Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

Neligionskenossonschaften. 
117 
3(m Stephanstage 1736 unb durch die folgenden acht Tage begieng das 
Kapuzinerkloster sein erstes, int October 1836 sein zweites Gründungsjubiläum 
in festlicher Weise.^) 
Das Kapuzinerkloster in Gmundeir gehörte erst zur böhnrisch-österreichischen 
Ordensprovinz, ist seit 1673 der österreichisch-ungarischen einverleibt, und wird 
stets von einem „Guardian" als Vorsteher geleitet, dessen Amtsdauer in der 
Regel drei Jahre beträgt/27) 1644 wurde daselbst das Noviciat errichtet. Der 
erste Novize, welcher hier eingekleidet wurde, ist durch seine spätere Laufbahn 
merkwürdig. Er hieß Johann Anton Sinell, mit dem Ordensnamen aber 
Eure rieh, unb war 1621 zu Komorn in Ungaur als der Sohn eines Fleisch- 
haners geboren. Ein allsgezeichneter Prediger, wirkte er ab 1650 tut Viertel unter 
dem Manhartsberg, Niederösterreich, als ein Werkzeug der Gegenreformation, 
Klosterplah. 1897. 
weiters durch sieben Jahre zu Prag, luo er am kaiserlichen Hose bekannt wurde, 
uub dann ] 659 als Vorsteher der katholischen Missionen im Bereiche der Wiener 
Nuntiatur in die Reichshauptstadt kann Dort erlangte er durch seine Predigten 
in der Schottenkirche große Berühmtheit, und wurde 1680 von Kaiser Leopold I. 
zum Bischöfe von Wien, 1681 aber zum Conferenzminister ernannt. Er starb 
am 23. Februar 1685, ehe er noch den Cardinalshut erhalten, den der Kaiser 
für ihn angestrebt hatte?") 
Die Kapuziner entfalteten ihre Thätigkeit nicht nur in ihrer Kloster-, sondern 
auch in der Stadtpfarrkirche gu Gmunden. Schon 1644 ertheilte ihnen der 
Passauer Bischof Leopold Wilhelm das Recht, an jedem Sonn- und Feier¬ 
tage daselbst die Predigt zu halten, und hundert Jahre später verfügte Josef 
Do minie ns, Bischof von Passau, daß ein Kapuziner stets die sonntägliche 
Frühpredigt in dieser Kirche verrichten solle?")
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.