Volltext: Die Slovenen [Band 10.1]

Die Einwanderung der Slovenen in die heutigen Wohnsitze. 
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Jede Sippe, sowie der Stamm verehrte noch in den Seelen 
der abgeschiedenen Häuptlinge besondere Gottheiten, ja jedes 
Haüs hatte seinen besonderen Hausgeist, und gehören hieher die 
Namen Oöd, Setek, Buozik, Grospodarcek u. a. 
Die Götterverehrung geschah durch Gebet und Opferung. 
Das Opfer bestand in der Verbrennung von Feldfrüchten, von 
Thieren, vorzüglich Rindern und Schafen. Einen eigenen Priester 
stand gab es im allgemeinen nicht, ebensowenig eigens gebaute 
Tempel, es opferte der Häuptling des Stammes oder in der 
Familie der Familienälteste (staresina), letzterer am Hausherde 
(ognisea), ersterer für den ganzen Stamin an der Versammlungs 
stätte in dem befestigten Burgwall (grad, gradisce). 
Die heidnischen Feste schlossen sich an .den regelmäßigen 
Wechsel der Jahreszeiten an und hingen mit der Vorstellung des 
Kampfes der Naturkraft des Lichtes mit dem Dunkel, des Frühlings 
mit dem Winter zusammen. Da war denn das Fest der Winter 
sonnenwende (koleda), an dieses schloß sich die Feier des 
Frühlingsanfanges als der Zeit der Befreiung der als Lichtgott 
heiten gedachten Naturkräfte aus der Gewalt des Winters, des 
Todes der Natur: die Morana wurde verbrannt, das Wieder 
erscheinen der Vesna festlich begangen und ihr Opfer gebracht. 
Nicht minder wichtig war das eigentliche Frühlingsfest (lstniaa, 
heutzutage bedeutet letnice in der Mehrzahl Ostern). Die Reihe 
der Hauptfeste beschloß die Feier der Sommersonnenwende (krös) 
mit ihrem durchwegs heiteren Grundcharakter, entsprechend der 
Phase des Naturlebens, dem zu Ehren sie begangen wurde. 
Innerhalb dieser Hauptfeste gab es noch eine große Anzahl kleinerer 
Feste. 
Schon die heidnischen Slovenen glaubten an die Unsterblichkeit 
der Seele, an den Aufenthalt der Seeligen im rag (Paradies) und-
	        
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