Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Unterricht und Erziehung. 
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Directors (sechs Pitzcen), das Wohnzimmer einer Unterlehrerin, die dritte Classe 
der Mädchen-Volksschule; im östlichen Flügel die vierte und fünfte Classe A der¬ 
selben, dann den Arbeitssaal. Dieser dient zugleich als Gesangsübnngszinnner 
und enthält deswegen auch eine Orgel. 
Als Lehrgegenstände der beiden Volks- lvie der Knaben-Bürgerschule 
werden auch hier jene vorgetragen, welche durch das Gesetz Vviu 2. Mai 1883 
in allgemein giltiger Weise festgesetzt worden sind. Dementsprechend wird gelehrt: 
An den beiden Volksschulen: Religion, Lesen und Schreiben, 
Unterrichtssprache. Rechnen in Verbindung mit der geometrischen Formenlehre. 
Das für die Schüler Faßlichste und Wissenswerteste aus der Naturgeschichte, 
Naturlehre, Geographie und Geschichte mit besonderer Rücksichtnahme auf das 
Vaterland und dessen Verfassung. Zeichnen. Gesang. Weibliche Handarbeiten für 
Mädchen. Turnen, für Knaben obligat, für Mädchen nicht obligat. 
An der Knaben-Bürgerschule: Religion. Unterrichtssprache in Ver¬ 
bindung mit Geschästsaufsätzen. Geographie und Geschichte niit besonderer Rücksicht 
auf das Vaterland und dessen Verfassung. Naturgeschichte. Naturlehre. Rechnen 
in Verbindung mit einfacher Buchführung. Geometrie und geometrisches Zeichnen. 
Freihandzeichnen. Schönschreiben. Gesang. Turnen. 
Lehrmittel waren vor Gründung der Bürgerschule nur in sehr geringer 
Zahl vorhanden/") und erst von diesem Zeitpunkte an begann die systematische 
Anlegung und Sammlung von solchen in vier Gruppen, die unter je einem, dem 
Lehrkörper der Bürgerschule entnommenen Custos stehen und mit allein Noth¬ 
wendigen ausgerüstet sind. Die physikalisch-chemischen, dann die naturhistorischen 
Lehrmittel sind in eigenen Cabineten, die geographisch-geschichtlichen im Confercnz- 
ziinmer, die Zeichenlehrmittel im Zeichensaale untergebracht. Die Mädchenschule, 
welche diese Lehrmittel seit ihrer Gründung mitbenützt, hat erst später die Anlage 
eigener Sammlungen begonnen. An Bibliotheken birgt das Schulgebäude 
die Schülerbibliothek der Knabe»-Volks- und Bürgerschule (226 Bände), die 
Schülerbibliothek der Mädchenschule (280 Bände), die Local - Lehrerbibliothek 
(557 Bünde und 272 Hefte), endlich die Bezirks-Lehrerbibliothek (1397 Bände)?/ 
Zur Volksschule in Gmunden wie auch zur Schule in Weyer legirte die 
k. k. Tabakverlegerswitwe Elise Lechner zu Gmunden in ihrem Testamente 
vom 8. April 1873 je 200 fl. „zur Anschaffung einer Schulbibliothek und von 
Lehrmitteln". Das durch eine Reihe von Jahren unbenützte Legat fiel nach Auf- 
lösung der Schule in Weyer ganz der Stadtschule zu, vermehrte sich durch Zinsen¬ 
zuwachs und betrug Ende 1897 nach Verwendung mehrerer Theilbeträge noch 
immer 532 fl. 36'/ kr?ch Auch Kaspar Stockhammer, Goldarbeiter in 
Gmunden, der sich als langjähriger Ortsschulinspector um das hiesige Schulivesen 
hochverdient gemacht, legirte 1879 zur Anschaffung voll Lehrmitteln 200 fl.?") und 
ebenso bedachte der Private Johann Ev. Forsting er, von dessen Stipendien¬ 
stiftung später die Rede sein ivird, die Volks- und Bürgerschule in Gmunden zu 
demselben Zwecke mit einem Legate von 800 sl?°) 
Die Reihenfolge der Lehrkräfte an der Volksschule zu Gmunden 
seit dem Jnslebentreten der „Allgemeinen Schulordnung" Maria Thercsia's
	        
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