Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Gefecht bei Lubcza Szczepanowska 
(18. bis 20. gebet 1915) 
Hiezu Skizze 27 
Um 1 Uhr nachts des 18. erging an die Bataillonskommandanten folgender schriftlicher 18.2. 
Befehl des Obstlt. Lauer: „3. und 15. Infanteriedivision greifen heute früh die feindlichen 
Stellungen an. 96. Infanteriebrigade unterstützt beiderseits Nakle den Angriff. Disposition 
bleibt, wie mit den Bataillonskommandanten mündlich besprochen, aufrecht. Eine Kompagnie 
des Bataillons Niedererer hat sich vor der Morgendämmerung auf und nördlich des Fahr¬ 
weges vorzuschieben und einzugraben. Aufgabe dieser Kompagnie: Im Verlaufe des Angriffes 
die Verbindung mit dem Bataillon Ontl aufrechtzuhalten. Dieses hat vom Gefechtsstandpunkt 
des Kommandos zwei verläßliche Ordonnanzen zum 5. Brigadekommando zu entsenden, das 
ab 6 Uhr vormittags am nicht erhaltenen Fahrweg auf dem Rücken 1000 Schritte südwestlich 
Kote 391 sein wird. Aufbruch der Bataillone derart, daß die zugewiesenen Räume bis 6 Uhr 
vormittags sicher erreicht werden- II. Bataillon derart, daß es die Stellung des IV. Bataillons 
vor dessen Abmarsch passiert hat. Hilfsplätze bleiben wie bisher." 
Hptm. Ontl ließ das II. Bataillon, das aus der Nordfront bis an den jenseitigen Wald¬ 
rand vor Lubcza Szczepanowska vorzurücken hatte, um in stehendem Feuerkampf den gegen¬ 
überstehenden Feind am Eingreifen in den Kampf um die Höhe Kote 419 abzuhalten, um 4 Uhr 
früh von Ianowice Dl. aufbrechen. Eine halbe Stunde später verließ das III. Bataillon den 
Ort, um sich am Südflügel der Feldwachenstellung mit drei Kompagnien zu entwickeln' die 
9. bildete die Reserve hinter dem rechten Flügel. Mjr. Niedereder ließ zur selben Zeit die 
zur Berbindung mit dem II. Bataillon bestimmte 4. Kompagnie und die Maschinengewehre 
unter Oblt. Markgraf nördlich des Höhenweges vorgehen, bis 'Ausschuß gegen die feindliche 
Stellung gewonnen war. Als dann das III. Bataillon herankam, zog er die 2. und 3. in den 
Nordflügel der Feldwachenstellung vor, die 1. bildete am Waldhang nördlich Kote 391 die 
Reserve. Schon um %6Uhr früh waren beide Bataillone in der angewiesenen Stellung, die 
Gruppe Oblt. Markgraf am Waldrand. 
Das II. Bataillon durchschritt vor 5 Uhr früh die Nordfront, worauf das IV. hinter die 
Nordostfront abrückte und je zur Hälfte hinter den Flügeln Stellung nahm. Hptm. Ontl ließ 
Gefechtsformation annehmen: Rechter Flügel 6. Kompagnie, 7. Mitte, 5. und Maschinen¬ 
gewehrabteilung linker Flügel. Die 8. folgte als Bataillonsreferve rechts auswärts. Halbrechts 
Direktion nehmend, stieg das Bataillon in die Tiefe. In der noch herrschenden Dunkelheit 
gestaltete sich die Borrückung sehr schwierig. Als man an den ersten Wafferriß kam, wurde 
zur Herstellung der Ordnung ein kurzer Halt eingeschaltet. Lt. Reinisch hatte die 8. mit je 
einer Hälfte nördlich und südlich des Wasserrisses noch weiter nach rechts zu verschieben, die 
Berbindung mit der 4. herzustellen und gleich der Reserve der 6. Patrouillen zur Sicherung 
der rechten Flanke zu entsenden. 
Während das Bataillon, Gefechtspatrouillen vor der Front, die Bewegung nunmehr in 
nördlicher Richtung fortsetzte, wobei namentlich der rechte Flügel über die Wasserrisse und 
einen steil aufsteigenden Rücken sehr langsam weiterkam, gelangte eine der Seitenpatrouillen 
auf eine Kuppe und erblickte in der Ostflanke — der Tag begann sich bereits zu lichten — den 
Feind etwa 400 Schritte gegenüber. Lt. Reinisch, der gleich darauf die Kuppe erstieg, wies 
die Reserve der 6., die eben vorbeikam, an, die Kuppe zu besetzen. Hptm. Ontl verfügte auf 
die Meldung hievon die Besetzung der Kuppe durch die nördliche Hälfte der 8., während die 
südliche Hälfte sich bis zum Ursprung der Rachel zu verschieben hatte. 
Mittlerweile hatte die Artillerie, darunter 30 5-cm-Mörser, um 6 Uhr früh das Feuer 
auf die russischen Stellungen eröffnet. Jenen bei Lubcza Szczepanowska widmete sie noch 
keine Aufmerksamkeit, denn die 5. Lt. Koprivec sah, als sie unbemerkt auf etwa 300 Schritte 
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