Volltext: Die Kroaten im Königreiche Kroatien und Slavonien [Band 10.2]

Volkscharakter. 
Über den Typus und den Charakter der Kroaten ein allge 
meines Urtheil zu fällen, wäre ein zu kühnes, wenn nicht unmög 
liches Unternehmen, denn sowie die Bodengestaltnng Kroatiens eine 
mannigfaltige ist, so sind auch die physischen und intellectuellen 
Anlagen des Volkes je nach den Gegenden des Landes verschieden. 
Man pflegt bei den Kroaten (die Dalmatiner und Bosner mit 
einbegriffen) nach den Hauptmundarten eine Dreitheilung anzu 
nehmen. Das charakteristische Merkmal dabei ist das Fragewort 
„was", für welches bei den einen die Form „kaj", bei den andern 
„öa" und bei den dritten „sto" die übliche ist. Überflüssige wenn 
nicht gar tendenziös ist es, daß einige ausländische Philologen 
in dieser Dreitheilung die Grenzen dreier verschiedenen Sprach- 
und Volksstämme sehen wollen, und die mit „kaj" fragenden den 
Slovenen, die mit „sto" den Serben beizählen, und nur die „öa" 
redenden gnädigst als Kroaten gelten lassen. An dieser Theorie 
festhaltend, müßte man die Existenz der Kroaten kurzweg negieren, 
was selbst in Deutschland jeder Laie bei nur oberflächlicher Ge- 
schichtskenntniß bestreiten würde. Viel richtiger scheint uns die 
Annahme heimischer Sprachforscher, denen die genannte Theilung 
nur drei verschiedene Perioden in der historischen Entwicklung der
	        
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