Volltext: Drittes Bändchen (3. 1913)

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Einteilung, denn die einzelnen Abschnitten vorgesetzten Dichterworte können dieselbe 
nicht bewirken und auch bei den Uebergängen hat es seine bedeutenden Schwierig¬ 
keiten, sonst aber ist das Werk eine großartige Leistung für einen Mann, der nur 
die Volksschulbildung hatte; man staunt über die Gewandtheit im Ausdrucke und in 
der Darstellung, welch letztere freilich häufig zu breit wird, man bewundert die 
Kenntnisse auf den verschiedenen Wissenszweigen und man ist ganz überrascht 
über die philosophischen Abhandlungen, welche beweisen, daß der Verfasser auch 
solche Werke gelesen und aufgefaßt hat. 
Von Donabauer liegt ferner vor ein „Album", enthaltend eine große Zahl 
der von ihm verfaßten Gedichte; mit wechselndem Geschicke werden da die gewöhn¬ 
lichen Stoffe der Liederdichter behandelt, wobei die verschiedenen Kunststrophen in 
Anwendung kommen. 
„Geistesblüten" nennt Donabauer sein drittes Werk; dasselbe ist eine Samm¬ 
lung von Aussprüchen berühmter Dichter und sonstiger Schriftsteller; diese Samm¬ 
lung, die übrigens auch mehrere Gedanken des Sammlers selbst enthält, ist inso- 
fcrne sehr interessant, als sie einen Einblick gewährt in die große Menge der 
Dichterwerke, die dieser unermüdliche Mann gelesen, der diesem seinem dritten Werke 
auch das folgende Geleitwort mitgibt: 
Es blühen am Bache des Lebens 
Viel liebliche Blümchen; wohlan! 
Pflücket, sonst blüh'n sie vergebens 
Um euren entgleitenden Kahn. 
Unter Donabauers Briefen, von denen leider nur mehr sehr wenige vor¬ 
handen sind, findet sich auch eine dichterische Gratulation des „Freundes Franz 
Paul Schwarzmann in Leonfelden". Aus den vorfindlichen Briefen ersieht man 
auch Donabauers große Begeisterung für das in Linz errichtete Landesmuseum; 
für dasselbe schrieb er auch eine Abhandlung über ein hier schon im Jahre 1728 
stattgehabtes Schülerfest; um welche Festlichkeit es sich da handelte, ist leider 
unbekannt, da auch der oben erwähnte Bericht im Museum zu Linz sich nicht 
mehr findet. 
Erst 54 Jahre alt starb Douabauer hier am 15. September 1859 vor 
einem Kreuzbilde, das er sich selbst an die Wand gezeichnet hatte; von seinen drei 
Kindern lebt noch eine Tochter. Es war Donabauer ein bedeutender Mann, der 
seine reichen Fähigkeiten gewissenhaft zur Selbstbildung und zum Wohle seiner Ge¬ 
meinde angewendet hat; mögen diese Zeilen unserem Dorfrichtcr und Volksdichter 
bei allen Lesern ein gutes Gedenken bereiten, mögen sie aber auch als eine An¬ 
regung aufgefaßt werden, auch die anderen bedeutenden und verdienten Männer 
unseres schönen Mühlviertels undankbarer Vergessenheit nicht anheimfallen zu lassen! 
* 
* 
„Einiges über den „Drucker Franzt". 
(Von Pfarrer Josef Poe schl in Peilstein.) 
 
In diesen „Beiträgen" war bereits einmal vom „Drucker Franzl" die Rede. 
In ihren interessanten Erinnerungen „Allerlei aus dem obersten Mühlviertel" hat 
Maria Radinger auch einzelnes über diesen kühnen und gefürchteten Räuber, der 
seinerzeit diese Gegend und das angrenzende Bayern unsicher machte, zum Besten
	        
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