Volltext: Die Rumänen in Ungarn, Siebenbürgen und der Bukowina [Band 6]

Die Bukowiner. 
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zugleich die bequemere, ja sogar die einzige, welche eine Zusammen- 
wirlung der in beiden Provinzen concentrierten Truppen möglich 
machte. 
Schon während der Verhandlungen wegen der Theilung 
Polens hatte also der Wiener Kriegsrath den Plan entworfen, 
den directen Verkehr zwischen Galizien und Siebenbürgen durch 
die Moldau herzustellen, und bald darnach wurden Stabs- 
Offiziere entsendet, um das Terrain zu studieren und zur Ver 
theidigung der projectierten Heerstraße eine hinlänglich starke 
Grenzlinie im nördlichen Theil der Moldau vorzuschlagen.*) 
Die von diesen Stabs-Offizieren in Vorschlag gebrachte Linie, 
welche vom Oitozer Paß aus den Sereth-Fluß entlang gegen 
Hotin führte, wurde zwar nicht angenommen, aber man hatte die 
Grenzlinie am der östlichen Karpathenkette, besonders in den 
Pässen, je nach der Bedeutung der Positionen, schon früher mehr 
oder minder vorgeschoben, und Freiherr von Thugut, der kaiser 
liche Jnternuntius, erhielt den Auftrag, die Verhandlungen wegen 
Abtretung der Bukowina bei der Pforte einzuleiten.**) Bald 
darauf wurde der Friede von Kutschuk-Kainardschi geschlossen und, 
nachdem die Russen die Moldau geräumt, zogen die kaiserlichen 
Truppen über die Grenze und occupierten unter General Barco 
den sogenannten Bukowiner District, als einen integrierenden 
Theil des polnischen Königreichs und zwar der ehemaligen 
Provinz Pokutien. 
Der Widerstand, den diese Occnpation hervorrief, war ein 
verhältnißmäßig kleiner. Der preußische Gesandte Zegelin und 
*) A. L. Schlözer: Staats-Anzeigen. I. Band. Heft 1—4, 1782. — Ab 
gedruckt Lei Hurmuzakr, „vocuinente etc.“ Vol. VII. pag. 488. 
**) E. Hurmuzakr, „Documente etc.“ Vol. VII. pag. 542, wo sämmt 
liche 120 auf die Abtretung der Bukowina sich beziehenden Documente ange 
geben werden.
	        
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