Volltext: Die Tiroler und Vorarlberger [Band 4]

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Die natürliche Beschaffenheit der Länder Tirol und Vorarlberg. 
Nachbargebiete und nur die beiden kleinsten Untergruppen, die 
„Deferegger" und „Antholzer Berge", befinden sich ganz auf 
tirolischem Boden. Die Deferegger Gruppe umfaßt die Berge 
zwischen dem Rienz-, Drau- und Jsel-, dem Antholz-, Staller- und 
Deferegger-Thal. Die westlich sich anschließende Antholzer-Grnppe 
breitet sich im Westen bis zum Tauferer-Thale, im Norden bis zum 
obern Deferegger-, Knuten- und Rain-Thal und im Süden bis zum 
Rienz-Thal aus. Erstere erreicht in der Weißen Spitze (2960"), 
letztere im Hochgall (337l") ihren Culminationspunkt. Bei ihrer 
mäßigern Erhebung enthalten diese beiden Gruppen manche beträcht 
liche Hochflächen und zum Theil weniger schroffe Gehänge und 
Thalwände. Nördlich von denselben streichen die weit mächtigern 
„Hohen Tauern" im engern Sinne, die in Tirol mit der Drei- 
hcrrnspitze (3499°*) beginnen, zum Groß-Venediger (3673") sich 
scrtsetzen und mit dem Groß-Glockner (3797) zur tirolisch-kärnth- 
, ncrijch-salzburgischen Grenzecke gelangen. Der hohe Kamm wird 
durch keine tiefere Einsenkung unterbrochen und hat daher nur 
Hcchpässe, aber seine nördlichen und südlichen Abhänge sind von 
zahlreichen Querthälern zerschnitten. Von Süden dringen die 
schmalen Spalten des Tauern- und Kalser-Thales bis zum Kamme 
ein und das Virgen-Thal schneidet einen bedeutenden Ast ab. In 
ihrer geologischen Zusammensetzung stimmt die Tauerngruppe mit 
der Zillerthaler im Wesentlichen überein, doch fehlen dem Tirol 
angehörigen Theile wichtigere Metalladern. 
Die südliche Alpenzone übertrifft die mittlere und nördliche 
an Breite-Ausdehnung und Mannigfaltigkeit der Bildungen bei 
weitem, denn sie bedeckt ganz Tirol südlich vom Etsch-, Eisack-, 
Rienz- und Drau-Thal. Das Etsch-Thal, die tiefste Querspalte des 
ganzen Alpengürtels, scheidet sich nach seiner geographischen Gestal 
tung, soweit es Tirol angehört, in eine östliche und westliche 
Hälfte, so wenig es auch in geologischer Beziehung eine Grenze 
bildet, denn die westliche Hälfte umfaßt zwei fast gleich ausge 
dehnte, geologisch aber ganz verschiedene Gruppen, Urgebirge und 
Kalkbildungen und die östliche zeichnet sich durch die bunteste 
Mannigfaltigkeit der Bildungen aus, wenn auch darin die neuern 
Formen sehr entschieden vorherrschen.
	        
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