Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
4. Truppenverscdiebungen <tuf den 
des westlichen Kriegsschauplatzes. 
a) Die Verschiebung des XIV. und XV. Armeekorps vor und nach der 
Schlacht bei Mülhausen. 
Als bald nach Beginn des deutschen Aufmarsches die Franzosen aus 
Belfort gegen Mülhausen in das Oberelsaß vorstießen, entschloß sich das 
Oberkommando der 7. Armee am 7. August 1914, mit den verfügbaren 
Kräften, im wesentlichen mit dem auf dem rechten Rhein-Ufer in der Ver¬ 
sammlung begriffenen XIV. und dem bei Straßburg stehenden XV. Armee¬ 
korps zum Gegenangriff, um den Feind gegen die Schweizer Grenze abzu¬ 
drängen. Zu diesem Zweck sollte das mit seinen Ausladungen, entgegen der 
planmäßigen Aufmarschbearbeitung, in die Gegend von Breisach und Müll¬ 
heim verschobene XIV. Armeekorps') über den Rhein in Marsch gesetzt 
und das XV. mit der Eisenbahn herangezogen werden. 
Um Mitternacht vom 7. zum 8. August ging bei dem Linien¬ 
kommandanten in Straßburg, Hauptmann v. Kathen, der Befehl des 
Armee-Oberkommandos 7 zur Abbeförderung des XV. Armeekorps in die 
Gegend von Colmar ein (Skizze 22). Die Führung der Transporte wurde 
auf der zweigleisigen Linie über Schlettstadt—Colmar mit 20-Minutenfolge, 
und die Abfahrt der ersten in und um Straßburg verladenen Truppen nach 
Vereinbarung zwischen Generalkommando und Linienkommandantur vier 
Stunden nach Eingang des Befehls in Aussicht genommen'). Abgesehen 
von einigen Militärlokalzügen war die für die Verschiebung des Korps 
gewählte Strecke durch die Mobilmachungsbewegung nur unerheblich, durch 
Aufmarschtransporte überhaupt nicht belastet. Obwohl die ersten Leer¬ 
züge rechtzeitig auf den Cinladebahnhöfen bereitstanden, ergaben sich gleich 
zu Beginn der Bewegung Verspätungen infolge unpünktlichen Eintreffens 
der Truppe. Weitere Verzögerungen entstanden durch die außerordent¬ 
lich starke Beanspruchung der Einladebahnhöfe, da die Transporte bei 
!) 6.39. 
2) Q3ei der Bearbeitung der ersten Keeresverschiebungen im Kriege, bei denen 
sich noch keine feste Arbeitsmethode herausgebildet hatte, wurde im allgemeinen derart 
verfahren, daß auf Grund der Unterbringung der Truppe und der festgesetzten Ein- 
ladebahnhöfe die ersten Transporte im unmittelbaren Einvernehmen zwischen Militür- 
Eisenbahnbehörde, Bahnverwaltung und Kommandostelle durch telephonische oder 
telegraphische Anweisungen in Gang gesetzt wurden. Für die späteren Züge erfolgte 
seitens der Militär-Eisenbahnbehörden die Aufstellung eines Transportentwurfes, der 
den betriebsführenden Stellen als Unterlage für die Durchführung der Bewegung 
diente, während die Truppe Auszüge in der Form von Ein- und Ausladeüberstchten 
erhielt.
	        
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