Nicht besser erging es dem X. Bataillon, das mit Ausnützung der italienischen Gräben
und der Granattrichter alle Zurüstungen zur Verteidigung traf. Die kavernierten feindlichen
Maschinengewehre vor der Front waren nach Einbruch der Dunkelheit zurückgegangen.
Der 24.brachte einen kraftvollen Angriff der Feinde zur Wiedergewinnung der Bal 24.
Bella. Er wurde so kräftig abgewiesen, daß zwei Bataillone, denen der Rückzug zu gefährlich
zu sein schien, überliefen. Abends wurde dem X. Bataillon eine kleine Weihnachtsüberraschung.
Der Feldkurat Franziskanerpater Felderer kam in die Stellung und brachte einige Briefe und
Weihnachtspakete mit. So wurde man doch an den Ehristabend erinnert, wenn auch die son¬
stigen Berhältnisse keineswegs feiertäglich waren.
Dem III. Bataillon war ein noch trüberer Weihnachtsabend beschieden. Ein Feldwebel
wurde von einer Granate verschüttet. Die 12. und der technische Zug mußten Munition aus
der Frenzela-Schlucht auf den Eol bei Rosso tragen.
Ein neuerlicher Angriff der Italiener auf der Bal Bella am 23. traf vornehmlich den 25.12.
linken Flügel. Abends kam das X. Bataillon hinter diesen als Gruppenreserve, verlor also
seine Kaverne und war noch schlechter daran als bisher. Die Leute waren so hergenommen, baß
Hptm. Brunner beim Divisionär Ablösung beantragte.
Das III. Bataillon kam abends als Regimentsreserve des Obstlt. Hermann Ritter v. Hiltl 26.12.
dicht hinter die Stellung auf dem Eol del Rosso, wo nur für die 9. eine Kaverne zur Ver¬
fügung stand, die anderen sich in Granattrichtern einquartieren mußten. Am 27. mußte schweres 27.12.
Artillerieseuer ausgehalten werden, dafür kam die freudige Nachricht von der Ablösung der 18.
durch die 106. Division. Die Rainer wurden jedoch wieder als Divisionsreserve in ihre Gräben
bei Taibena verlegt, weil der neue Divisionär ein verläßliches Bataillon als Rückhalt verlangte.
Das X. Bataillon kam in die Frenzela-Schlucht, wo es die nächsten Tage tatenlos, doch durch
Erkrankungen rasch zusammenschmelzend, verbrachte. Auch Hptm. Brunner ging krank ab,
Oblt. Gebauer übernahm das Kommando.
Am 29. brachte ein Offizierstranspork vom Ersatzbataillon dem III. 13. Offiziere, am 29.12.
2. Jänner 1918 wurde eine Marschkompagnie der 17er aufgeteilt, wodurch sich der Gefechts- 2.1.
stand auf 29 Offiziere und 411 Mann (259 Frontfeuergewehre) hob. Das X. Bataillon war tags-
zuvor in das Campo-Mulo-Tal marschiert und rückte am 2. nach Enego weiter, zu seiner Freude
das Gebiet der Sieben Gemeinden verlassend. Es sollte endlich wieder in den Verband der
Edelweißdivision treten und erreichte über Primolano^Arten (3. Jänner) am 4. Belluno, wo
es in gute Quartiere kam.
Während des Kriegszuges des X. Bataillons in den Sieben Gemeinden fanden noch
Gelegenheit rühmlich hervorzutreten:
Bataillonsstab: Fldw. Fridrich, Franz Mayr, Johann Reischl, WaffMst. I. Klasse Joses Feichtinger, Zgss.
Hans Sperl, Gfrt. Andreas Angerer, Ferdinand Loidl, Inf. Peter Entfellner, Georg Graßmann, Nikolaus
Gratzer, Johann Gruber, Josef Haubentratz, Matthias Mackner, Joses Maier, Franz Mühlecker, Matthias Reischl,
Franz Schwarz, Rupert Staudinger, Johann Stefan, Joses Welkhammer.
Bataillonsmusik: OssStv. Werba, Fldw. Franz Stocklassa, Zgss. Hans Baier, Alois Ed er, Josef Herr,
Josef Klug, Josef Ramsauer, Franz Schmidt, Alexander Vogl, Gfrt. Josef Embacher, Heinrich Schlögl.
1./X. Kompagnie: Inf. Josef Auracher, Josef Gröstlinger, Johann Kainzbauer, Alois Krispler, Alois Neu-
mayer, Heinrich Simböck, Josef Stollberger.
2./X. Kompagnie: Zgsf. Johann Strubreiter, Korp. Leeb, Johann Peter, Gfrt. Johann Berghammer, Inf.
Albin Bichlbauer, Johann Golfer, Franz Gfchaider, Felix Karl, Johann Neubacher, Leopold Urstöger, Johann
Wamprechtshammer (verw.), Nikolaus Wötzelsberger, Off.-Diener Johann Käfer.
4./X Kompagnie: RUL>. I. Klaffe Friedrich Seitz (oerro.), Gfrt. Karl Staudinger, Inf. Johann Buchegger,
Peter Dürlinger, Jakob Lugstein, Hypolit Mitterlindner, Johann Rosenkranz.
Maschinengewehr-Kompagnie X: Gfrt. Paul Braumann, Johann Krautgartner, Lambert Trafoier, Inf.
Alois Hummer, Josef Kaufleitner, Josef Lunglhoser, Off.-Diener Paul Humer.
Infanterie-Gefchützzug: Inf. Johann Mayrleitner.
Das III. Bataillon verlebte die erste Iännerhälste bei durchschnittlich günstigerem Metter
und geringerer Artillerietätigkeit, in der Rächt Material zum Stellungsbau in die erste Linie
schleppend. Die Heranziehung der Fahrküchen in die Frenzela-Schlucht erleichterte die Ber-
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