Volltext: Conrad von Hötzendorf

ERFOLG ENGSTER WAFFENBRÜDERSCHAFT 
außer Zweifel, daß Conrad die Idee eines Durchbruches im 
Raume von Gorlice geraume Zeit vorher erwogen und empfohlen 
hat Ebenso zweifellos steht fest, daß die Durchführung dieses 
Planes nur durch die Beistellung deutscher Truppen möglich 
war, weil die an allen Fronten schwer kämpfende österreichisch¬ 
ungarische Armee über keine verfügte. Die deutsche Oberste 
Heeresleitung hat die Idee Conrads zur Tat werden lassen. Con¬ 
rads Verdienst ist das unentwegte Festhalten an dem als richtig 
erkannten Plan, das schließlich auch die deutsche Oberste Heeres¬ 
leitung zur Mitwirkung bewog. 
Das Verdienst der Führung besteht somit auf beiden Seiten. 
In engster Waffenbrüderschaft haben die verbündeten Truppen 
den Siegeszug vollendet, den ihnen eine zielbewußte Führung 
gewiesen hatte. 
Die zweite Ehe des F e 1 d m a r s c h a 11 s 
In das Kriegsjahr 1915 fällt die Wiederverehelichung Con¬ 
rads. Das Lebensbild des Feldmarschalls wäre nicht vollständig, 
wollte man über dieses Ereignis einfach hinweggehen. Er hat 
seine zweite Ehe in vorgerücktem Alter zu einer Zeit geschlossen, 
da das Vaterland im blutigen Ringen um Sein oder Nichtsein 
stand, Armee und Volk in banger Sorge nach dem Feldherrn 
blickten, dem der Schutz des Reiches anvertraut war. 
An diese Eheschließung haben sich unzählige Kommentare ge¬ 
knüpft: sachliche und wohlwollende, mißgünstige und frivole. 
Diesen muß zunächst entgegengehalten werden, daß der in kirch¬ 
lichen Angelegenheiten über korrekte Kaiser Franz Joseph nach 
Beseitigung der religiösen Schwierigkeiten (Conrads zweite Ge¬ 
mahlin war eine nach katholischem Ritus verheiratete, geschie¬ 
dene Frau) mit Handschreiben vom 16. Oktober 1915 die Be¬ 
willigung der Ehe des Generalobersten Conrad von Hötzendorf 
mit Frau Virginia Agujari-Karäsz erteilt hat. Die Gattin war 
nach der Scheidung Protestantin und durch Adoption Ungarin 
geworden. Conrad blieb Katholik. Am 19. Oktober 1915 fand 
in der protestantischen Kirche in der Dorotheergasse in Wien, 
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