Volltext: Die Deutschen in Nieder- und Ober-Oesterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnthen und Krain [Band 1]

lg Einwanderung des deutschen Volksstammes; — sein Culturzustand in dieser Zeit. 
Dieser Sieg vollzog sich aber ohne jegliche Gewalt. Die 
früheren Besitzer behielten ihr Gut, die Avaren, so viel ihrer noch 
übrig war, wurden zinspflichtig, den wenigen freien Slaven wurde 
ihr Grundbesitz belassen, ja einzelne bekamen Lehen oder Eigengut 
von der Krone; auch die Romanen blieben als abhängige Leute 
auf den aus ehemaligen Römerorten entstandenen königlichen Höfen 
oder kirchlichen Besitzungen. Die meisten Slaven waren freilich 
nnstei, ohne Grundbesitz und blieben es auch, weswegen die Aus 
drücke Slave und Sklave in jener Zeit gleichbedeutend gebraucht 
werden; aber dieses Verhältnis fanden die fränkischen Eroberer 
schon vor, es ist keineswegs durch sie erst in Folge einer plan 
mäßigen Unterdrückung des slavischen Volksstammes entstanden. 
Zwischen den einem deutschen Großgrundbesitzer unterworfenen 
slavischen Ortschaften siedelten sich nun die deutschen Bauern an 
und rodeten neuen Grund. Aber auch diese waren meistentheils 
nicht freie Bauern in unserem Sinne, sondern saßen auf fremdem 
Grunde, für den sie einen Zins zahlten, so daß der Groß 
grundbesitz im Lande vorwog. Besonders waren es die Bisthümer 
von Salzburg, Passau, Regensburg, Freising, die Klöster Nieder- 
Altaich, Metten, Mattsee, Ötting, Kremsmünster, Mondsee u. a., 
welche neben vielen weltlichen Adeligen aus mächtigen Geschlechtern 
weit ausgedehnte Strecken des Landes besaßen. Unter den welt 
lichen Großen wird besonders Heimo genannt, der sehr große 
Besitzungen westlich von der Traisen inne hatte und zum Schutze 
der vielen Leibeigenen einen Ort (Heimburg bei Külb?) befestigte. 
Durch Verleihung von Lehen an andere behauptete er eine fast 
fürstliche Stellung. Alle diese Großgrundbesitzer führten große 
Mengen von Colonisten in das Land und ihre, sowie die könig 
lichen Meierhöfe wirkten als Musteranstalten für die slavischen und 
deutschen Ansiedler.
	        
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