Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Handel und Wandel. 
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bereits installirt worden war. An dieser Feier betheiligten sich die Spitzen der 
k. k. Behörden und Aemter, die gesannnte Gemeindevertretung, der Sparcassa- 
ausschuß, die Cur-Commission u. a. m. und ein zahlreiches Publikum. Sie bestand 
ans passenden Ansprachen des k. k. Bezirkshauptmannes Franz Freiherr von 
A i ch e l b n r g - L a b i a, des Präsidenten der Gmnndener Elektricitäts - Aetien- 
gesellschaft Josef Stern und des Bürgermeisters Alois Kaltenbrnner, 
ans dem Vortrage der Volkshymne seitens der Cnr-Capelle, und schloß mit einem 
Rundgauge der Theilnehmer durch die taghell erleuchteten Anlagen?') 
Zu Ende Oktober 1868 zählte die Gmnndener Elektricitäts-Actiengesellschaft 
Alles in Allem 97 Lichtabnehmer mit 26 Bogenlampen und 1556 Glühlichtcrn 
Auch lvaren zur selben Zeit noch drei Motoren für gewerblichen Betrieb von 
derselben eingerichtet. Die lveitaus übcrlvicgende Mehrzahl der Glühlichter, wie 
auch die meisten Bogenlampen befinden sich im Besitze von Privaten, und hat 
sohin die städtische Gasanstalt hinsichtlich der öffentlichen Straßenbeleuchtung 
bisher durch das elektrische Licht keine merkliche peenniäre Einbuße erlitten. Der 
Preis des letzteren beträgt gegenwärtig: 
Für eine Bogenlampe von 4°5 Ampere per Stunde 26 kr. 
6-0 
9-0 
12'0 
35 
54 
70 
Für eine Glühlampe in der Zeit vom 1. Mai bis 30. September 6 kr., 
vom 1. Oktober bis 30. April 5 kr. per Hektowatt. Für gewerbliche Motoren 
wird das Hektowatt mit 3 kr. berechnet.-'") 
Eine wesentliche Bequemlichkeit für den Alltagsverkehr bildeten in früherer 
Zeit, da es noch keine Taschenuhren gab oder doch der Besitz einer solchen selbst in 
den besseren Ständen als Luxus galt, einige an öffentlichen Gebäuden angebrachte, 
der Zeitbestimmung dienende Uhren. Die ältesten derselben waren wohl auch 
hier die Sonnenuhren, lvie solche noch heute an der Außenseite des Traun- 
thvres und oberhalb desselben, daun an der Mauer des einstigen Freisitzes Mühl- 
leitcn (Eichmaun & Co.) sichtbar sind. Auch das ehemalige Rathhaus (Rathhaus¬ 
platz Nr. 4) besaß eine solche. Sie wurde 1613 über Auftrag des Magistrates 
durch den einheimischen Maler Bartlme Müsse rer für 5 fl. Rh. rcnovirt, 
existirt aber heute nicht mehr.33) 
Mechanische, mit Schlagwerken versehene Uhren trugen bereits iuc 
XVI. Jahrhunderte die Thürme der Pfarr- und Spitalkirche, dann der Christophs- 
thnrm. Ihre Besorgung oblag, soviel die beiden letzteren Thurmuhre» betrifft, 
dem Stadtthurner oder einem Schlosser, später einem Uhrmacher gegen eine 
geringe jährliche Vergütung aus dein Stadtkammeramte.3^) Das Richten dcr 
Pfarrkirchenthuriuuhr ließ früher stets das Zechamt dieser Kirche35) vornehmen, 
in neuerer Zeit geschieht dies seitens der Stadtgemeinde. Am 13. Juni 1855 
beschloß der Gemeindeausschuß, eine Schlaguhr im Giebelfelde des Rathhauses 
anzubringen, und übertrug die Durchführung der Arbeit dem Uhrmacher- 
Lau dach er in Linz, die Beistellung der beiden Glocken der Braun'schen 
Eisengießerei in Schöndors bei Vöcklabruck. Diese Uhr kostete Alles in Allem
	        
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