Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1826 (1826)

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ffiovemier. 
ffieteori- 
feke Beob¬ 
achtungen 
* 
«»>3 
c.» 
Zeit und Dauer♦ 
BeJehaffenheit• 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr. 
ö 
v. 6| bis 7 U. j| 
1 Unter dem Nebel biafs orang. 
Neblicht. 
Der Tag fchön u, heiter 2. Reifen d. 
4. 5. 6* 8. b. 14. 
— — 
14 
v. 6| b. U. 
Orang mit Wolken ausgebreitet# 
— — 
Der Tag trüb, zu Nachts Schnee 2 
Abendr. 
3 
v. 4^ b, 5J U. 
RofLnroth und ausgebreitet. 
heiter 1 
Tags darauf heiter 1 und 2. Reifen 
v. 21. b. 30. 
Nachrichten. In der edlen Hälfte d. M. wuthete ein gewaltiger Sturm bey Aftrachan auf dem kafpifchen Meere.— 
In der Macht vom 7. wurden durch einen beyfpiellöfen Orkan, welcher auf den kanarifchen ln fein herrfchte, die unteren 
Stockwerke der Stadt Lago unter WalTer gefetzt, eben fo auch die Kirche. — Auf Tenerifa wurde das Fort Cantelena 
von den wilden Gebirgsbächen zerflört. Viele Käufer wurden umgeworfen, und viele Schiffe an die Küßen gefchleudett, 
wodurch mehrere 100 Menlchen das Leben verlohren. — Auch zu Aikmar in Holland wuthete am 7. ein heftiges Sturmgewit¬ 
ter mit Blitzen, wo der Stuim 9 Stund anhielt. — Den 11. abends 5 Uhr warf der Vefuv aus feinem Krater Rauch aus, 
der zuerft weifs, dann aber wegen Brechung der Strahlen der untergehenden Sonne röthlich war. — Bis zum i5. zeigte 
fich in St. Petersburg noch keine Spur des Winters. Durch die grofse Hitze und Oürre des Sommers wurden in den 
Provinzen de; Reichs das Sommerkorn, und die Garten-und Hülfen Früchten ganz verdorben. Die Erndte an Roggen, Gerfte 
und Leiniaat fiel jedoch im allgemeinen gut aus. Der WafTerlland der Fiufse war fehr niedrig. — Den 15, fiel in der Auguflower 
Woldwodfchaft in Polen, und befonders zwifehen Lomza und Auguflow fo viel Schnee, dafs man auf der Reife entweder 
gar nicht, oder nur mit größer Mühe fortkommen konnte. -r- Durch unaufhörliche Regengüße tratt der ftark angefchwoll- 
ne Aniene aus, und öffnete am j6. einen neuen Rinnfaal, und richtete grofse Verheerungen an. Die Kirche St. Lucia 
in Rom ftürzte mit 18 Käufern, ein Theit des Pallafles Boschi und ein grofser Theil der Straffe de Paladini zufammen, 
und erft am 22.fiel der Aniene. — Nach 8 Tage langem Froffce, welcher bey Karlskrona in Schweden die Bäche und Flüfle 
bis zum 14. in Eis verwandelte, tratt milde Witterung mit Regen ein. — Den 26. ab. tobte an den Küflen von Genua 
ein fürchterlicher Sturm, wodurch fich das Meer erhob, und erft gegen Nachts nachliefs. '— Im südlichen Rufsland war 
die Kälte viel gröfser als im nördlichen. Der anhaltende Frofl hatte die Moskwa mit ftarkem fahrbarem Eife belegt. Ein 
plötzliches Regenwcttcr löfte dafs Eis auf, und den 27. Nachts erhob fich ein gewaltiger Sturm, der das Grumieis auf- 
wiihite, welches fich in furchtbarer Mafie zufammen drängte, und viele Verheerungen anrichtete. — In der Nacht am 27. 
verfpürte man in Trient ein Erdbeben, und in der Umgegend war die Witterung in der letzten Hälfte d. M. immer fehr 
fchlecht, Windflöfle und RegengüfTe wechfelten befländig ab. Die Etfch war hoch, auch der Fersinabach gieng einen Tag 
lang wild und trüb, wie im Frühling, und richtete einigen Schaden an. 
Aßronomijche [I 
Beobachtungen^ 
In den fehr wenigen günftigen Tagen konnten nur folgende beobachtet werden: Den s» ftanden in einer Entfernung 
von ny, 41" vom südlichen Sonnenrande 2 grofse Flecken neben einander, wovon der öftiiehe 5', 49'' und der andere 
6', 40" vom örtlichen Sonnenrande entfernt war. Bey diefem war um xy, 42" nördlicher eine Gruppe von 3 kleinern 
und 3 kl inen Flecken zu fthen. 
Sichtbare totale Mondsfinfternifs den 14. und fichtbare partiale Sonnenfmfternifs den 29. November. 
Die Beobachtungen diefer beyden Finfternilfen wurden durch die ganz ungünftige Witterung vereitelt. Bey er fl er er 
geftatteten die Wolken nicht einen einzigen Anblick des Mondes ; und bei der zweiten fiel Schnee von halb 7 Uhr früh 
bis halb 3 Uhr Nachmittag. 
Fortsetzung des V.Kometen, als den von Hrn. Aftronom Pons am 22. October entdeckten. 
Wegen beynahe ganz trüber Witterung konnte ich diesen Kometen erft am 2g. abends 5 U. 3,5' beobachten , w o fich 
die dichte Wolkendecke am wefllichen Horizont eine kurze Zeit theilte; konnte aber in dieser kurzen Zeit keine Verglei¬ 
chungen mit Sternen anflellen. Ich fand diefen Kometen am wefllichen Arm des Ophiuchus nahe an dem Sterne \ Der 
Komet war fchön und grofs mit hellem und langem Schweife, auch mit lichtvollem Kern. Merkwürdig von diefem Ko¬ 
meten ift fein Vor Übergang vor der Sonnenfcheibe, welches fich nach den Berechnungen des Hr. Aftronom Gambart zu 
Marseile am 18 November zwifehen 7 und 10 Uhr früh ereignete. Nach den Berechnungen des Hr. Dr.Olbers in Bremen 
mufste der Komet am Tg. Novbr. früh g U. wahre Zeit aus der Sonnenfcheibe austretten. Leider aber vereitelte die trü¬ 
be Witterung diefe merkwürdige Beobachtungen fowohl in Marseille, Bremen, und vielleicht im ganzen nördlichen Euro¬ 
pa, fo wie auch hier. 
Entdeckung eines fremdartigen Geftirns von Hr. Aftronom Gambart zu Marseille. 
Bey Durchfuchung des Strernhimmels entdeckte Hr. Altronom Gambart am ia. Novbr. einen nie gefehenen glanzvol¬ 
len Gegenftand, welcher in feinem Fernrohr zugleich mit dem im Sternbilde der Schlange gelegenen Stern « erfchien. Die- 
0836.) . U 
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