Volltext: Oesterreichs Heldenkampf

eigenen Lande durch diese reiche Hilfeleistung ein nicht zu ermessender 
Schade erwachsen konnte. Was immer in der Folgezeit die deutsche 
Heeresleitung dem k. u. k. Heere an Unterstützungen zukommen ließ — 
und es liegt uns ferne, diese verkleinern zu wollen — an diese Höhe 
der Selbstentäußerung und Verleugnung der eigenen Lebensinteressen 
zugunsten des Verbündeten reicht es nicht heran. Wir haben Hilfe 
bekommen nach nicht immer glatten Verhandlungen, häufig unter 
nicht leichten Bedingungen, aus den Reserven, d. h. aus den Ueber- 
schüssen der deutschen Heeresleitung. In die Lage, selbst äußerste 
Gefährdung auf sich zu nehmen, um sich für den Verbündeten in die 
Bresche zu werfen, kam die deutsche Heeresleitung glücklicherweise nie." 
Hindenburg mit seinem Generalstabschef Ludendorff übernahm 
das Kommando über alle im Osten befindlichen deutschen Truppen, 
General Mackensen das Kommando der 9. Armee. Mackensen stieß 
gegen den rechten russischen Flügel vor, besiegte ihn bei Wloclawek 
und am nächsten Tage (15. November) weiter südöstlich bei Kutno. 
In dem Bestreben, diesen Flügel einzukreisen, wurden Teile von 
Mackensens Armee plötzlich durch aus Warschau hervorbrechende starke 
Kräfte in Flanke und Rücken eingeschlossen. Die 49. Reserve- und die 
3. Gardedivision machten mitten im Angriff kehrt und brachen sich 
durch die feindliche Uebermacht in ihrem Rücken Bahn. 
War auch die Aufrollung der russischen Front und die Zertrüm¬ 
merung ihres rechten Flügels mißlungen, der Einbruch in Schlesien 
war den 150 russischen Divisionen nicht geglückt. 
Die Schlachten bei Lodz und Limanowa. 
Die nach der zweiten Offensive zurückgegangenen österreichisch- 
ungarischen Armeen nahmen beiderseits der Weichsel, zunächst der 
Festung Krakau, Aufstellung. Nördlich der Weichsel die 1. und südlich 
derselben die 4. Armee. Die starke Festung Krakau bildere den Stütz¬ 
punkt dieser Gruppierung. Die 3. Armee und das VII. Korps der 
2. Armee waren nach dem zweiten Rückzüge in den Karpathenkamm 
zum Schutze Ungarns verlegt worden. In dem 190 Kilometer breiten 
Raum, der sich zwischen dem Flügel der 4. und der 3. Armee befand 
und der nur von schwachen Kräften besetzt war, versuchte die 3. russische 
Armee mit der Richtung auf Limanowa durchzustoßen. Im Anschluß 
an die 1, Armee nördlich Krakau stand das preußische Gardereserve¬ 
korps und das österreichische Kavalleriekorps Hauer sowie das deutsche 
Landwehrkorps. Dann folgte abermals ein nahezu 100 Kilometer 
breiter truppenleerer Raum bis Kalisz. 
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