Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Feldzug von Rowno 
Verschiebung an den Nordflügel der 1. Armee 
(16. bis 26. August 1915) 
Der Rückzug der russischen Hauptkräfte in Polen gegen Brest-Litowsk ließ eine baldige 
Abtrennung ihres Südflügels voraussehen, der noch in Ostgalizien hinler dem Bug und der 
Zlota Lipa stand. Anderseits machte die Verkürzung der Front der Verbündeten durch den 
konzentrischen Vormarsch bei ihnen Kräfte frei, die zunächst dazu verwendet werden sollten, 
die gegenüber dem russischen Südflügel stehende Heeresfront zu verstärken, um auch mit ihr 
die Offensive aufnehmen zu können. Als eine solche Verstärkung war das XIV. Korps 
ausersehen. 
16.8. Die Rainer hatten hievon keine Ahnung, als sie am Morgen des 16. August bei an¬ 
dauerndem Regen südwärts abmarschierten. Leise Hoffnungen keimten, daß es an die Eisen¬ 
bahn und an die italienische Front ginge. Räch der langen Rast, während welcher Quartier¬ 
macher nach Milanow vorausgingen, folgte das Regiment unter den Klängen der Marsch¬ 
musik nach, richtete sich im Orte behaglich ein und erfreute sich nach der Nachmittagsruhe an 
der Platzmusik, als plötzlich alarmiert wurde, um den Marsch fortzusetzen. Damit begann eine 
Reihe von Märschen, die bei schlechtem Wetter durch eine trostlose Gegend führten, in der 
Wald, Sumpf, Steppe und abgebrannte Ortschaften miteinander abwechselten. Die Gegend 
war choleraverseucht, Fuhrwerke mit Apparaten zur Trinkwasferbereitung und Wasservorräten 
mußten mitgeführt werden, um der Ansteckung zu entgehen. Nur in vereinzelten Fällen kam 
man an den Marschzielen unter ein schützendes Dach, meist mußte im Freien gelagert werden. 
17.8. Uber Parczew—Sowin ging es nach Piesia Wola, wo die Vorfeier von Kaisers Geburts- 
18.8. tag mit Platzmusik bei Beleuchtung von Lagerfeuern stattfand, am Morgen des 18. Feldmesse 
mit Ansprache des Regimentskommandanten und Verlesung des Armeebefehles, um dann 
19.8. längs stark ausgebauter russischer Stellungen nach Dubieczno zu marschieren. Am 19. wurde 
Sawin erreicht und ein Rasttag eingeschaltet, währenddessen das von Mjr. Karl Benesch 
herangeführte XIII. Marschbataillon eingereiht wurde. Die Gesechtsstände der Bataillone 
hoben sich dadurch wieder auf über 999 Mann. Das Offizierskorps erfuhr eine nam¬ 
hafte Ergänzung. Lt. Johann Messerklinger wurde Postoffizier, AssArzt Dr. Boublik 
dem Regimentschefarzt zugeteilt. Die Offizierssiellen bei den Bataillonen waren nunmehr 
folgend besetzt: 
I. Bataillon Mjr. Schad, Adj. Lt. Kraushaar, AssArzt Dr. Gmachl: 
1. Oblt. Hanika, Fhnr. Vida, KdtAsp. Girlinger, Josef Schimpl, Singethan; 
2. Lt. v. Kirnbauer, KdtAsp. Fritz Kurz Edl. v. Thurn u. Goldenstein, Pitter, Rudolf Benesch, Ferdinand 
Werlberger; 
3. Lt. Wenger, Kdt. Rudolf Myska, KdtAsp. Josef Huber, Hugo Schaffer; 
4. Hptm. Kossär, Fhnr. Heinisch, KdtAsp. Sippel, Trunkenpolz, Anton Pichl; 
MGA. Lt. Piffl. 
II. Bataillon Mjr. Benesch, Adj. Lt. Brunnsteiner, AssArzt Dr. Kehrer, SanFhnr. Humer: 
5. Lt. Röhn, Fhnr. Franz Messerklinger, Kdt. Felix Raps, StFldw. Windhager; 
6. Oblt. Kornus, Fhnr. Fiorioli, Kdt. Aigner, KdtAsp. Weißensteiner; 
7. Rtm. Baar, Fhnr. Joses Leherbauer, Kdt. Frank, KdtAsp. Robert Klein; 
8. Hptm. Hanika, Lt. Gandlmayr, Fhnr. Eybl, Kdt. Matic, KdtAsp. Espernberger; 
MGA. Lt. Stratil. 
III. Hptm. Münch, Adj. Lt. Poschacher, AssArzt Dr. Wächter, AssStv. Dr. Karl Berde: 
9. Hptm. Melzer, Lt. Hradecny, Fhnr. Fischlmayer, KdtAsp. Teply, Bruno Deutner; 
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