Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Handel und Wandel. 
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Anzahl je nach Bedarf zwischen 40 und 80 Mann schwankte und welche ihre Löhnung 
gleichfalls vom Stifte Lambach erhielten. Sie belief sich um die Mitte des 
X VI. Jahrhnndertes auf ungefähr 30—50 #4 per Jahr. Unter der Obhut der 
Leger stand nicht nur das in den Speichern lagernde Salz, sondern sie hatten sich 
überhaupt behufs Berechnung des vorerwähnten „Stadlrechtes" gleich bei der 
Ankunft einer jeden Küfelnaufahrt über die Größe ihrer Ladung genau zu unter¬ 
richten und über das Ergebnis den Stadlschreiber behufs Eintragung der Fracht 
in dessen „tägliches Bucch", auch „Samerbuech" oder kurzweg „Sanier" genannt, 
zn verständigen. Darum auch nmßten die Leger einer alten Verfügung zufolge bei 
ihrem Dienstesantritte eine Caution leisten („umb ain' Summa Gelt's ain' Stand 
thun"), damit sich das Stift im Falle eines durch sie verschuldeten Salzabganges 
schadlos halten konnte. Die Leger besaßen auch das Recht, Salzfertiger und 
Schisflente zu beherbergen. Ihren Wirkungskreis regelte eine 1614 erlassene 
„Instruction". An Besoldung gab jeden: von ihnen das Kloster Lambach jährlich 
32 <U 4, später 42 <tt 4, dann 16" Holz, wöchentlich 32 „Laibl" Brot ir 1 kr., 
ferner von jedem Pfund des Stadlrechtes, welches eingieng, 4-34, nachmals die 
Hälfte, endlich freie Wohnung, wie auch an Sonn- und Feiertagen „den Tisch 
zn Hof"?") 
Im XVIII. Jahrhunderte bestand die letztere Begünstigung nicht mehr, und 
auch die Besoldung war seit 1656 mit nur 30 fl. jährlich, dann vier Metzen Korn 
und zwei Metzen Waizen bemessen. Dafür genossen sie aus dein Salzamte ver¬ 
schiedene „Emolumente" in vierteljährlichen Rate», deren Höhe nicht angegeben 
ist."") Auch die Salzfertiger zahlten ihnen für das Einlegen einer Raufahrt Kttsel- 
salz in die Speicher 6 4, später 4—5 kr., für den Transport des Salzes aus 
denselben von: Pfund Küfel 1, später 2 4, und gaben überdies den Trägern hiefür 
einen Extralohn von 4 — 6 4, während die Kosten des Verladens in die Schiffe 
von den Fertigern ittib Legern gemeinsam bestritten wurden."") 
Außer dem vorerwähnten, voin Kloster Lambach bestellten Personale hielten 
sich auch die Fertiger einige Leute in Stadl, welchen die Obhut über ihre Schisse 
und das darin befindliche Küfelsalz anvertraut war, die zwei „Hüter" und 
deren Knechte. Diese waren verpflichtet, das Salz durch entsprechende Bedeckung 
vor Nässe zu bewahren, aus demselben Grunde für ein stetiges „Auswässern" 
der Schiffe zu sorge», und schadhafte („rinnende") Naufahrten den beiden gleich¬ 
falls von den Fertigern bestellten „Zillenschoppern" zur Ausbesserung zuzuweisen. 
Ebenso hatten sie das Küfelsalz vor diebischen Händen sichern. Das zur 
Bedeckung des Salzes nöthige Stroh bezogen die Hüter aus der Umgebung von 
Lambach, und durfte dasselbe nirgend anderswohin verhandelt werden. Bis in 
das XVII. Jahrhundert hatte auch das Gmuudener Salzamt in Stadl vier 
Salzhüter unterhalten, in dieser Zeit aber aufgelassen, da „die kleine Küefel- 
fertigung weit auf ain Geringeres (als früher) herabgekommen" war. Der Lohn, 
welchen die Hiiter in Stadl von den Fertigern bezogen, ist nicht bekannt. Dagegen 
wissen wir, daß ihnen das Salzamt zu Gmunden seit jeher einen jährlichen 
Mueßsalzbezug von je zwei Fuder einräumte, und sie aus dem Großkufenhandel 
mit zusammen 80 fl. Rh. besoldete?")
	        
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