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Religionsgenossenschaften. 
A. Katholiken. 
1 Pfarrgcbiet und Patronat. 
ne Einrichtung eigener, voneinander deutlich abgegrenzter Seelsvrgesprengel 
nahm in Deutschland im Allgemeinen erst am Ende des XI. und im Be¬ 
ginne des XII. Jahrhunderts ihren Ansang. Damals entstanden die so¬ 
genannten Ur- oder Alt Pfarreien, die naturgemäß eine bedeutende 
Ausdehnung hatten?) Eine solche war am Traunsee die Pfarre M ü n st e r 
(Altmünster), deren Begründung einem Markgrafen von Steier (Ota- 
ker IV.?) zugeschrieben wird?) Aus einem, wie schon früher dargethan 
worden ist, zur bestandenen Abtei Trunseo gehörigen Münster (momisteriuni) 
hervorgegangen, ist sie demnach die älteste Pfarre der Gegend. Sie führte daher 
gewiß nicht mit Unrecht die Bezeichnung „antiquissinia parochia. monasteri- 
ensis“, die uralte Klosterpfarre, welcher Beiname sich schon in einem Salbuche 
des Jahres 1236 befunden haben soll?) Auf dieses hohe Alter weiset auch der 
dortige Pfarrkirchenthurm, der viel älter als die Kirche ist. In ihm haben 
wir wohl einen ehrwürdigen Zeitgenossen der vor nahezu tausend Jahren unter¬ 
gegangenen Abtei Trunseo vor uns, der also nicht nur die Zerstörung dieser, 
sondern auch der einst dicht neben ihm bestandenen Klosterzelle (monasterium) 
überdauert hat. 
Die Altpfarre Münster hatte eine bedeutende Ausdehnung. Sie umfaßte 
nicht nur das Gebiet der heutigen Pfarre Altmünster, sondern auch das der 
Seelsorgesprengel von Neukirchen, Pinsdorf, Ohlstvrf mit Aurachkirchen, Ort, 
Gmunden, Gschwandt, Laakirchen und Lindach. Ihre Grenzen fielen also mit 
Ausnahme der heutigen Pfarre Traunkirchen völlig mit denen der Herrschaft Ort 
zusammen. Sie hatte sohin mit dieser auch den Begründer, einen der steirischen 
Markgrafen, gemeinsam, wie denn deren Lehensträger, die Ritter von Ort, auch 
das Vogtei- und Patronatsrecht über die Pfarre Münster besaßen. Auf diese Weise 
war aus dem nördlichen Theile des Seelsorgebezirkes der einstigen Abtei Trunseo 
eine Pfarrei geschaffen worden, während der südliche Abschnitt desselben, d. i. das