Volltext: Die Naturgeschichte des Schnaderhüpfels

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Um die Mitte der Fünfziger-Jahre griff der 
Klagenfurter Gasfenhauer Motiv und Weise dieses 
unschuldigen Liedchens auf und travestirte es mit 
zielbewußter Pointirung, indem er meckerte: 
„Mei Herzt ist klein, 
's kann Niemand hinein 
Als die ganze Aasern 
Und noch a paar kftrr'n." 
Und kann ein künftiger Culturhistoriker solche 
Lästerwort merkwürdig finden? Vielleicht doch. Zum 
Mindesten entnimmt er daraus, das dort, wo es 
gesungen wurde, eine — Garnisonsstadt gestanden 
haben müsse. 
Um seiner selbst willen und so wie es ist, hat 
Frommann das Schnaderhüpfel in seine „Deutschen 
Mundarten", hat Firmenich es in sein großes 
Nationalwerk: „Germaniens Völkerstimmen (1843 
bis 66)", aufgenommen; aber Letzterer glaubt diesen 
in freier Natur wild hervorgewachsenen Blüthen 
ein 'entschuldigendes Geleitswort mit auf den Weg 
geben zu müssen, indem er betont, das Volk dichte 
nicht für die Kritik, sondern für sein eigenes Be 
dürfniß. Nun, was das Schnaderhüpfel betrifft, 
ist auch diese Entschuldigung überflüssig. Das 
Schnaderhüpfel vermag die Kritik zu bestehen, und
	        
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