Volltext: Das Feuerwerkbuch von 1420

lianns VI. und Urgroßvater des Grafen Moritz Johann V. (1455 —1516) geschrieben ist. 
Auf jeden Fall ist aus diesen Vermerken zu entnehmen, daß Graf Moritz, der in der 
Kriegskunst bedeutende Feldherr, dem offenbar ererbten, wertvollen Dokument eine be¬ 
sondere Wichtigkeit beigemessen, es streng geheim gehalten hatte und seine Veröffent¬ 
lichung durch den Druck von 1529 schmerzlich bedauerte. Dann aber wollte er wohl fest¬ 
legen, daß seine Vorfahren schon vor 1529 im Besitz dieses, nun Allgemeingut gewor¬ 
denen Wissens gewesen sind, und vereinigte vermutlich deshalb das gedruckte und das 
geschriebene Lehrbuch zu einem einzigen Band. 
Bild 74. Ritter mit Stockbiichse, Gabel und Lunte. Erster Nachweis der Lunte statt des Zündeisens 
Nach einer Zeichnung von 1449, Bibliothek des Grafen Wilczek in Wien 
Entn. Kraemer, Mensch und Erde 
Die Handschrift beginnt: „Hie folget ain gut vnnd sehr nützbarlich Buch, genent das rüst 
vnnd fewerwerck Buch, zusamen gebracht von vilen bewerten Meistern vnnd der kunst 
verstendigen.“ 
Auf Bl. 116 ist sodann auch hier die interessante Frage der Tragweite der Büchsen folgen¬ 
dermaßen behandelt: „Hie thue ich ein frage wie weidt mann mit einem gemein oder zu¬ 
gelegten pulfer geschießen mag das gesterkt ist. So sprech ich es ist ein gemein schuß von 
Buxen vnnd vonn bulfer, der ist fünfzehnhonndert schried weit, oder in derselben nähe 
aber vonn zugelegtem pulfer fünfundzwentzig lionndert schriedt.“ 
Die Abbildungen sind zwar vielfach aus älteren-Werken entnommen, erfreuen aber durch 
ihre farbenprächtige Lebendigkeit in zeitgemäß gehaltener Umzeichnung und geben, ins¬ 
besondere von Bl. 137 bis 251, neben zahlreichen Abbildungen von Geschützen, Richt- 
163
	        
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