Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

Daniel Chodowiecki. Das Brandenburger Tor zu Berlin, 
DER KUPFERSTICH IN DEUTSCHLAND. 
NGHERZIGE Kunsttheorien und das, freilich nicht bewußte 
Gefühl der eigenen Schwäche ließen dem deutschen Künstler 
des XVIII. Jahrhunderts die Nachahmung fremder Vorbilder als 
eine selbstverständliche Notwendigkeit erscheinen. Die Zeit 
Lessings und Goethes hat der bildenden Kunst keinen Genius 
erstehen lassen, der sich durch die Kraft der unmittelbaren 
Naturanschauung über die Autorität französischer Vorbilder oder über die un 
umstößlichen Maximen, die man aus den italienischen Klassikern, dann aus der 
Antike ableitete, hinwegzusetzen vermocht hätte. Die Kupferstichkunst bleibt 
vollständig unter französischem Einfluß, nur die Radierung nimmt hier und da 
eine eigenartige, lokale Färbung an. 
Wie an großen Künstlern fehlte es in Deutschland auch an bedeutenden 
Mittelpunkten, in denen die Kräfte durch die Tradition und durch den Wett 
eifer gesteigert werden konnten. Auch dem großen Friedrich konnte es in 
seiner künstlerischen Einseitigkeit nicht gelingen, seine Residenz zu einer Pfleg 
stätte bildenden der Künste zu machen. Er verstand es aber wenigstens die
	        
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