif. 
Mit rosenfarbigem Segmente. 
Schon orang. und ausgebreitet. 
Fern von W* bis NW. zog nach SW. 
Etwas nahe v. NW. b, SW. zogn. S.u.SO 
Nahe, sehr schwer von W. bis N. z. 118, 
fern in W- zog nach SO. 
Yon West des IV* Grades. 
schön 2., 
verm. 1. 
verm* 1. 
verm. 2. 
heiter 2. 
heiter 1. 
jverm. 2* 
Regen 2. 
liegen 2. 
Regen 2. 
»Hagel. 
Hagel* 
Abends schön 1; Nachts trüb 1. 
Abends trüb i. 
Abends Regen 2* 
Abends Regen 2* 
Früh darauf schon 2* 
Früh darauf heiter 2* 
Früh darauf schön 2. 
Früh darauf schön, dann heiter 2* 
Mit Sturm W 3. 
Die magnetische Abweichung nahmt 
j°, 45y westlich ab; in ihrer Neigung 
um i°, 5' zu. 
Am Anemometer leuteten alle 4 Glok- 
ken sehr heftig, und ein sehr starker 
Nufsbaum wurde gespaltet* 
Nachrichten. Den 10. Abends gegen 11 Uhr setzte in Ingolstadt (bei Würzburg k. Landgerichts Ochsenfurt) ein aus 
Westen kommendes, eine südöstliche Richtung nehmendes und mit starkem Blitze und Donner begleitetes Gewitter die hiesige 
Gegend in Furcht und Schrecken. Anfangs zog es ganz langsam, kam aber pfeilschnell herangezogen, und stand in der be- 
mirkten Richtung in der Mitternachtstunde, gerade über unserm Haupte. Blitz und Donner 
wechselten unausgesetzt mit ein¬ 
erfolgte ein fürchterlicher Blitz mit eben so schreckbarem 
Donner.^ Furcht ergriff-Alle. Es dauerte einige Minuten, so wurden alle hiesigen Bewohner durch einen neuen und viel¬ 
leicht noüh nie gesehenen über alle Mafsen starken Blitz,— er mag 2 oder 3 Sekunden lang gedauert haben, denn der ganze 
Horizont schien in ein Flammenmeer sich umgestaltet zu haben, — und durch einen in demselben Moment erfolgten schreck- 
baren Knall, ganz besonders aber die Nahebewohner der Kirche durch das Klirren, der Fensterscheiben, durch das Rasseln der 
Ziegel und Umherfliegen zerschmetternder Trümmer, wodurch die benachbarten Gebäude beschädigt wurden, in Angst und 
Beben, in wahren Todesschrecken verletzt* Der Blitz hatte nämlich in den ohne Blitzableiter stehenden Thurm, wie es scheint, 
am Thurmknopfe eingeschlagen; wurde, so w*eit die Helmstange mit Blech belegt w7ar, fortgeleitet , löste dasselbe am Ende 
der Stange ab, und iieng nun seine Gewaltstreiche an. Der Thurm auf der Südwestseite ist fast ganz entdacht, das Ge¬ 
simse zersplittert, an dem obersten Mauerwerk ein ganzes Ecke mit Quadratsteinen weggerissen, und der ganze Thurm 
erschüttert Yon dort aus fuhr der Strahl — so zeigen die Spuren — durch das östliche Scjialloch in den Thurm, leitete 
— sich an einem Glockenhammerdrath fort, beschädigte das hölzerne Uhrpostament, gieng von dort aus in 3 bis 4 Richtungen, 
rechts und links Spuren der Gewalt und Verheerung hinterlassend in die Kirche, und richtete in derselben eine grausener¬ 
regende Verwüstung an. Die 2 eichenen Säulen, worauf die Emporkirche ruhte, waren von oben bis unten verschiedent¬ 
lich gespalten und zersplittert , ganz von ihrem Standpunkte weggerissen, und die in der Kirche umherb egenden Trümmer 
noch besonders quer entzweigeschlagen. Das Sonderbarste dabei war; die 2 gröbsten Ueberbleibsel der Säulen lagen so 
schön der Länge nach auf den Kirchenstühlen, als wären sie mit allem Heifse so hingelegt worden. Die den Säulen 
mächststehenden Stühle waren ganz gestückelt, zwei Himmelstangen und eine Stangenlaterne mitten entzwei, das Kreuz an 
der Fahne abgeschlagen, die Rahmen eines zur Seite hängenden Bilden ohne Beschädigung desselben abgelöst, und alle in 
der Kirche befindlichen Fenster, theils mehr theils weniger, beschädigt* Die Orgel war unbarmherzig zugerichtet. Das 
ganze Pfeifen werk ist aus seiner Stellung gebracht, ohne dafs man die Folgen einer Verschmelzung wahrnimmt; über 
Kreuz und die Quere durch einander geworfen, zerknickt und zerdrückt; die Ventile aufgerissen; fast alles Drahtwerk 
entzwei, ein Theil des Holzwerkes zersplittert, und die Clavitur total ruinirt* Der Orgelspieler war weit hinweggeschleu¬ 
dert, und behielt nichts als die gehabte Form übrig. Der Hochaltar mit den beiden Seitenaltären, die Kanzel, die Kirchen-- 
t 
55° 
uhr und die Glocken blieben ganz verschont; die lühr blieb sogar in ihrem Gange, nur konnte der Stundenharamer nicht 
anschlagen, weil der Hammerdrath, an dem der Strahl in dem Thurme hinabgeleitet worden seyn mag, verschwunden 
War. Uebrigens werden alle Diejenigen, die den Augenschein von dem Gräuel der Verwüstung genommen haben, mit 
darin übereinstimmen, dafs sich die ganze Erscheinung weniger beschreiben und erklären als beschauen läfst, indem 
am ganzen Thurme sowohl als an der Kirche von innen und aussen Zerspaltungen, Zerspreifslungen, Durchlöcherungen 
und Verwüstungen es sind, welche die genommene Balm des Blitzstrahls bezeichnen.*" 
Astronomische 
Beobachtungen 
rv «TNtf-Nrf'N a 9 jf-jT 
ffannenffeeren utu)- <f£annenfac£ie£n. 
Am 3* wurden keine Flecken in der Sonne bemerkt. Am io. zeigte sich am östlichen Sonnenrande eine Gruppe als 
eben eintretend, die eine grofse und mehrere kleine Oeffnungen in einer Üntiele enthielt* 
( 1832.) 
Am 12. hatte sich dieselbe
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.