Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

- 42 - 
wofür die Herrschaft ein steinernes Brunnenkar im Markte 
habe aufstellen lassen.70) 
Wie die kaiserliche Entscheidung ausfiel, ist nicht 
bekannt; Tatsache aber ist, daß in Hofkirchen nie mehr 
ein Brauhaus errichtet wurde. 
 
b) Marktwappen. 
Das Marktwappen beschreibt A. Winkler77) wie folgt: 
„In Blau auf grünem Dreiberge das schwarzgedeckte 
silberne Rathaus samt der Kirche". Das wichtigste An¬ 
wendungsgebiet des Wappens war das Siegel, welches zur 
Beglaubigung auf allen vom Marktgerichte ausgestellten 
Urkunden angebracht war. Das älteste Siegel, welches ich 
auffand, ist auf einer Urkunde70) aus dem Jahre 1593 und 
trägt neben dem Wappen noch die Jahreszahl 1541 und 
die Umschrift Hoffkhirichen Pei Volkenstain. Daneben fand 
ich Urkunden aus dem 18. Jahrhundert, die dasselbe Siegel, 
aber ohne Jahreszahl aufweisen. Wann und von wem 
dem Markte das Wappen verliehen wurde, ist unbekannt, 
da ein auf nicht mehr vorhanden ist. Es mag nun 
das Jahr 1541 als das Verleihungsjahr angenommen 
werden, es kann aber auch das Anfertigungsjahr des Sie¬ 
gelstempels bedeuten. Jedoch glaube ich, dürften diese bei¬ 
den Zeiträume nicht allzuweit auseinander liegen. 
 
8. Die bürgerliche Gmain. 
Die Bewohner von Hofkirchen schieden sich in Bürger, 
Söldner und Inleute. Als Bürger galt, wer ein Burg¬ 
recht, das ist ein mit Bürgerrecht ausgestattetes Haus sein 
eigen nannte. Die Söldner besaßen eine Sölde (Häusel), 
anfangs meist ohne Grund. Diese Häusel gehörten früher 
gewöhnlich zu einem Burgrecht oder standen auf bürgerlichem 
Grund, weshalb der Söldner an den Burgrechtsbesitzer 
einen Zins zu zahlen hatte.73) 
-------  
70) Brauhausackten im Landesarchiv Linz. 
71) Wappen des Landes, der Städte. Märkte und Stifte von 
Oberösterreich. Jahrbuch des Vereines Adler 3. (1876). 
72) Schloßarchiv Altenhof. 
73) Kanus Graffauer hat ein Sölden, dient dem Michel Lang 
in sein Burgrecht, daraus dieselbe gebrochen ist 5 schwarze Pfenning. 
Marx Moser von seiner Sölden dem Benefiziaten 5 ß. Urbar v. 1562.