Volltext: Aufstand der protestantischen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute

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Einrücken salzburgischer Truppen ins Salz¬ 
kammergut. 
Nachdem es dem Erzbischof am 12. gelang, noch einen 
von den Rädelsführern gefangen zu nehmen, von dem er erfuhr, s 
dass die Salzflecken entschlossen wären, Widerstand zu leister 
und er dasselbe nach peinlicher Befragung des Schwärzl heraus-, 
brachte, schrieb er den Commissarien, bis zum 20. Februar mit 
800 — 1000 Mann zu Fuß und 200 zu Pferd sammt etlichen 
Stücken grobes Geschütz bereit zu sein. Die Commissarien 
mögen dafür sorgen, dass es den Truppen nicht an dem 
nöthigen Proviant fehle.1) 
Die Salzkammergutsarbeiter waren indes auf den Punkt 
angekommen, das Aeußerste zu wagen, sie wollten von der Er¬ 
füllung der Conditionen nichts mehr wissen, sondern „auf einem 
Haufen bei einander sammt Weib und Kindern sterben und ver¬ 
derben". Auf dem Pötschen und Koppen wurden fortwährend 
Wachen unterhalten. An Stelle Schwärzls war Bart Spiler, 
Binder zu Ischl, Hauptmann und Proviantmeister geworden. Dieser 
führte nun den wachhabenden Aufständischen Wein, Bier u. s. w. 
auf den Pötschen zu. Da von den Feinden noch nichts zu sehen 
war, so verknallten die Hallstätter hier das Pulver einstweilen 
zur gegenseitigen Ermunterung insbesondere beim Wacheablösen 
und bei der Fahrt über den See, dass es in „den Bergen 
erschallen und klingen thut."2) Einige aber, wie der Hof¬ 
zimmermeister zu Hallstatt, die der ganzen Sache abhold waren, 
ja überhaupt mehr zur katholischen Keligion hinneigten oder gar 
derselben anhiengen, durften ihrer diesfallsigen Meinung keinen 
Ausdruck geben, da sie sonst von der wüthend gewordenen 
*) 13. Februar 1602, Salzburg. Wolf Dietrich au die kaiserlichen Com¬ 
missarien. Copie. K. k. Kcgierungsarchiv zu Salzburg. 
2) 13. Februar 1602, Hallstatt. Lienhard Waldner an den Salzamtmann, 
Copie. K. k. Kegierungsarchiv zu Salzburg.
	        
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