Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

gruppe aus eigener, durch das bald darauf erfolgende Abgehen des XI. Korps in die Karpathen 
verminderter Kraft zusammenballen, was starke Befestigung der übrigen Front erforderte, 
um die Besatzung schwach halten und die freiwerdenden Truppen dem FML. v. Arz bei 
Gorlice zuschieben zu können. Der erste Schritt dazu geschah schon am Abend des 21., indem 
die ler-Kaiserjäger durch Zanowice Dl. zogen, um Teile der 15. Division freizumachen. Die 
15. Brigade übernahm in der Folge von der 30. den Abschnitt Zanowice Gorne. 
Da die Ankunft eines halben VII. Marschbataillons der Rainer am 22. in Gwozdiec 22.2. 
avisiert war, benützte das Divisionskommando dies sofort, um dem Regiment die Übernahme 
von zwei Kompagnieabschnitten der links benachbarten 28er aufzutragen. 
Die tschechischen 28er kamen allgemein in einen recht schlechten Ruf. Man wollte in 
der Nacht zum 23. Lichtsignale vor ihrer Front bemerkt haben, die von den Russen angeblich 23.2. 
beantwortet wurden. Am folgenden frühen Morgen wurde ein 28er von einer Patrouille 
der 15. Kompagnie verhaftet, der angeblich Wasser holen wollte, aber zunächst zu entlaufen 
trachtete, kein Wassergefäß bei sich und überdies ein weißes Tuch über die Kappe gebunden 
hatte. Offenbar ein Überläufer. Bald darauf wollte man bemerken, daß Lichtsignale der Russen 
von Punkten hinter der Front erwidert wurden. Nächtlich mußten Patrouillen günstige 
Beobachtungsstellen beziehen, um diesem Treiben ein Ende zu machen. Tatsächlich erzielte 
diese Maßnahme kein Ergebnis. 
Bier russische Aberläufer sagten einen großen Angriff am 24. voraus. Wirklich schössen 
sich mehrere Bakterien am Abend des 23. auf den Abschnitt der 15. und 16. Kompagnie ein; 
am nächsten Tag legte sich starkes Feuer auf die Fronten des Regiments, ohne Verluste zu 24.2. 
bewirken. Der Angriff aber, für dessen Abwehr man sich emsig vorbereitet hatte, fand nicht statt. 
Am 24. führte Mjr. Flesiariu das halbe VII. Marschbataillon heran, 450 Mann mit 
zwei Fahrküchen und vier sonstigen Fuhrwerken. An Offizieren waren eingeteilt: Lt. Rudolf 
v. Wartburg (8.), Maislinger (10.), KdtAsp. Franz Arbter (1.), Karl Hollenstein (9.), Peter 
Leicht (14.), Heinz Pippich (13.), Franz Sacchi (4.). Das Halbbataillon wurde sofort aus¬ 
geteilt. Der Berpslegsstand des Regiments erhöhte sich auf 3300 Mann, der Gefechtsstand 
auf 2405 Feuer- und 7 Maschinengewehre. 
Nun wurde eine Verstärkung der Stellung in Angriff genommen, wobei ein Sappeur- 
zug half. 
Am 25. löste Hindenburgs Sieg in der Mafurenschlacht großen Zubel aus. Abends 25.2. 
begannen in den Stellungen die Teeküchen wieder zu funktionieren, um den Wetterunbilden 
Trotz zu bieten. 
I Die schlechte Witterung 
zog eine Erhöhung des Kran¬ 
kenstandes nach sich. AssArzt 
Dr. Ritter v. Angermayer 
mußte abgeschoben werden. 26.2. 
Bei den höheren Kom¬ 
mandos entstand die Mei¬ 
nung, daß die Russen zum 
Rückzug rüsteten. Das recht 
schlechte Wetter am 27. be- 27.2. 
Stellung bei Ianowice Dolne 
günftigte die Tätigkeit der 
Patrouillen, die durch die 
russische Feldwachenlinie vor¬ 
drangen, die Hauptstellung 
aber unverändert besetzt fan¬ 
den. Die Russen hakten ge¬ 
rade an diesem Tage viele 
Patrouillen entsendet, eine 
15 II?. 5g 
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