Volltext: Die Rumänen in Ungarn, Siebenbürgen und der Bukowina [Band 6]

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Bodenverhältnisse. 
urtheil wider den Ackerbau im Gebirge nach und nach zu benehmen, 
sind in dem Moldauisch-Kempolunger Okoll mit Sommersaaten 
von Weizen, Gerste, Hafer und türkischen Weizen Proben gemacht 
worden, und wenn das bekannte vorjährige Mißjahr nicht gewesen 
wäre, so würde die Ansaat der Erwartung gänzlich entsprochen 
haben. Sie hat, durch Überzeugung, daß nicht Lage und Klima an 
der schlechten Fechsung, sondern ungünstige Witterung die Schuld 
trage, dennoch das Gute gewirkt, daß dortige Unterthanen schon 
mm Samen das Ansuchen gemacht haben." 
Das Alles ist nun im großen Ganzen nicht bloß für die 
Bukowina, sondern auch für die übrigen Theile des Karpathen- 
Gebietes richtig. Es gab im Lauf der Zeiten Jahre und ganze 
Perioden, wo man auf dem flachen Lande nichts anbauen, ja nicht 
einmal sicher dort verweilen konnte; da war man gezwungen, die 
Wälder zu lichten und oben auf den Bergen den Anbau zu ver 
suchen. Natürlich ist es beinahe unmöglich zu bestimmen, wann 
diese Versuche zuerst und zuletzt gemacht wurden; es muß aber 
sehr lange her sein, denn im Volksbewnßtsein blieb keine Tradition 
davon übrig. Erst im Laufe des XVIII. Jahrhunderts, nachdem 
die Bevölkerung des flachen Landes sich vermehrt hatte, zwangen 
die geregelten Zustände die Gebirgsbewohner, die alten Ackersluren 
von Neuem zu bebauen. Doch man bebaut auch heute nicht alle: 
man findet noch immer, besonders auf den Höhey der östlichen 
Linie, Lichtungen, die einst zweifellos Äcker gewesen sein müssen. 
Der Kamm der Karpathen-Ketten ist durchgehends flach, die 
sanften Abhänge sind mit einer ziemlich dicken Erdschichte belegt 
und die anliegenden Thäler meistens weit, sich nur allmälig 
senkend: eben darum sind aber die Thäler meistens nur als fette 
Heuwiesen zu benutzen, und die Wohnsitze liegen, samnit den 
Äckern, zerstreut an den Abhängen, bald vereinzelt und bald in
	        
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