Volltext: Die Kulturlandschaft des Burzenlandes [2]

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Besonderheiten in der Gestaltung der Kulturlandschaft weisen die drei 
Sprachgruppen auf, und innerhalb der Sprachrumänen die Untergruppen 
der Zigeuner und der Bewohner des Törzburger Gebietes, letztere in Ver 
bindung mit geographischen Sondervoraussetzungen. Aufgabe der ge 
samten folgenden Untersuchungen wird es sein, die kul 
turgeographischen Begleiterscheinungen des Zusammen 
wohnens dieser Gruppen zu beschreiben und zu erklären. 
Über die kulturgeographische Bedeutung der Mundartgruppen, der 
keine weitere Beachtung gegeben werden soll, und ihre Fraglichkeit sei an- 
merkungsweise noch folgendes festgestellt: Im heimatkundlichen Schrifttum 
und im Volksmund werden der deutschen Bevölkerung örtlich stark wech 
selnde wirtschaftspsychologische Eigenschaften zugeschrieben, die sich bis zu 
einem gewissen Grade auch in der Agrarlandschaft wiederspiegeln. Doch sind 
die Zusammenhänge zwischen diesen Ortsbesonderheiten, den Ortsmund- 
arten und der Siedlungsgeschichte noch ungeklärt, falls sie überhaupt be 
stehen. Als Beispiele solcher wirtschaftlicher Sondereigenschaften seien an 
geführt: Die Regsamkeit und Vielseitigkeit des „Oberländers" und die 
schwerfällige und konservative Art des „Unterländers", die den Fortschritt 
nicht selten hemmt. Unter den Oberländern ist Neustadt die „Musterge 
meinde" und jedem Fortschritt zugetan, *) eine Tatsache die, wenn nicht 
verursacht, so doch begünstigt ist durch die besonders kleine Flur, die die 
zahlreiche Bevölkerung nur bei besonders sorgfältiger Nutzung zu ernähren 
vermag. 
3. Völkische Großgliederung. 
Wir folgen bei der Eroßgliederung des Burzenländer Bevölkerungs 
raumes im wesentlichen der bildhaften Darstellungsweise, die P. Langhans 
am Beispiel des Siebenbürger Sachsenlandes (156) entwickelt hat, be 
zeichnen also Gebiete mit absoluter Mehrheit der Deutschen oder Madjaren 
als Sprachinseln, die mit relativer Mehrheit als Sprachvorland, die mit 
Minderheiten von mehr als 10 v. H. als Sprachwatten. Wo ausschließlich 
Rumänen wohnen oder die Minderheiten nicht 10 v. H. betragen, öffnet 
sich das madjarische oder deutsche Land zu einer rumänischen Sprachbucht. 
(Vgl. Bevölkerungskarten). 
Das rumänische Sprach me er umbrandet das Burzenland im 
Süden und Westen und dringt in zwei Sprachbuchten ein: 
a) Die Sprachbucht Zarnesti umfaßt das gesamte Törzburger Gebiet 
und dessen nördliche Anrainergemeinden der Burzenländer Ebene, Zarnesti, 
i) In Neustadt wurde u. a. die Bebauung der Brache bei der Dreifelderwirtschaft 
zuerst eingeführt.
	        
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